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Auf die gesündere Tour

Käsespätzle, Spaghetti bolognese, Hühnerfrikassee, Kaiserschmarren – wenn ich diese Gerichte fürs Abendessen ankündige, schaue ich bei meiner Familie in strahlende Gesichter. Und ich bin mir sicher, das ist in den meisten anderen Familien genauso. Denn es gibt Gerichte, die lieben einfach alle. Diese Lieblinge erinnern uns an früher, an die gemütlichen Sonntagsessen bei Oma, an den ersten Urlaub in Italien oder daran, dass Mama das immer gekocht hat, wenn es etwas Besonderes geben sollte. Schon der erste Bissen bringt uns ins Schwärmen – aber leider meldet sich dann kurz vor dem letzten Bissen oft auch das schlechte Gewissen. Denn nicht selten sind die Klassiker eher Schwergewichte, die mit viel gesättigten Fetten, Weißmehl und Zucker die Ökotrophologin in mir schon beim Anblick der Zutatenliste zusammenzucken lassen.

Das muss doch auch anders gehen, habe ich mir gedacht, und – besonders seit unsere kleine Tochter mit am Tisch sitzt – begonnen, die Rezepte umzumodeln. Zuerst habe ich mehr frisches Gemüse, Obst und Kräuter in den Topf getan, denn das senkt mit wenig Kalorien, aber viel Volumen und Vitalstoffen wie Vitaminen, Mineralien und Ballaststoffen die Nährwertdichte in den Gerichten. Als Nächstes habe ich versucht, Weißmehl und Weißmehlprodukte durch die Vollkornvariante zu ersetzen. Die sättigt besser und tut der Darmflora, und damit auch unserem Immunsystem, gut. Meine Familie isst nicht vegetarisch, aber wir versuchen, nicht zu viel und nicht zu oft Fleisch zu essen, so wie es die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt. Bei Fleischgerichten ersetze ich deshalb oft einen Teil des Fleischs durch Hülsenfrüchte oder Gemüse oder verwende Geflügel statt rotes Fleisch. So ist automatisch weniger gesättigtes Fett im Gericht. Apropos Fett: Hier versuche ich möglichst oft, gesättigtes Fett aus tierischen Lebensmitteln durch ungesättigtes aus Ölen, Nüssen oder anderen pflanzlichen Produkten wie Avocados auszutauschen. Das sorgt für mehr herzgesunde ungesättigte Fette auf dem Teller. Manche Gerichte sind in der neuen Variante auch geeignet für alle, die spezielle Bedürfnisse haben und z.B. vegan, glutenfrei, laktosefrei oder „low carb“ essen wollen oder müssen.

Wenn Sie jetzt – wie anfangs mein Mann – befürchten, dass die guten alten Klassiker viel zu „gesund“ schmecken und der Genuss zu kurz kommt, kann ich sie beruhigen: Oft hat er gar nicht gemerkt, wie viel Gutes nun in seinen Lieblingsgerichten steckt, oder sogar kleinlaut zugegeben, dass ihm die neue Variante sogar besser schmeckt. Und nicht nur ihn konnte ich mit meinen modernisierten Lieblingen überzeugen: Die Kuchen stießen bei meinen Kaffeeklatsch-Mädels auf große Begeisterung, die Kürbissuppe hat meinen Vater restlos überzeugt (obwohl er beim Stichwort „vegan“ sonst immer skeptisch ist) und von der Super-Tomatensauce können meine Tochter und ihre Freundin gar nicht genug bekommen.

Also, keine Angst: Trotz aller gesunden Veränderungen kommt der Genuss nicht zu kurz! Einziger Unterschied: Jetzt tun die Lieblingsgerichte nicht mehr nur der Seele gut, sondern auch dem Körper. Probieren Sie es am besten gleich selbst aus und entdecken Sie Ihre liebsten Gerichte ganz unbeschwert.

Viel Spaß mit den Rezepten, Ihre


Klassiker

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