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1: Prolog – To-do-Liste

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Es war wieder einmal soweit. Paula Gustavson atmete erleichtert auf. Die viel beschäftigte Möbelrestauratorin startete vergnügt in ihr alljährliches Wunschwochenende. Es bedeutete zwei Tage Zeit für sich. Sie konnte alles machen, wonach sie Lust hatte. Sie hatte vor, in der Stadtwohnung in der Stockholmer Altstadt zu bleiben. Ihr Mann Knut war schon voraus ins Ferienhaus gefahren. Er wollte das Segelboot für den anstehenden Urlaubstörn startklar machen. Ihr Sohn Carl besuchte über das Wochenende einen Freund.

Für die persönliche Auszeit kam ihr ein Herzenswunsch in den Sinn. Er betraf ihre geheime To-do-Liste. Sie hatte sie zu Beginn des Jahres aufgestellt. Es waren darin alle Dinge vermerkt, von denen nur sie wußte und die sie umbedingt erledigen wollte. Punkt drei gefiel ihr besonders. Einen ganzen Tag auf dem Sofa herumtrödeln, mit einem Buch in der Hand. Das Buch in einem Rutsch lesen, von der ersten bis zur letzten Zeile, Kapitel für Kapitel, ohne Störfeuer von außen. Kein Telefongeklingel, keine Termine im Studio, keine Familiendiskussionen mit Mann und Sohn oder sonstigen Dinge, die den Alltag zwangsläufig stressten. Na, ja, vielleicht gäbe es die eine oder andere Pause für einen Moment im Bad oder für einen Snack in der Küche. Höchstens.

Für ihre Mammutlesestunden hatte sie sich einen Roman ausgesucht, der in Cap Mondrian spielt. Nach einem kurzen ersten Eindruck hatte der Ort frappierende Ähnlichkeit mit Stockholm, nur daß er beschaulicher war. Sie war gespannt. Vielleicht half ihr das Buch in einer persönlichen Angelegenheit weiter. Darüber dachte sie nach. Das Lesen schenkte ihr erst einmal Zeit, einen inneren Abstand. Seit der gestrigen Sommerparty blitzten in ihrem Kopf eifersüchtig machende Bilder auf. Sie kreisten um ihre beste Freundin. Wie fand sie ihren Mann Knut tatsächlich? Ihrer Meinung nach hatte sie ihm zu heiß in die Augen geblickt.

Sie zog den hellblauen Kaftan über, der ihre 40-jährige schlanke Figur verbarg, aber unvergleichlich bequem war. Perfekt für die ausdauernde Sitzrunde. Mit einer Haarklammer steckte sie die Haarsträhnen aus dem Gesicht. Dann postierte sie den Porzellanbecher mit Kaffee und die Lieblingsschokolade „Vollmilch mit Ingwer“ auf dem Sofatisch. Das Handy schaltete sie aus. Alles war vorbereitet. Mehr brauchte sie nicht. Der ersehnte Augenblick war da. Sie machte es sich in den Sofakissen bequem. Ein klein wenig nervös schlug sie das erste Kapitel auf. Die Reise in die Fantasiewelt begann.ihre Pupillen in den blauen Gletscheraugen begannen über die Zeilen zu wandern.

Freundinnen und der Segelmord

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