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Kapitel 3 DIE VORBEREITUNGEN LAUFEN AN

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Und nun hieß es warten. Auch meine Freundin war schwer begeistert von ihrem zukünftigen Feriengast. Ich hatte den begründeten Verdacht, sie ist noch am selben Tag in einer Zoohandlung gewesen, um sich schonmal mit dem Wichtigsten einzudecken. Hundekörbchen und Futternäpfe, zum Beispiel, kann man nie genug haben. Und warum eins kaufen, wenn man für den doppelten Preis gleich zwei haben kann? Und dann erst die Leckerchen-, da muss man unbedingt eine ordentliche Auswahl im Schrank haben, falls das neue Hundi etwas wählerisch sein sollte.So ist sie halt, unsere Rosi, mit allen Hunden sofort verwandt.

Sie merken schon, liebe Leser/innen, hier erfahren Sie ungefragt auch über meine Verwandtschaft und das weitere Umfeld in meinem Dunstkreis so dies und das. Jedes Leben besteht nun mal aus einem ganz eigenen Netzwerk. Übrigens glaube ich nicht so sehr an Zufälle. Eher bin ich davon überzeugt, das wir den Menschen und auch Tieren begegnen, die auf unserer 'Frequenz' senden. Da alles, und ich meine wirklich ALLES, aus Energie besteht, findet auf jeden Fall eine Art Kommunikation auf eben jener energetischen Ebene statt. Ich stelle es mir wie Funkverkehr vor. In meiner Jugend hatte niemand ein Handy, aber recht viele junge Leute kannten und verwendeten 'CB-Funk', meistens im Auto. Wer also auf meiner Frequenz sendet, weil er mir irgendwie ähnlich ist, hat große Chancen, mir persönlich zu begegnen. Ob eine fremde Person mir plötzlich eine Mail schreibt und wir daraufhin feststellen, dass wir ganz ähnliche Interessen haben oder mich auf der Straße Menschen ansprechen, denen ich vermutlich unbewusst Signale gesendet habe, die Gesprächsbereitschaft erkennen lassen,- es funktioniert. Im vorletzten Frühjahr beispielsweise ging vor mir durch unsere kleine Einkaufsmeile in der City ein Blinder mit seinem Begleithund. Er schien etwas zu suchen, darum wurde ich aufmerksam. Auch der Hund wirkte verunsichert. Der Mann ließ etwa zehn Passanten überholen. Als ich an ihm vorbei ging, sprach er mich an. Er hatte mich genauso wenig sehen können wie alle anderen Vorübergehenden. Wie konnte er also ausgerechnet mich aus der Menge herausangeln? Wir hatten dann ein nettes Gespräch. Er erklärte mir, dass der Hund bei all den großen Schaufensterscheiben einfach nicht herausfinden kann, wo sich die gesuchte Ladentür befindet. Wenigstens dabei konnte ich helfen. Man denkt nicht darüber nach, was es für einen blinden Menschen bedeutet, durch eine rappelvolle Flaniermeile zu navigieren. Kurioserweise steuerte der Mann eine Buchhandlung an. Aber es gibt schließlich Hörbücher. Ich brachte ihn und seinen Hund bis in den Laden und dort übernahm die Verkäuferin die weitere Betreuung. Sorry, da bin ich ziemlich abgeschweift, dabei wollte ich bloß erklären, warum wir Menschen genau den Hund bekommen, der zu uns passt und der für uns bestimmt ist. Und schon sind wir wieder beim Thema.

Nicht nur meine beste Freundin Rosi sondern auch wir bereiteten alles auf die Ankunft unseres Hundebabies vor. Da man bei Mischlingen nie genau sagen kann, wie groß sie wohl werden, hatte ich vorsichtshalber das Hundebett eine Nummer größer gewählt. Ob das Kissen darin auch weich genug ist? Und welche Farbe musste das kleine Halsband haben, damit es zu dem blonden oder eher apricotfarbenen Fell gut passte? Kommt Ihnen das bekannt vor oder sind Sie einer von den Hundebesitzer/innen, die solche Angelegenheiten völlig unsentimental angehen? Auch gut, dann müssen Sie da jetzt durch.

Unserem Sohn fiel nämlich noch ein schwieriges Problem ein, das nach einer Lösung schrie: „Mama, wir wollten unserem Hund doch einen eigenen Namen geben, nun hat er aber schon einen! Aber Mama, den finde ich doof! Abby, -wie klingt 'n das? Wie 'ne Oma aus Amerika.“Er sprach mir aus der Seele. Der Name war nicht schlecht, aber eben auch nicht von uns. Es wurden also Vorschläge gesammelt, indem jeder seine Ideen aufschrieb. Dann sollte per Ausschlussverfahren der geeignete Name eingekreist werden. Aber so lief das nicht, ich hatte es fast befürchtet. Wieviele putzige, klangvolle, oder lange Hundenamen uns auch einfielen – Julius lehnte sie allesamt energisch ab. Begründungen brauchte er dafür nicht; es war schließlich sein Hund. Da hatten wir keine Chance. Das neue Familienmitglied wurde, seinem Wunsch gemäß, feierlich 'Nala' getauft. Und verflixt – die Kleine hatte schon gewisse Ähnlichkeit mit dem Löwenmädchen aus dem bekannten Film, war zudem im Sternzeichen des Löwen geboren und, wie sich später herausstellen sollte, mit einer beträchtlichen Portion Löwenmut ausgestattet. So war es beschlossene Sache – Nala! Zumindest gab es in der gesamten Nachbarschaft keinen Hund mit diesem Namen, wohl aber einen kleinen, weißen 'Simba' – wie passend!

Nala Die wahre Geschichte eines Hundemädchens

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