Читать книгу Ein Leben für den Wein - Inge Elsing-Fitzinger - Страница 11

Kindheit und Jugend von Josef Jamek

Оглавление

Josef Jamek wurde am 4.November 1919 als achtes Kind der Familie Anton und Maria Jamek, im „Hotel Wachau“ in Joching geboren. So steht es zumindest im Taufschein. Mutter meinte sich zu erinnern, dass es erst der 7. November war, doch des Rätsels Lösung konnte bis heute nicht zuverlässig aufgeklärt werden. Das Wichtigste für die glücklichen Eltern war wohl die Tatsache, endlich wieder einen Jungen zu haben, der das hart erarbeitete Erbe antreten könnte.

Im September 1925 kam Josef zur Schule. Schon nach wenigen Wochen bekam er Scharlach, dann Diphtherie, anschließend noch eine schwere Nierenentzündung. Der Junge magerte schrecklich ab und wurde wochenlang von heftigem Fieber geschüttelt. Die ärztliche Hilfe wollte absolut nicht greifen. Fast drei Monate lang musste Josef das Bett hüten. Die Sorge der Eltern grenzte fast an Verzweiflung.

Josef Jamek erzählt von diesem Ereignis: „Nach den Weihnachtsferien sollte ich wieder zur Schule gehen. Ich konnte meinen Schulranzen kaum schleppen, so schwach war ich noch. Dennoch wollte ich nicht noch mehr Lehrstoff versäumen. So zuckelte ich mehr recht als schlecht jeden Morgen davon und kam völlig erschöpft nach vielen Stunden wieder zu Hause an. Aber wie alles im Leben, ist auch diese schreckliche Zeit vorüber gegangen. Nur die Harten kommen durch! Ein Wahlspruch, den ich mir stets zu Herzen genommen habe.“

Trotz allen Fleißes reichte das Geld meiner Familie hinten und vorne nicht. Ab dem Frühsommer mussten wir barfuss zur Schule gehen. Die Schuhe, die ohnedies meist von den größeren Geschwistern übernommen waren, sollten geschont werden. Kurze Hosen musste ich anziehen, wenn die Temperaturen auch noch so niedrig waren. Diese Rosskur hat mich aber abgehärtet und stark gemacht.“

Mit fünfzehn Jahren besuchte Josef Jamek die Weinbauschule in Krems.

Von 1934-1937. Das Erlernte setzte er zügig in die Tat um. Er begann den Weingarten „Ried am Stein“ neu anzulegen und auszupflanzen.

Sein wunderbares Gespür für Lage und Form, für Qualität und Feinheit des Aromas, ließ schon damals großen Erfolg vermuten.

Neben der Weingartenarbeit zeigte sich Josef auch sehr umsichtig im Betrieb. Er renovierte und erneuerte so gut es die bescheidenen Mittel zuließen. Fenster und Wände wurden neu gestrichen. An einer Wand im Speiseraum ließ er ein prächtiges Bild malen, das eine Wachauerin in alter Tracht zeigte. Ein Blickfang für die Gäste. Dieses Bild wurde bei neueren Renovierungsarbeiten später leider völlig übermalt, doch die Erinnerung daran blieb bis heute.

Ein Leben für den Wein

Подняться наверх