Читать книгу Die Beichte - Roland Benito-Krimi 4 - Inger Gammelgaard Madsen - Страница 11

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Die Tür zu Rolands Büro schloss sich hinter dem Besucher. Der Lehrer, Sigurd Due, hatte ihn früh am Morgen kontaktiert. Er habe ohnehin in der Stadt zu tun und wolle gerne ein Gespräch mit ihm führen.

Roland musterte den Mann, den er nicht für einen Lehrer gehalten hätte, wenn er seinen Beruf hätte erraten sollen. Er war gut frisiert, frisch rasiert und roch nach einem teuren Aftershave.

»Ich muss hier heute Vormittag zu einer Konferenz«, antwortete Sigurd Due auf Rolands forschenden Blick und stopfte die Seidenkrawatte hinter das Revers seiner Anzugjacke. »Die neue Rundum-Bildungsinitiative der Regierung gibt Anlass zu einer Menge Besprechungen.«

Roland nickte verständnisvoll. So war das nun mal, wenn sich die Regierung einmischte. Nach der Polizeireform hatte es bis jetzt gebraucht, dass die Polizei wieder einigermaßen normal funktionierte. Nun stand der Volksschule das Gleiche bevor.

»Ja, ich habe in einer Radiodiskussion etwas über viele ausgefallene Stunden und die Forderung nach zusätzlichen Vertretungslehrern gehört.«

»Genau. Die Regierung hat den Kommunen auferlegt, dass immer eine Mindeststundenzahl eingehalten werden soll. Die Besprechung findet im Rathaus statt. Ich bin der Sprecher unserer Lehrergruppe, daher …« Er räusperte sich nervös. Armer Mann.

»Kaffee?«

»Ja, bitte. Ein Tässchen nehme ich gerne.«

Roland stellte einen weißen Plastikbecher vor den Lehrer hin und schenkte ein. »Wenn ich das richtig verstehe, sind Sie in der Volksschule Tobias Abrahamsens Klassenlehrer gewesen.«

»Ach ja, schreckliche Sache. Wie können Leute einfach so verschwinden, bei all der Polizei auf der Straße?«

Der Vorwurf stand ihm ins Gesicht geschrieben. Viel Polizei auf der Straße war nur eine politische Illusion, genauso wie die, dass die dänischen Volksschüler die besten der Welt werden sollten.

»Tobias kann unmöglich betrunken gewesen sein. Er hat nie Alkohol angerührt. Unterm Strich war er der Klassenbeste. Streber, würde man wohl sagen. Seine Klassenkameraden, meine ich.«

Roland lehnte sich im Stuhl zurück und prüfte den Gesichtsausdruck des Lehrers, während der aus dem Becher trank, aber der Mann verzog keine Miene. Der Kaffee im Lehrerzimmer der Schule war offensichtlich auch nicht besser. Allerdings verbrannte er sich die Finger an dem heißen Plastikbecher.

»Jetzt ist es ja zwei Jahre her, dass Tobias die Volksschule verlassen hat. Wie können Sie wissen, dass er sich seither nicht verändert hat?«

»Das hat er nicht! Bestimmt nicht. Ich war derjenige, der ihm den Ausbildungsplatz als Zimmerer bei meinem Schwager Poul verschafft hat. Er hat immer nur lobende Worte für Tobias übriggehabt. Er ist pünktlich, erledigt seine Arbeit, ist nachts nicht unterwegs, um zu saufen, und kommt also nie morgens mit einem Kater in den Betrieb, er packt immer mit an, wenn es nötig ist, und …«

»Ja, wir haben mit dem Arbeitgeber gesprochen. Ihrem Schwager. Er hat schließlich den Jungen als vermisst gemeldet. War Tobias in der Klasse ebenso beliebt? Streber sind ja in der Regel nicht die Beliebtesten.«

»Er war ziemlich unauffällig, wurde von den anderen eher ignoriert und hat sich hauptsächlich um sich selbst gekümmert. Freunde hatte er bestimmt nicht viele. Er war fleißig, wollte aber nach Abschluss der Volksschule nicht auf die weiterführende Schule gehen. Er wollte lieber etwas mit seinen Händen machen. Sein Vater ist ja auch Zimmerer gewesen, aber das wissen Sie bestimmt.«

Roland nickte und zwang ebenfalls einen Mundvoll Teerkaffee in sich hinein.

