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1991 - Rabea Akbar – Morgendämmerung

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Als Rayan erwachte, wusste er nicht, wo er war.

Das Zimmer war ihm definitiv unbekannt. Er lag in einem Bett mit rot-weißen Bezügen, die Wände um ihn herum waren weiß getüncht. Alles war ordentlich und hell. Auf einem Schreibtisch standen sogar ein paar bunte Blumen in einer Vase.

Er sah an sich herunter und stellte fest, dass er einen dunkelblauen Pyjama anhatte, den er ebenfalls noch nie gesehen hatte, der ihm aber sogar ganz gut zu passen schien.

Rayan versuchte aufzustehen, doch weiter als in eine am Bettrand sitzende Position kam er zunächst nicht. Dann überkam ihm heftiger Schwindel und er wartete ab, bis sich das Zimmer aufhörte zu drehen. Das verriet ihm, dass er offenbar länger weggetreten gewesen war.

Er überprüfte sein Gesicht, aber auch das gab ihm keinen Aufschluss, denn jemand hatte sich die Mühe gemacht, ihn zu rasieren. Wo zum Teufel war er bloß?

Gerade als er seinen schmerzenden Kopf anstrengen wollte, sich zu erinnern, ging die Tür auf und eine Haushälterin in schwarzer Kleidung mit weißer Schürze kam herein. Als sie ihn auf dem Bett sitzen sah, machte sie postwendend kehrt und rief ins Haus hinter ihr auf Englisch: „Er ist wach!“

Also blieb er einfach erst einmal sitzen. Offenbar würde nun jemand kommen, der ihm sagen würde, wo er war.

Kurz darauf hörte er zwei Paar Schritte im Flur und ins Zimmer traten Julie und Jack Tanner. Das Haus des Generals! Natürlich! Er konnte sich verschwommen erinnern, dass er hierhergekommen war. Aber wie lange war er hier?

Julie Tanner war sehr blass und erheblich schlanker als beim letzten Mal, als er sie gesehen hatte. Damals beim Essen, zusammen mit Clara. Clara! Auf einmal fielen die Puzzleteile in seinem Kopf an ihren Platz und Bilder der Erinnerung durchblitzen ihn.

Die Frau des Generals trat zu ihm und nahm ihn, ohne zu zögern in den Arm. „Wie geht es dir Junge?“, fragte sie leise.

Rayan vermutete, dass sie es war, die ihn rasiert hatte und schämte sich ein bisschen. Er musste ja fürchterlich ausgesehen haben!

Der General war am Eingang stehen geblieben und verschränkte die Arme vor der Brust. Offenbar hatte Julie ihm klar gemacht, dass sie hier zuständig war. Was musste er von ihm denken?

Aber Claras Vater lächelte und sagte nur „Willkommen zurück bei den Lebenden. Du hast dir ja Zeit gelassen …“, wobei er sofort energisch von Julie unterbrochen wurde „lass ihn Jack, sein Körper hatte den Schlaf nötig, du hast doch gesehen, wie ausgemergelt er war!“

Dann wandte sie sich an Rayan: „Und du denkst überhaupt nicht daran, aufzustehen. Jetzt wird gegessen und dann wieder geschlafen!“

Rayan fühlte sich viel zu schwach, um zu protestieren und war froh, dass sie ihn nicht mit Fragen bombardierten. Er aß ein wenig Suppe, um sich dann gleich im Anschluss wieder hinzulegen. Schnell war er wieder eingeschlafen.

Rayan - Sohn der Wüste

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