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Auf dem Weg zum Polizeirevier erreichte Kiran eine SMS von Alenka. Stephen Rollins war mit seinen ersten Nachforschungen fertig und wartete auf Kirans Videoanruf. Bolko schlug vor, die Konferenz zusammen mit dem Team durchzuführen, damit man sich kennenlernen und danach gleich alle Neuigkeiten besprechen konnte.

Nachdem sich alle in der Einsatzzentrale versammelt und eine weitere Dosis Koffein aus Enzos transportabler Espressomaschine intus hatten, stellte Kiran die Verbindung zu Rollins her. Es klickte am anderen Ende und sein alter Freund erschien auf dem Bildschirm.

»Kiran! Mann, gut dich zu sehen. Du siehst klasse aus. Okay, blöd jetzt bei dieser Sache, aber wirklich, sehr gut.« Kiran musste lächeln. Er fragte sich, warum in Quantico offensichtlich jeder zu glauben schien, dass er abgemagert und mit hohlen Augen durch die Gegend schleichen würde.

»Hi, Steve. Alles gut bei Dir?«

»Bestens. Du hast dein Team dabei, wie ich sehe.« Kiran stellte alle der Reihe nach vor und Steve begrüßte jeden Einzelnen mit Hi und Vornamen. Seine freundliche, joviale Art hatte sich nicht verändert.

»Okay, Jungs. Und Mädels, sorry. Ich habe mir euren Bericht und das Bildmaterial angesehen. Sehr gute Arbeit, Alenka. Nun, die gute Nachricht ist, der Tathergang kam mir irgendwie bekannt vor, daher habe ich etwas schneller in unseren Datenbanken forschen können und ein ziemliches Ding entdeckt. Die schlechte Nachricht ist: Ich weiß nicht, ob euch das wirklich freuen wird.«

Rollings legte eine Kunstpause ein, bevor er fortfuhr.

»Also, ihr kennt VICAP, das Violent Criminal Apprehension Program?« Alle nickten. Die FBIDatenbank war in den achtziger Jahren in Quantico ins Leben gerufen worden und konnte inzwischen von allen Polizeidienststellen landesweit genutzt werden. »Gut. Über die tote junge Frau habe ich zunächst nichts außer ihre Schuldaten und die Lobhudelei über ihre tolle Familie herausgefunden. Die sind in Richmond ziemlich weit oben mit dabei. Der Vater sitzt im Stadtrat und leitet die Handelskammer. Dem schmierigen Bild nach zu urteilen ist er auch bei der Tea Party aktiv. Angerufen und mit seinen Verbindungen gedroht hat er auch schon. Er will heute noch einen Bericht haben, aber das muss euch nicht kümmern. Also, ich habe alle Merkmale ein gegeben und heraus kam wie befürchtet nichts Gutes. Es hat innerhalb der letzten sechs Monate zwei Morde an jungen Mädchen gegeben, die exakt dasselbe Tatmuster aufweisen, und zwar hier in Virginia und in North Carolina. Dieselbe Inszenierung mit Stuhl, Spiegel und allem.«

Enzo und Bolko rückten unruhig auf ihren Stühlen herum. Kiran wollte etwas sagen, aber Alenka kam ihm zuvor.

»Mr. Rollins, ich…«

»Steve, Alenka, Steve.«

»Okay, Steve, ich frage mich, warum du erst VICAP bemüht hast? Ich meine, einer der Morde ist gewisser maßen vor eurer Haustür geschehen. Entschuldigung, ich will ja nicht kritisieren, aber die Information hätte mir beim Auswerten heute Mittag vielleicht schon geholfen.«

Steve lächelte amüsiert. »Nur immer frei heraus. Mein geschätzter Kollege Henderson ist nicht der Allerhellste, wenn es ums vernetzte Denken geht. Deshalb hat er auch die Nachtschicht. Ich war bereits vor der VICAP Suche drauf und dran euch anzurufen, aber Greenberg hat mich zurückgepfiffen. Ich sollte erst alles auswerten und die Ergebnisse mit euren Daten abgleichen. Nehmt das nicht persönlich, Greenberg ist da rigoros. Zuerst das Gesamtbild für ihn, dann für alle anderen. Du kennst das ja noch, Kiran.«

