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„Nach einem Unfall ist die B 6 Richtung Berlin Innenstadt für mindestens zwei Stunden gesperrt.“ Routiniert und gleichgültig gab der Sprecher im Radio die Meldung an seine Hörer weiter. Marco saß hinter dem Steuer seines Wagens und atmete hörbar aus.

„Ausgerechnet heute.“ murmelte er vor sich hin.

Die vergangene Nacht war drückend warm gewesen und jetzt um neun Uhr morgens konnte man schon einen weiteren heißen Tag erahnen. Vor einer halben Stunde wollte er schon in der Firma sein, um noch einmal die Bilder einer neuen Werbekampagne durch zu sehen. Corinna war heute Morgen schon früh zu einem Wellenesswochenende aufgebrochen und Robert verbrachte den Samstagmorgen immer im Golfclub. Es half nichts, nur im Schneckentempo kam er vorwärts. Die Klimaanlage in seinem Auto erleichterte ihm etwas die Qual, die nicht nur körperlicher Natur war. Mit gut zwei Stunden Verspätung rollte er langsam in die Tiefgarage. Statt des Fahrstuhls nahm er die Treppe. Die lange Fahrt saß ihm noch in den Knochen. Die Tür zu Roberts Büro stand einen Spalt offen und einem inneren Instinkt folgend schlich Marco vorsichtig in die Besucherecke, die getrennt durch eine riesige Palme an Roberts Büro


grenzte. Ganz deutlich hörte er Roberts Stimme.

„Noch zwei Tag, dann haben wir die letzten hunderttausend Euro von diesem Drogensyndikat gewaschen und genießen unser Leben auf den Malediven. Mit einer halben Millionen Euro können wir eine Zeitlang in Champagner baden und faul in der Sonne liegen.“

Für eine kurze Zeit hörte Marco nichts. Als er das Gespräch schon als beendet ansah, vernahm er eine weibliche Stimme. Sie war sehr leise und dunkel, so das Marco nichts verstehen konnte.

Am Klang ihrer Schritte hörte er die Person Richtung Bar gehen. Eis klirrte und dann vernahm er wieder Roberts triumphierende Stimme.

„Hier auf diesem Stick ist der einzige Beweis für Marcos Unschuld. Die Daten sind verschlüsselt und nur ich kann ihn lesen. Den Staatsanwalt habe ich schon verständigt, in einer halben Stunde müsste er hier sein. Ungefähr zur gleichen Zeit müsste

die Polizei vor Marcos Tür stehen, um ihn zu verhaften.“

Marco stand kreidebleich hinter der Palme, für Sekunden unfähig sich zu bewegen.Wer war dieser Unbekannte mit dem Marco so einen perfiden Plan ausgeheckt hatte. Er musste es wissen. Eine unbändige Wut stieg in ihm auf und er rannte blindlings in Roberts Büro. Doch er konnte niemand anderes entdecken. Marco wollte hinter die Bar stürzen, als Robert ihn mit aller Gewalt am Arm fest hielt. Marco dreht sich zu Robert, verpasste ihm eine Rechte, so dass dieser quer über den Schreibtisch segelte, der Stick flog im hohen Bogen auf den Boden, Marco hob ihn auf, als plötzlich Conny in der Tür auftauchte. Mit Mühe konnte sie einen Aufschrei unterdrücken. Ungläubig starrte Marco sie an und verschwand ohne ein Wort zu sagen genauso schnell wie er aufgetaucht war.


Urlaub mit Herz und Handschellen

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