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4. Preflopstrategie für NL Hold‘em

4. Preflopstrategie für NL Hold‘em

Poker hat sehr viel mit Mathematik zu tun. Preflop ist es daher wichtig, ein Gefühl dafür zu entwickeln, welche Starthände man spielt und welche man foldet. Natürlich spielt auch die Position am Tisch eine Rolle. Trotzdem ist es besonders für Anfänger sehr hilfreich, eine Handrange für sich selbst festzulegen, damit die Entscheidung „Fold, Call oder Raise“ Preflop richtig getroffen werden kann.

Grundsätzlich gibt es 169 verschiedene Starthände, von denen jede eine mathematisch berechnete Gewinnerwartung hat und somit kann man diese Hände in eine Reihenfolge bringen, diese beginnt logischerweise immer mit A-A auf Platz 1, sie endet aber mit unterschiedlichen Händen auf Platz 169: An einem voll besetzten Tisch mit 9 oder 10 Spielern belegt diesen Platz 7-2os, im Heads Up allerdings 3-2os.

Es gibt eine grobe Einteilung aller Starthände in 3 Gruppen:

1. Die 13 Pocketpaare

2. 78 nichtgepaarte, gleichfarbige Hände (suited)

3. 78 nichtgepaarte, verschiedenfarbige Hände (offsuited)

Welche Hände sollte man Preflop spielen? Hier muss man vorab die Frage stellen: Wieviel Spieler befinden sich am Tisch? Ist man im Heads Up oder an einem vollen Tisch?

Es gibt natürlich auch 6-Max-Turniere, bei der nur maximal 6 Spieler am Tisch sitzen. An diesen Turnieren sollte man nur als erfahrener Spieler teilnehmen. Die Handrange erweitert sich in solchen Szenarien natürlich. Babypaare wie 2-2, 3-3 oder auch 4-4 bekommen hier einen höheren Stellenwert, da die Wahrscheinlichkeit bei nur 12 ausgeteilten Karten stark ansteigt, dass man als einziger am Tisch ein Paar auf der Hand hat.

Auch bei normalen Turnieren kommt man in shorthanded Situationen.

Zum Beispiel wenn noch 12 Spieler an zwei Tischen übrig sind, oder wenn am Finaltisch noch die letzten sechs Spieler übrig sind. Hierfür entwickelt man aber, je öfter man spielt, ein Gefühl. Die Kunst ist, die Handrange bei jedem Spieler, um den sich der Finaltisch reduziert, immer zu erweitern. Man sollte aber trotzdem nicht anfangen, schwache Hände wie K-2os oder Q-6os zu raisen. Auch hier hängt die Entscheidung immer von der Position ab, denn man kann natürlich auch mal Glück haben, zum Beispiel wenn man im BB ist, vor einem war kein Raise, man blickt auf 7-2os, checkt seine Option und im Flop kommt: 7-7-2.

Bereits bei der Frage: Welches sind mathematisch gesehen an einem voll besetzten Tisch die besten 20 Starthände? scheiden sich die Geister auch unter Profis. Eine zu diesem Thema verblüffende Tatsache belegt die folgende Grafik:

Demnach sind nur 18,4% der Starthände überhaupt profitabel. 81,6% aller Starthände sollte man somit erst gar nicht spielen. Bei den 40 besten Händen ist es wiederum so, dass die 5 besten Hände, also A-A, K-K, Q-Q, A-Ks und J-J 50% von allen gewonnen Pots gewinnen.

Hierzu ein Beispiel, um dies zu veranschaulichen: Bei einem Turnier kommt es in 1.000 Händen zu Showdowns nach Preflop All Ins. Wenn man diese 1.000 Showdowns analysieren würde, müsste die Verteilung der gewonnenen Pots ungefähr so sein: 500 Showdowns wurden mit einer der 5 Topstarthände gewonnen, 300 mit der Gruppe von Nr. 6 bis 14, also mit A-Qs, K-Qs, A-Js, K-Js, 10-10, A-Kos, A-10s, 150 mit Nr. 15 bis 26 und nur 50 mit Nr. 27 bis 40.

Wenn man mittelprächtige Hände bekommt, denkt man sich oft, man versucht einen Limp und hofft den Flop gut zu treffen. Das Fatale: In zehn solchen Versuchen wird man vielleicht einmal Glück haben, ein Full House oder eine Straße floppen und Schwupps – schon sind die neun Versuche, bei denen man nichts getroffen hat und man somit seine Chips vergeudet hat, vergessen und man versucht es immer wieder mit diesen Händen, obwohl es mathematisch gesehen unmöglich ist, mit diesen Händen langfristig zu gewinnen.


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