Kiran nickte. »Und hat er schon entschieden, ob ihr auch eine Ermittlungsgruppe zusammenstellt?«

»Offiziell habe ich wie immer keine Ahnung. Aber ich habe eine Vermutung. Hier in Quantico sind gerade alle dabei, dem neuen Director des FBI in den Hintern zu kriechen. Dann gibt es da noch diese Anschlagsserie einer rechtsradikalen Gruppierung, deren Kopf wohl von DC aus operiert. Zur Zeit bindet das fast unsere gesamten Kräfte. Greenberg hat mich gefragt, was ich gerade so zu tun habe, danach hat er eure Chefin angerufen. Wenn ihr mich fragt, sind die gerade dabei, eine Flug für Kiran zu buchen.«

Kiran nickte. Ihm war sofort klar geworden, dass Halbach ihn in die Staaten schicken würde.

Bolko meldete sich zu Wort. »Steve, was meinst du, ist das einer von euch, der sein Opfer hierher verfolgt hat?« »Das ist wohl der im Moment einzig logische Schluss.

Vor allem, wenn man die beiden ersten Morde näher betrachtet. Moment ...« Er kramte in einigen Unterlagen auf seinem ziemlich chaotischen Schreibtisch und fand schließlich, was er suchte. »Ah, hier. Der erste Mord fand im Februar statt, das war der in Virginia, und zwar in Richmond, also der Heimatstadt der bei euch getöteten Patricia Masterson. Das Opfer hier ging auf dieselbe Schule wie Patricia und war ebenfalls siebzehn Jahre alt. Vielleicht kannten sich beide Opfer sogar näher, werde ich herausfinden. Das heißt, wer auch immer ermitteln soll, also höchstwahrscheinlich ich. Keine direkte Beziehung, jedenfalls bis auf das Tatmuster, besteht bisher zu dem Mord in North Carolina. Der wurde zwei Monate später in Raleigh verübt. Ist zwar ein anderer Bundesstaat, aber gerade mal zweieinhalb Autostunden von hier. Ist wohl kein gewagter Schluss anzunehmen, dass unser Täter einen kleinen Ausflug gemacht hat. Auch hier ist das Opfer eine Schülerin der örtlichen Highschool.«

»Steve, wir müssen alle Details aus dem Leben der drei Opfer haben. Es muss eine Verbindung geben«, sagte Kiran.

»Sicher. Ich bin schon dabei, alle Unterlagen vorzubereiten. Und wenn mich nicht alles täuscht, wirst du mir morgen bei der Auswertung helfen.«

»Wir werden sehen«, sagte Kiran. Er bedankte sich bei Steve für diese ersten Informationen und versprach sich zu melden, sobald sich etwas Neues ergab. Dann beendeten sie das Gespräch.

Bolko sprach aus, was alle dachten. »Und? Wirst du fliegen? Ich denke, das würde Sinn machen. Vielleicht haben wir ja Glück und der Mörder hat nur sein nächstes Opfer verfolgt. Dann ist er vielleicht schon längst wieder in der alten Heimat.«

Kiran sah nachdenklich vor sich hin. »Vielleicht hast du Recht. Aber wir sollten uns nicht zu früh freuen. Wenn unser Mörder kein typischer Serienkiller ist, könnte es durchaus sein, dass er Gefallen an Deutschland gefunden hat.«

Nachdem Enzo frischen Kaffee geholt hatte, sprachen sie über die Aussicht, einen Serienmörder in Deutsch land verfolgen zu müssen und darüber, inwieweit der amerikanische Aspekt eine Rolle spielen könnte. Das Problem war dabei nicht die Unerfahrenheit der deutschen Polizei in Sachen Serientäter. Seit dem Krieg waren in Deutschland weit über fünfzig Serientäter überführt worden. Dagegen aber stand eine beachtliche Anzahl ungeklärter Mordserien, weshalb man in Fachkreisen von einer weitaus höheren Zahl unentdeckter Serientäter ausging. In Europa rangierte Deutschland in diesem Bereich der Kriminalstatistik weit oben. Außerdem konnte man seit den achtziger Jahren eine massive Zunahme von Seriendelikten verzeichnen.