»Als er sich dann … äh … das Leben nahm, veränderte das Tobias merklich. Er fing an, sein Verhalten zu ändern. Normalerweise hatte er zusammen mit den anderen in der Werkstatt zu Mittag gegessen, aber dann begann er, in der Pause zu verschwinden. Niemand wusste, was er machte, aber er wirkte sehr angespannt, wenn er zurückkam.«

»Davon wussten wir nichts.«

»Ja, das habe ich mir schon gedacht. Poul hält eine Menge von dem Jungen, er will sicher kein schlechtes Licht auf ihn werfen.«

»Und Sie glauben, das hat etwas zu bedeuten?«

»Man sollte zumindest darüber nachdenken. Damals, bei der Sache mit seinem Vater, ist er auch verschwunden und niemand hat gewusst, wo er war. Aber bei Poul ist er in der Regel höchs­tens eine Stunde weg gewesen, daher hat Poul das nur ihm selbst gegenüber angesprochen und es gegen all die Male abgewogen, wo Tobias bereitwillig Überstunden gemacht hat. Es ist ja auch eine turbulente Zeit für ihn gewesen, und dann seine Großmutter als der einzige Vormund – es ist nicht gut für einen jungen Mann, mit einer alten Frau zusammenzuwohnen.«

In Süditalien wohnte oft die ganze Familie zusammen, darin sah Roland nichts Ungesundes. Im Gegenteil.

»Das heißt, Sie glauben also, sein Verschwinden hat etwas mit dem Tod seines Vaters zu tun?«

»Das weiß ich natürlich nicht, aber da er angefangen hat zu verschwinden, nachdem er ihn gefunden hat, ist das wohl ziemlich wahrscheinlich.«

»Hat Tobias seinen Vater gefunden – erhängt?«

»Nicht direkt, aber nach dem Tod seiner Mutter hat er allein mit seinem Vater zusammengewohnt, deswegen war er der Einzige, der die Nachricht entgegennehmen konnte, als die Polizei geklingelt hat. Er ist, so schnell er konnte, auf seinem Moped zur Kirche gefahren. Er musste seinen Vater identifizieren. Sicher kein schöner Anblick. Nach dem, was erzählt wird, war der Kopf wohl fast vom Körper abgetrennt und …«

»Zur Kirche?«

»Ja, die Sankt-Lukas-Kirche. Da hat er sich erhängt. Vom Kirchturm aus.«

Roland fiel es schwer, den Kaffee herunterzuschlucken. »Das hat Tobias’ Großmutter gar nicht erwähnt, als wir gestern mit ihr gesprochen haben.«

»Es ist schon immer eine ziemlich verschlossene Familie gewesen. Auch als die Mutter noch gelebt hat, sind sie nicht zu den Elternabenden in der Schule gekommen, weder bei Tobias noch bei seiner Schwester. Deshalb hat auch niemand in der Schule sie sonderlich gut gekannt.«

»Schwester?«

»Ja, das hat die Großmutter wohl auch nicht erzählt. Natürlich. Das Mädchen ist ebenfalls verschwunden. Ja, sogar schon bevor sie mit der Schule fertig war. Na, aber all das hier hätte ich Ihnen ja genauso gut auch am Telefon erzählen können. Aber ich habe etwas mit, von dem ich glaube, dass Sie einen Blick drauf werfen sollten. Tobias war, wie gesagt, ein fleißiger Schüler, seine Aufsätze waren für sein Alter verblüffend gut.«

Er griff nach seiner Tasche, die er auf den Boden gestellt hatte. Die wiederum war eine richtige Volksschullehrertasche mit der richtigen Lederfarbe, dem dazugehörigen Abnutzungsgrad und sichtbaren Einkerbungen von einem Fahrradgepäckträger. Er zog einen Stapel Aufsatzhefte heraus und legte sie vor Roland hin.

