Читать книгу Und in fünf Jahren schreib ich Buchkritiken - Inga Lüders - Страница 17

Germanisten sind brillentragende Sonderlinge, deren einzige Freunde Bücher sinddie mochten ja sogar Diktate in der Schule.

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Eine aufrichtige Freundschaft zur Literatur und ­Sprache sollte man schon empfinden, wenn man sich dazu entschließt, seine berufliche Zukunft genau diesen beiden Gegenständen zu widmen. Wer Germanistik studieren will, sollte sich für beides begeistern können. Niemand erwartet, dass wir alle schon seit frühester Kindheit nichts anderes wollten als lesen. Es ist keine Voraussetzung, dass wir Bücher verehrten, Spielzeug für Gerümpel hielten und nur Fangen spielten, damit unsere Eltern uns nicht für verrückt hielten. Dennoch sollten wir nicht zu den Menschen gehören, die den Feuilleton in erster Linie zum Fensterputzen benutzen und sich ins Theater eine Schlafmaske mitnehmen.

Als Philologe, also als Freund des Wortes, der Rede und des Buches, übernehmen wir Verantwortung für die Sprache und deren Zeugnisse. Unser Interesse ist es, sie zu sichern, zu vermitteln und zu verstehen. Wer das wirklich will, hat viel zu tun: Texte umgeben uns ständig, ob Einkaufszettel oder Statusnachricht auf Facebook, ob Buch oder Film. Wofür es konkret nützlich sein kann, ein Profi für all das zu sein, wird später thematisiert. Wofür es Dir persönlich nützt, musst Du selbst herausfinden. Sicher ist nur eins: Auch wenn es manchmal so scheint, ist das Germanistikstudium mit Sicherheit nicht der Weg des geringsten Widerstandes – das merken wir spätestens bei der Jobsuche. Aber auch im Studium wird schnell deutlich: Wer Germanistik studiert, weil ihm nichts Besseres eingefallen ist, wird vermutlich nicht weit kommen, dafür wird uns einfach zu viel abverlangt.

Und in fünf Jahren schreib ich Buchkritiken

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