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Akzeptanz

Ben

Früher war ich beliebt. Ich hatte viele Freunde. Das hat sich vor einigen Monaten schlagartig geändert. Ich war nie ein Einzelgänger. Nie so wie Larah es anscheinend ist. Das nagt sehr an mir. Deshalb freut es mich, dass Larah mich von Anfang an unterstützt hat. Ja, ich habe sehr wohl erkannt, dass es sie nervt, angesprochen zu werden. Aber sie ist ebenfalls neu. Irgendwie bin ich der Ansicht, das verbindet uns. Die Angriffe von Mark und seiner Clique in der ersten Zeit hier am Gymnasium haben mir schwer zu schaffen gemacht. Ich war noch nie in einer Situation, in der ich ohne Freunde dastand. Umso mehr war ich überrascht, dass ausgerechnet die abweisende Larah zu meiner „Ehrenrettung“ herbei eilte. Und dass ein paar der anderen Sportler mich in ihre Mitte nahmen und mich auf dem Platz so gegen weitere Attacken durch Mark schützten. Ganz leicht keimt Hoffnung in mir auf, hier doch noch Freunde zu finden.

In den Tagen nach dem Sport-LK finde ich immer mehr Anschluss an Piet und seine Clique. Leute wie Mark finden dort keinen Einlass. Traurig bin ich deswegen kein Stück. In den Pausen bin ich bei ihnen. Diese Gruppe bietet mir Schutz. Mark hat keine Gelegenheit mehr, mich anzumachen. Ich habe den Verdacht, dass Piet dieses Ziel verfolgt, denn er macht sehr deutlich, dass Feinde von Mark seine Freunde sind. Unweigerlich kommt die Sprache auf Larah.

„Kennst du sie?“, werde ich gefragt.

„Nein. Wir haben ein paar Kurse zusammen und sitzen nebeneinander. Aber sie erzählt nichts.“

„Ja, schon komisch. Sie ist immer alleine. Mit den anderen Mädchen hatte sie nichts zu schaffen. Erst die letzten Tage hat sie mehr Kontakt. Und sie trägt immer langarmige Sachen, auch wenn es warm ist.“

Einer aus der Gruppe grinst breit. „Habt ihr schon mal ihren Blick gesehen, wenn sie wütend wird? Ich hab miterlebt, wie sie Mark abgebügelt hat. Der hat sie angefasst und wollte ihr einen reindrücken. Sie hat seine Hand gepackt. Sofort bekam Mark Augen wie Suppenteller und ging in die Knie. Sie hat ihm ein paar Worte zugezischt. Verstanden habe ich nichts. Aber Mark ist danach abgedampft, als wäre der Leibhaftige hinter ihm her. Seitdem macht er einen großen Bogen um sie.“

„Jepp, Angst hat sie nicht. Als sie Mark auf dem Platz angegriffen hat, habe ich nur gedacht: ‚Oh Scheiße, gleich rammt Mark sie unangespitzt in den Boden.‘ Er ist doch viel schwerer. Aber drauf geschissen. Mark verliert den Ball. Gegen ein Mädchen!“ Laut beginnt die Gruppe zu lachen. Weil einige von uns dabei in seine Richtung schauen, ist ihm natürlich sofort klar, weswegen wir lachen. Und über wen. Er wird rot vor Wut. Sein Blick wandert von uns zu Larah. Mir vergeht das Lachen, als ich sehe, wie er sie anschaut. Nicht nur ich bemerke das.

„Scheiße.“, murmelt Piet. Er dreht sich zu uns.

„Leute, lasst uns ein Auge auf Larah haben. Ich möchte nicht, dass Mark sich an ihr rächt.“ Alle nicken zustimmend. Ich habe meine Zweifel, ob Larah das gut finden würde. Diese Clique gefällt mir. Hier herrscht offenbar Zusammenhalt.

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