Kiran wunderte sich darüber kein bisschen. Er war seinerzeit mit der Gewissheit zur Ausbildung in die Vereinigten Staaten gereist, dort eine ganz andere Gesellschaft und dementsprechend ungewohnte Formen des Verbrechens vorzufinden. Zunächst traf dies auch zu. Ein zunehmend härter werdendes soziales Klima und der immer exzessivere Medienkonsum bereiteten den Nährboden für Gewalt in all ihren Spielformen. Das verbriefte Recht der Amerikaner auf das Tragen einer Waffe war dabei auch nicht besonders hilfreich. Kiran hatte sich in den Staaten ausführlich mit psychischen und sozialen Tatmotivationen befasst. Auch wenn dies beim FBI eine fast ausschließlich auf die USA zugeschnittene Wissenschaft war, so hatte er doch viele wichtige Erfahrungen sammeln können. Heute, da sich die europäische Gesellschaft der amerikanischen immer mehr angeglichen hatte, begriff er durch seine Zeit bei der Behavioral Unit des FBI in Quantico mehr als deutlich, dass keine Region und keine Kultur davor gefeit waren, den Preis für das zu zahlen, was Politiker, Finanzjongleure und Medienzare der Weltgesellschaft antaten.

Serienmörder hatte es schon immer gegeben, auch in Deutschland. Was nun passierte, häufigere und grausamere Taten, war eine Angleichung der Verhältnisse. Eine logische Folge der Härten, die diese Zeiten mit sich brachten. Also nichts anderes, als ein sich veränderndes Biotop, in dem auf einmal andere Lebewesen in größerer Zahl auftauchten, weil sie nun ideale Lebensbedingungen vorfanden, oder erst durch diese entstanden.

Enzo, der konzentriert gelauscht hatte, meldete sich zu Wort. »Du glaubst also, dass wir hier das Gleiche er leben wie die Amerikaner? Dann müsste uns deren Erfahrung doch erst recht weiterhelfen. Vor allem, wenn es sich um einen amerikanischen Täter handelt.«

»Ganz sicher. Obwohl ich in meiner ersten Lektion bei der Behavioral Unit erst mal darüber aufgeklärt wurde, dass man dort beileibe nicht so viel weiß, wie alle glauben. Sicher hat man viel Literatur gesammelt, Fälle aus gewertet und Psychologen in die Hochsicherheitszellen geschickt. Aber hierzulande denken viele immer noch, dass man einen Serienmörder relativ schnell in ein Schema einordnen und dann fassen kann.«

»Und, kann man nicht?«, fragte Alenka augenzwinkernd.

Kiran lächelte traurig. »Psychologie wird uns bei der Fallanalyse helfen, das steht außer Frage. Aber das Problem ist, dass jeder Täter ein Individuum ist. Das bedeutet psychologische und soziologische Einkreisung, damit man wenigstens den Hauch einer Chance hat, Hinweise richtig zu deuten und den Mörder vielleicht irgendwann aufhalten zu können. In der Realität werden aber nur die gefasst, die die Kontrolle verlieren und Fehler begehen.«

In diesem Moment ging die Tür der Einsatzzentrale auf und Birte Halbach betrat den Raum.

»Ich nehme mal an, Sie alle haben durch den amerikanischen Kollegen bereits das Wichtigste erfahren. Mir reicht eine Zusammenfassung, Bolko?«

Bolko nickte. Nahm seinen Notizblock zu Hand und begann: »Das Opfer ist die siebzehnjährige Austauschschülerin Patricia Masterson aus Richmond, Virginia, die hier am örtlichen Gymnasium ein Schuljahr absolvieren wollte. Die Befragungen der Gastfamilie, der Schüler und Beschäftigten am Gymnasium werden morgen vor genommen. Daher wissen wir bis jetzt auch nicht, mit wem sie Kontakt hatte und wo sie sich vor der Tat aufhielt. Zu Tatort und Tathergang wissen wir nur, dass sich der Täter zu einer in letzter Zeit unbenutzten Jagdhütte Zugang verschafft und diese vollständig präpariert hat.« Er nahm einen Schluck Kaffee.

