Читать книгу Die wichtigsten Ideen im Texas Hold'em Poker - Ivo Donev, Hans-Jürgen Gasser - Страница 11
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Die unteren Zahlen zeigen die Levels, auf der linken Seite der Grafik geben die Zahlen die Summe SB+BB+Ante (M) an. Umso flacher die Kurve verläuft, umso langsamer steigt die Struktur. Zum Beispiel: Bei der EPT hat man die Level Dauer von 60 auf 75 Minuten erhöht, aber dafür sind in Level 11 und 18 die Blind Sprünge größer geworden.
Die Casinos Austria Struktur ist in den ersten 12-14 Level sehr angenehm zu spielen: Man startet unglaublich Deep mit M = 333, Langsam und flach, also an Tag 1 und fast den ganzen Tag 2 hat man genug Spielraum. Leider wird ab Tag 3 die Struktur immer steiler und schneller, wie das Diagramm (blaue Kurve) deutlich zeigt.
Klar die beste Struktur bietet die EPT. Aber dafür hat man dort sechs Spieltage und man bezahlt mehr als das Doppelte Buy In als bei Casinos Austria. Neutral betrachtet hat die WPT ein sehr gutes Preisleistungsverhältnis. Für 3.500 € bekommt man ein fünf Tage Event mit einer beinahe so guten Struktur, wie bei der EPT.
Vorteile:
Die gute Turnier Struktur gibt den besseren Spielern mehr Spielraum und vermindernd die Chancen für die schlechteren Spieler bzw. Gambler.
Zum Schluss eine Hand von Ivo Donev beim CAPT Seefeld Main Event (die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive erzählt): Ursprünglich plante ich Tag 1A zu spielen, denn wenn man Tag 1A spielt, hat man vor Tag 2 eine Pause, was ich wichtig finde.
Aber ich konnte nur Tag 1B spielen, da ich am 22. Jänner in Paris war. Tag 1B hatte ich gut mit 141.000 überstanden und war optimistisch in den zweiten Tag gestartet. Irgendwann in Level 12, Blinds 1.600/800 + A500, hatte ich etwa 150.000 Chips, was etwa dem Average entsprach. UTG Alex Rettenbacher verlangte vom ganzen Tisch 6.000 um den Flop zu sehen. In mittlerer Position Matthias Bauer (relativ short) erhöhte den Preis auf 27.000, indem er All In ging und jetzt war ich am Button an der Reihe. Ich traute meinen Augen nicht A♦A♠! Was nun? Call oder reraise?
Hinter mir waren drei Spieler: Im SB Oliver Bösch - Chipleader der relativ loose spielte, im BB ein Nobody und der UTG Raiser Alex, der einen deutlich kleineren Stack als ich hatte.
In dieser Situation dachte ich, 27.000 wären ein hoch genuges Raise vom Shorty, um alle verdächtigen Hände zu verjagen. Besser ist nur flat zu callen, um die Stärke meiner Hand zu verbergen und dem loosen Spieler links von mir oder dem UTG Raiser die Möglichkeit zu geben, Fehler zu machen.
Nach meinem Call hat Oliver sofort einen großen Stapel Chips in die Mitte geschoben - etwa 70.000. Der BB und der UTG Raiser rochen den Braten und verschwanden vom Schlachtfeld. Ich wollte den Chipleader um weitere 80.000 erleichtern und bot ihm mit 150.000 mein All In an. Er nahm mit Freude mein Angebot an und sagte, als er meine Asse sah: „Ivo, ich wusste, dass du Asse hast, aber mein König kommt!“ und drehte sein Königspaar um. Ich musste weg vom Tisch, denn ich konnte nicht zusehen, wie mein Turnierleben von fünf Karten abhängig sein würde. Nach ein paar Sekunden rief Oliver: „Ivo, mein König ist am Turn gekommen!“
In diesem Moment lief in meinem Kopf das Ende des genialen Films ,,Sieben Leben" mit Will Smith ab. Die Frustration war so groß, dass ich am nächsten Morgen den ersten Zug nach Hause nahm und das geplante Deep Stack 500 € abgeschrieben habe.
,,Poker ist wie die Wellen im Meer - die Chips kommen und gehen..."