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Kapitel 2 GESUCHT: KLEINER HUND FÜR CHAOTISCHE KLEINFAMILIE

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Der neue Mitbewohner war also beschlossene Sache. Wir schreiben das Jahr 1996. Wie findet man, was man sucht, wenn es kein Internet gibt? Kaum vorzustellen, aber es ging auch ohne Google und sonstige virtuelle Suchmaschinen. Zuerst einmal machten wir eine Fahrradtour zu den zwei örtlichen Tierheimen, denn ein Auto besaßen wir nicht. Im ersten zeigte man uns mehrere sehr alte Hunde, die zweifellos ein liebevolles Zuhause benötigt hätten. Aber die Aussicht, einen gerade liebgewonnenen tierischen Freund schon bald wieder zu verlieren, ist nicht gerade das, was wir uns vorgestellt hatten. Dann gab es noch verschiedene Problemhunde, die in erfahrene Hände gehört hätten und ansonsten nur große Exemplare. Nicht geeignet für einen Spaziergang mit unserem Sohn. Im nächsten Hundeheim waren zwar gerade Welpen abgegeben worden, leider gehörten sie zu einer der Kampfhunderassen. Alle anderen Bewohner kamen wieder nicht in Frage. Schade, da musste uns etwas anderes einfallen. Schließlich gab es ja auch das örtliche Käseblättchen und das Anzeigenblatt „Gesucht/Gefunden“. Und siehe da, eine Annonce fiel mir sofort ins Auge. „Westie-Pudel-Mischlinge in wenigen Wochen abzugeben.“ Das klang nach kleinbleibenden, niedlichen Geschöpfen. Ein Anruf ergab: hier handelte es sich um eine Ferienliebe der Westie-Hündin eines netten älteren Ehepaares mit einem spanischen Apricot-Pudel. Die beiden Hunde waren zwei Wochen unzertrennlich gewesen und man hatte ihnen den 'Spaß' gönnen wollen. Auch die Besitzer der Westie-Dame schienen große Freude an dem Ergebnis zu haben. 'Wie kleine Golden Retriever würden die Hundebabies aussehen – wollen Sie mal hören?' Und tatsächlich quiekte und winselte es mehrstimmig durchs Telefon. Ich war fasziniert. Was für ein Glück! Wir verabredeten einen Termin um die Hundefamilie zu besuchen und ich ließ für uns sofort das letzte, noch nicht verkaufte Mädchen reservieren.

Nun musste nur noch die Anreise organisiert werden, da wir damals, wie schon erwähnt, noch kein eigenes Fahrzeug hatten. Das Ehepaar wohnte halt etwa 40 km entfernt. Meine Freundin Rosi, die sich mit Nachdruck und Hingabe als Urlaubssitterin angeboten hatte, erklärte sich spontan und mit allergrößtem Vergnügen bereit, uns zu begleiten. Auch unser Kleiner war entsprechend aufgeregt. Was uns nach halbstündiger Autofahrt erwartete, war einfach allerliebst. Sechs pummelige, winzige Wesen auf kurzen Beinchen tobten durch die gemütliche Stube, purzelten übereinander, zwickten sich gegenseitig ins Ohr und in den Schwanz. Die stolze Hundemama beobachtete alles aufmerksam.

Von den menschlichen Bewohnern wurden wir so freundlich empfangen, als würden wir zur Familie gehören. Ja, hier wurde alles getan, damit es den Babies gut ging. Bei keinem noch so erfahrenen Züchter hätte es die Hundefamilie besser haben können. Während uns Ursel, -wir waren inzwischen beim 'Du'-, auch noch Kaffee und Kuchen servierte, beschäftigten sich die kleinen Racker gründlich mit unseren Schnürsenkeln und pinkelten uns auf die Schuhe. Aber nichts konnte uns die Freude an diesem lebhaften Rudel verderben. Abwechselnd reichten wir die Welpen herum und fanden 'unsere Kleine' am allerschönsten. Es war der erste Wurf und würde auch der einzige bleiben, darum bestand das 'Züchterpaar' darauf, allen Tieren dieses Wurfes einen Namen mit 'A' zu geben. Hier herrschte nunmal 'Zucht mit Ordnung'. Unser Mädchen hieß Abby. Und jetzt war Abby müde, fiel auf dem Sofa in Tiefschlaf und wir verließen schweren Herzens die gerade fünf Wochen alten Babies. Sie brauchten noch etwa drei weitere Wochen ihre Mutter. Das liebenswerte Ehepaar Gruhs versprach, die von uns vorsorglich mitgebrachte Hundedecke in das Schlummerhäuschen ihrer Chaostruppe zu legen, damit sie den Nestgeruch annehmen konnte. Das sollte der Kleinen später die Trennung von Mutter und Geschwistern etwas erleichtern. Wir würden das familentypische Aroma am Ende einfach mitnehmen.

Nala Die wahre Geschichte eines Hundemädchens

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