Halbach runzelte die Stirn. »Präpariert, wie meinen Sie das?«

»Er hat sämtliche Möbel nach draußen geräumt, den Raum dann komplett gereinigt und abgedunkelt. Auf den Boden hat er zwei Planen gelegt, um dieses Viereck dicke Kerzen Marke Gottesdienst aufgestellt, auf die Planen den Stuhl positioniert und davor, also auf das Opfer gerichtet, einen Standspiegel.«

»Kiran, was wissen wir zum genauen Tathergang?«

»Er hat das Opfer entkleidet und auf den Stuhl gefesselt. Auch wenn wir keinerlei Spuren gefunden haben, weil er den Tatort hinterher noch mal gereinigt hat, nehme ich an, dass sie betäubt war.«

»War sie«, warf Alenka ein, die ihren TabletComputer auf dem Schoß hielt. »Entschuldigung, aber ich habe gerade den Obduktionsbericht per Mail bekommen.«

»Was steht noch in dem Bericht?«, fragte Bolko.

Alenka liess die Seiten des Dokuments auf ihrem Tablet vorbeigleiten und las gleichzeitig vor: »Todesursache Ausbluten durch Schnittwunde in der Kehle. einunzwanzig identische Schnittwunden von einem kleinen scharfen Messer, dreizehn kreisförmige Brandwunden durch ein bisher nicht identifiziertes Werkzeug. Alle Verletzungen wurden vor der Tötung zugefügt und vornehmlich an sehr empfindlichen Körperstellen. Blutergüsse an Fuß und Handgelenken durch Fesselung. Keinerlei sexuelle Übergriffe. Einstichwunde am Halsmuskel. Toxikologie besagt, dass sie durch Ketamin betäubt worden ist.«

Birte Halbach holte tief Luft. »Was ist da passiert, Kiran?

»Nun, die Tat zeichnet sich durch die perfekte Planung und Ausführung aus. Die zugefügten Verletzungen sind mit hoher Präzision vorgenommen worden. Das Ganze wirkt auf mich wie ein zelebrierter Akt, und zwar so wohl, was die Vorbereitung als auch die Tat selbst betrifft. Es gibt so gut wie keine Spuren, da der Täter durch die Verwendung von zwei Planen und durch eine zweite Tatortreinigung alle Spuren entfernt hat. Es gibt darüber hinaus keinerlei Botschaften, also Zeichen, Symbole, Objekte – nichts. Allenfalls der Spiegel und die Kerzen zeigen uns, dass da eine Art Weihestimmung erzeugt werden sollte und gleichzeitig, dass das Opfer und seine Bestrafung vollkommen im Mittelpunkt stehen sollte.«

»Wieso Bestrafung?«, wollte Enzo wissen.

»Das ist meine Arbeitsthese bislang. Nichts scheint auf Leidenschaft hinzudeuten. Keine Spuren, kein Fehler, keine emotional bedingte, ungesteuerte Misshandlung. Ich denke, dass hier einfach ein Mensch schutzlos in die Mitte eines pechschwarzen Raumes gesetzt und dann gequält und schließlich getötet wurde.«

»Erinnert irgendwie an die Inquisition im Mittelalter«, warf Alenka ein.

»Gutes Beispiel. Es kann sehr wohl sein, dass das eine Art Verhör samt Urteil und Vollstreckung war. Wir sollten uns nur nicht zu sehr auf den Ritual-Aspekt fixieren. Die Kerzen suggerieren das, aber sie können auch einfach nur Beiwerk sein. Wie ich schon sagte, es gibt sonst keinerlei erkennbare Symbolik, weshalb ich nicht glaube, dass hier ein religiöser, okkulter oder mittelalterlicher Geist eine Rolle spielt.«

»Aber was dann? Wer macht sowas?«, fragte Bolko.

»Das ist das Problem. Wir sehen hier zwei eher gegensätzliche psychologische Hinweise. Da ist zuerst die durchgehend kontrollierte Tatausführung, die in einem vorher und nachher penibel gesäuberten Raum durch geführt wurde. Das lässt auf einen sehr präzise planen den Menschen schließen. Die Folter ist geradezu gewissenhaft und in ihrer Grausamkeit ebenfalls sehr planvoll durchgeführt worden. Wir brauchen dazu mehr Details, Alenka, Technik, wahrscheinliche Abfolge, Körperregionen. Es kann sein, dass der Täter über eine medizinische Ausbildung verfügt oder sich diese angelesen hat. Dann ist da aber ein gegensätzlicher Punkt, die Emotion.« Kiran machte eine Pause, sah in die fragenden Gesichter.