»Tobias wollte die Hefte nie zurückhaben, er meinte, ich könne sie wegwerfen. Hier sind Geschichten über mehrere Jahre hinweg aus verschiedenen Klassenstufen.«

Sigurd Due schaute auf die Uhr und stand auf. Ein wenig verwirrt folgte Roland seinem Beispiel.

»Wie sollen uns Tobias’ Aufsätze dabei helfen, ihn zu finden?«

»Vielleicht können sie das auch nicht, aber immerhin erzählen sie etwas über einen Jungen, über den niemand viel weiß. Ist es nicht leichter, eine Person zu finden, wenn man sie kennt? Ich weiß nicht, wie ich manche der Geschichten deuten soll, vielleicht sind sie reine Fantasie – vielleicht aber auch etwas, was Sie gebrauchen können.«

»Sie wissen also nicht, was mit der Schwester passiert ist?«

»Nein, sie war ebenfalls keine von denen, die besonders beachtet wurden. Gerüchten zufolge ist sie weggezogen. Manche verschwinden eben einfach. Aber mit Tobias wird das nicht passiert sein, er ist ein guter Junge. Jetzt muss ich aber gehen.« Er schaute wieder auf die Uhr, als habe er beim ersten Mal nicht richtig hingesehen.

»Wie heißt die Schwester?«

»Wenn ich mich recht erinnere, Mona.«

Roland öffnete seinem Gast die Tür. Als Sigurd Due hastig den Flur hinuntereilte, drehte er sich plötzlich noch einmal um wie ein zweiter Columbo und zeigte mit dem Finger auf ihn. »Übrigens, ich habe im Fernsehen gesehen, dass Tobias letzten Samstag mit einigen seiner alten Klassenkameraden unterwegs war. Diese Jungs sollten Sie auch ein wenig im Auge behalten. Bertram Dinesen und Aksel Møller Lund waren die größten Unruhestifter der Schule – von der gröberen Sorte.« Dann war er weg, auf dem Weg zu seinem eigenen Dilemma im Rathaus.

Roland schloss die Tür wieder und öffnete das Fenster. Die Morgenluft war noch kalt und roch nach Meer, die Möwen segelten wie geübte Windsurfer am Himmel. Der Lehrer hatte einige hässliche Bilder in seinen Kopf gesetzt. Als hätte es davon nicht schon genug gegeben. Erst gestern Abend war wieder eins dazugekommen: Olivia mit Brautschleier und schwangerem Bauch. Er ließ sich schwer auf den Stuhl fallen und lehnte sich so weit zurück, wie es die Rückenlehne zuließ. Bei einem billigen Bürostuhl war das nicht besonders weit. Er blickte zur Decke. Sich von einem Kirchturm aus zu erhängen. Er erinnerte sich vage an den Fall, der wegen des unzweifelhaften Selbstmordes nicht in seiner Abteilung gelandet war. Aber die bizarre Methode hatte in allen Abteilungen und nicht zuletzt in der Presse für Gesprächsstoff gesorgt – so lange, bis ein neuer und größeres Aufsehen erregender Fall aufgetaucht war. Leider geschah das meist viel zu schnell.

Er richtete den Stuhl auf und starrte auf die Hefte. Aufsätze? Geschichten, erzählt von einem verschwundenen Jungen. Er öffnete das erste Heft an einer zufälligen Stelle. Der Text war mit blauem Kugelschreiber geschrieben, ordentlich und leserlich. Eine Seltenheit in unserer Computerzeit. Er legte das Heft zur Seite und zog das Telefon zu sich. Der zuständige Beamte war glücklicherweise gerade vom Morgenkaffee aus der Kantine zurückgekehrt. Roland bat ihn, den alten Selbstmordfall herauszusuchen und mit den entsprechenden Unterlagen zu ihm hochzukommen, dann rief er Mikkel Jensen an und beorderte ihn, sich für ein neues Gespräch mit Tobias’ Vormund bereitzumachen; es gab da zu viel, was sie ihnen verschwiegen hatte.

