Читать книгу Und in fünf Jahren schreib ich Buchkritiken - Inga Lüders - Страница 19

Klingt banal, ist es aber nicht: Als Germanisten müssen wir des Deutschen mächtig sein! Mal wieder fängt also der Ernst des Lebens an, denn wir übernehmen Verantwortung für unsere Schützlinge, die deutsche Sprache und die deutsche Literatur. Als Profis für die Germanistik haben wir eine besondere Hege- und Pflegepflicht für sie. Das heißt, dass wir in der Lage sein sollten, uns eines richtigen Deutsches zu bedienen. So sollten wir als Germanisten den Fehlerquotienten einer Hausarbeit klein halten und fähig sein, uns korrekt und gewählt auszudrücken. Auch sollten wir Sprachwandelphänomene erst mitmachen, wenn wir über sie nachgedacht haben und zu dem Ergebnis gekommen sind, dass wir sie mit unserer Vorstellung von der Zukunft der deutschen Sprache vereinbaren können. Egal ob »O.m.G.« oder »chillen«: Natürlich können wir nicht alles Neue verteufeln, Sprachwandel ist eben nicht gleich Sprachverfall. Dennoch sollten wir als Germanisten Stellung beziehen und ein sprachliches Vorbild sein.

Wer seinem eigenen Sprachgefühl noch nicht so recht vertraut, kann einen einfachen Trick benutzen, um sein Deutsch zu schleifen: Lesen ist sehr hilfreich, wenn man an seiner Ausdrucksweise feilen möchte: Die Süddeutsche Zeitung eignet sich übrigens besser als die Bravo.