Birte Halbach hob die Augenbrauen. »Emotion? Er ist eiskalt verfahren. Oder nicht?«

»Ja, so scheint es. Die gesamte Tat verlief praktisch ohne emotionale Regung. Dann aber, zum Schluss, schneidet der Mörder dem Opfer die Kehle durch, was zu einem immensen Blutaustritt und zur Todespanik beim Opfer führt. Angesichts der schon fast klinisch sauberen Ausführung vorher ist ein solches Ende unerwartet dramatisch.«

»Und was heißt das? Ist das so eine Art Schlussakkord?«, fragte Bolko.

»Durchaus. Dies ist vielleicht die eigentliche symbolische Handlung. Es hat etwas Archaisches. So wie man in der Frühgeschichte Tiere und Menschen geopfert oder Feinde ausgeblutet hat. Ich glaube, dass dieser finale Akt am ehesten auf die Psyche des Täters schließen lässt.«

»Und worauf?«

»Nun, bis zu diesem Moment sieht alles wie die Tat eines hochgradig gestörten und krankhaft fixierten Menschen aus. Macht und Kontrolle erzeugt er durch das Ausschalten aller Aspekte, die ihn an seiner Tat hindern oder davon ablenken könnten. Die Umwelt wird komplett ausgeblendet. Dann aber schließt er die Tat ab wie ein Jäger, der Stärke demonstriert. Und eine Demonstration zielt immer nur auf eines: die Aufmerksamkeit der Umwelt. Aber auch diese Botschaft wird wieder geradezu versteckt. Es gab vom Mörder keinen Hinweis auf die Tat. Keine Mitteilung, ein Tatort, der nur durch Zufall betreten wird. Die Hütte war für eine geraume Zeit unbenutzt und wäre es vielleicht noch lange geblieben. Das Opfer hätte also wochenlang dort verwesen können. Diese Gegensätze sind momentan ziemlich verwirrend.«

»Gut«, bemerkte Halbach. »Das bedeutet, wir haben kein eindeutiges Profil, um welche Sorte Psychopath es sich hier handelt. Wir suchen also nach weiteren Hinweisen und Zeichen.«

Kiran nickte.

Halbach fuhr fort. »Sie wissen sicher vom Kollegen Rollins, dass dies hier wahrscheinlich Mord Nummer drei ist?

»Jepp, wissen wir«, bestätigte Bolko.

»Gut, dann teilen wir uns jetzt auf. Kiran, Sie haben es sich vielleicht schon gedacht – Sie fliegen gleich zur US Airbase nach Rammstein und von da nach Washington DC, geht schneller so. Rollins erwartet Sie. Ich will alles wissen, was ihr über die Morde in den USA herausfinden könnt. Bolko, Sie besorgen sich alle Informationen von der Kriminaltechnik und der Gerichtsmedizin, dann nehmen sie sich die Gastfamilie und die Schule vor. Wenn der Täter aus den USA stammt, muss er ein gereist und gerade in einer Gegend wie hier irgendwem aufgefallen sein. Ich will dazu über jeden Schritt des Op fers Bescheid wissen, jede Bewegung seit sie in Frankfurt gelandet ist.«

Bolko nickte. »Wird gemacht, Chefin. Alenka, du kümmerst dich um die Standleitung zu Kiran. Danach kannst du Enzo helfen, der schon mal mit der Schule anfängt. Ich nehme mir die Gastfamilie vor. Wir treffen uns dann in der Schule und fügen danach alle Informationen zusammen. Dann sollten wir bis morgen Abend ein erstes Bild haben und können mit unserem Mann in DC konferieren.« Er sah Kiran an, der leicht abwesend aussah und knuffte ihn an die Schulter.

»Kopf hoch, Kollege. Irgendwann müssen wir alle mal zu McDonald’s.«

Kalter Zorn

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