»Er war erst neunundvierzig.« Mikkel Jensen saß angeschnallt auf dem Beifahrersitz und las den Bericht über Victor Abrahamsens Selbstmord. »Der Sankt-Lukas-Kirchturm ist verdammt noch mal fünfunddreißig Meter hoch. Pfui Teufel, sich von da mit einem Strick um den Hals herunterzustürzen!«

»Warum sich das Leben von einer Kirche aus nehmen, steckt da eine Botschaft dahinter?«

»War wohl praktisch, ist in der Nähe vom Friedhof«, antwortete Mikkel mit einer Prise Zynismus.

Roland warf ihm den warnenden Blick zu, den Mikkel nur allzu gut kannte. »Aber wie, verdammt, ist er auf diesen Turm gekommen, und das mit einem Seil? Ist der nicht abgesperrt? Zugeschlossen?«

Mikkel blätterte in den wenigen Unterlagen. Über einen offensichtlichen Selbstmord wurde in der Regel nicht viel geschrieben.

»Darüber steht hier nichts. Jedenfalls es ist ihm gelungen hineinkommen, egal ob es eine verschlossene Tür oder sonst eine Absperrung gegeben hat, die er überwinden musste. Und es klingt so, als hätte er genau gewusst, was er tat. Der Knoten war genau unter dem Kinn platziert. Er wog achtzig Kilo, und aus dieser Höhe … die Obduktion hat einen Bruch im Schädelboden am ersten Halswirbel ergeben, der Tod ist augenblicklich eingetreten.«

»Woher wusste er das wohl mit dem Knoten unter dem Kinn?«

»Bestimmt aus dem Internet. Heutzutage kann man da alles nachlesen: wie man Bomben baut, einen Einbruch begeht, sich das Leben nimmt. Manche begehen sogar Selbstmord vor der Webcam, damit alle zusehen können, und es gibt Clips auf YouTube oder sonst wo, wo man sich an den Bildern von Leuten ergötzen kann, die sich ernsthaft verletzen und daran sterben. Na ja, wohl nicht schlimmer als die Nachrichten, in denen Kameraleute den Soldaten förmlich am Arsch kleben und ihnen hörig in den Krieg folgen.«

Roland antwortete nicht. Die Informationsgesellschaft konnte man nicht stoppen und man sollte es wohl auch gar nicht versuchen, aber der gegenwärtige Eifer, sich ständig über alles und jedes auf dem Laufenden zu halten, grenzte oft einfach an Geschmacklosigkeit.

»Was war eigentlich der Beweis dafür, dass Victor Abrahamsen wirklich Selbstmord begangen hat?«

»Ein Brief an den Sohn.«

Mikkel legte die Papiere ins Handschuhfach und schnallte sich ab – sie hatten die gesuchte Adresse im Jens Baggesens Vej erreicht.

Dorthea Abrahamsen öffnete nicht sofort, aber dann hörten sie Geräusche hinter der Tür, die nun leise einen Spaltbreit geöffnet wurde. Roland kannte die eher kleingewachsene Frau dahinter von ihrem ersten kurzen Gespräch am Tag zuvor, auch wenn es da nichts besonders Bemerkenswertes zu erinnern gab. Er schätzte sie auf Ende sechzig. Das Haar war grau und kurz geschnitten, die Haut blass, runzelig und leblos. Sie wiederum schien ihn nicht zu erkennen, und er musste seine Dienstmarke zeigen und den Beamten neben ihm zweimal vorstellen, bis sie sie hereinließ. Auf dem Weg zum Wohnzimmer passierten sie die offene Tür zu einem Schlafzimmer, in dem ein ungemachtes Bett stand. Roland bemerkte aus dem Augenwinkel, dass ein Kreuz über dem Bett hing. Im katholischen Neapel war das ein gewöhnlicher Anblick, aber hier in Dänemark sah er das nicht allzu häufig. Überhaupt bekam er selten Einblick in dänische Schlafzimmer, außer natürlich, wenn es sich um einen Tatort handelte.

»Möchten Sie vielleicht einen Kaffee?«

»Nein danke, wir bleiben nicht lange. Wir haben nur ein paar Fragen, hauptsächlich den Tod Ihres Sohnes betreffend.«

»Victor?«

»Ja. Dürfen wir Platz nehmen?«

»Ja, ja. Natürlich.« Sie ging in die Küche hinüber und kam dann gleich wieder zurück ins Wohnzimmer, wo sie sich in einen Sessel setzte. »Möchten Sie vielleicht einen Kaffee?«

»Nein danke. Aber wenn Sie selbst einen möchten, dann …« Roland warf Mikkel, der sich verwundert am Hals kratzte, einen raschen Blick zu.

»Nein, nein, vielen Dank. Worüber wollten Sie noch mit mir sprechen?«

»Vor einem Jahr ist Ihr Sohn gestorben. Können Sie uns erzählen, was passiert ist?«

»Victor. Ja, ach, der kommt sicher gleich. Der bringt gerade den Müll raus.«

»Ja, aber Frau Abrahamsen. Ihr Sohn ist doch tot. Wie kann er da …«

»Wir haben gehört, dass Tobias als Erster bei der Kirche war, er hat ihn …«, unterbrach Mikkel.

»Tobias, ja. Vielleicht war es Tobias, der mit der Mülltüte rausgegangen ist.« Dorthea Abrahamsen runzelte die Stirn und dachte angestrengt nach.

»Tobias ist verschwunden, wir haben doch gestern darüber gesprochen.« Roland erinnerte sich, dass sie geweint hatte. Ein merkwürdiges Weinen, das sofort wieder aufgehört hatte, als sein Telefon klingelte. Fast wie ein Kind, das sich gestoßen hat und das, als nun etwas anderes passiert, plötzlich merkt, dass es gar nicht wehtut.

Dorthea Abrahamsen erhob sich und trat hinüber in die Küche. »Möchten Sie einen Kaffee?« Sie holte eine Thermoskanne aus dem Schrank und versuchte, sie unter die Kaffeemaschine zu stellen. Die eigentliche Kaffeekanne stand halbvoll in der Spüle. Roland stand auf und nahm ihr die Kanne aus der Hand. Ihre Augen flackerten, als sie ihn anschaute. Der Abwasch war nicht gemacht worden. Der Boden klebte von etwas Verschüttetem, das nicht aufgewischt worden war. Irgendetwas war in einem Topf auf dem Herd angebrannt. Zwei Abfalltüten standen auf dem Boden, eine in der Nähe der Tür und eine direkt an der offenen Küchenschranktür. Die Frau hatte offensichtlich Gedächtnisprobleme. War sie dement? Hatte sie nicht schon gestern ein wenig seltsam auf ihn gewirkt? Warum hatte sie sich nicht darüber gewundert, dass ihr Enkel nicht nach Hause gekommen war? Das Bett in seinem Zimmer war unberührt gewesen. Gestern hatte Roland das dem Schock über sein Verschwinden zugeschrieben. In so einer Situation geraten schließlich die meisten aus dem Gleichgewicht. Vielleicht sorgte Tobias auch einfach ganz allein für sich und sie hatte in seinem Zimmer nichts zu suchen. Es konnte vielerlei Gründe geben. Aber trotzdem, hier stimmte etwas ganz und gar nicht. Alzheimer vielleicht. Jedenfalls sollte sie in diesem Zustand nicht allein sein. Er bedeutete Mikkel, ihm die Jacke der alten Frau zu geben, die im Eingangsbereich hing. Mikkel rollte mit den Augen, als er sie Roland reichte, was ihm erneut einen warnenden Blick seines Kollegen einbrachte. Er legte die Jacke um Dorthea Abrahamsens schmale Schultern und führte sie, einen Arm um ihren Rücken gelegt, die Treppe hinunter.

»Also, Sie möchten keinen Kaffee? Victor kommt bestimmt bald zurück und …«

»Ich glaube, es ist am besten, wenn wir den Kaffee bei uns trinken.«

Mikkel öffnete die Autotür und Roland half der kleinen Frau auf den Rücksitz.

Die Beichte - Roland Benito-Krimi 4

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