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Grenzkorrekturen in der Vergangenheit

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Territoriale Veränderungen des Kantons Schaffhausen im 18., 19. und 20. Jahrhundert

Der Kanton Schaffhausen weist wohl den kompliziertesten Verlauf der Landesgrenze aller Kantone der Schweiz auf. Er grenzt auf 151,8 km (inkl. Enklave Büsingen) an die Bundesrepublik Deutschland. Die Grenzlinie hält sich meist nicht an die natürliche Geländebeschaffenheit wie Flüsse oder Wasserscheiden, sondern entstand über die Jahrhunderte durch Zukäufe des Stadtstaates Schaffhausen. Im 18., 19. und 20. Jahrhundert erfolgten etliche territoriale Veränderungen zur Vereinfachung des Grenzverlaufs. Die Verbindung der drei Kantonsteile und die Einverleibung der Enklave Büsingen scheiterten jedoch am Wiener Kongress (1814/1815).

Die Siedlung Schaffhausen erhielt 1045 das Stadtrecht. 1190 wurde die Stadt unter Kaiser Heinrich VI. reichsunmittelbar bis 1648. In den folgenden Jahrhunderten vergrösserte die Stadt ihr Hoheitsgebiet durch Landkäufe und Landtausch. In Schaffhausen erwarben die Grafen von Sulz 1474 das Haus „zur Tanne“ und 1506 das Haus „zum roten Bären“. 1613 verkaufte Graf Johann Ludwig von Sulz den südlichsten Teil des alten Klettgaus, das Rafzerfeld 1651 an die Stadt Zürich. Im Jahr 1656 wurde der nordöstliche Teil der Landgrafschaft Klettgau an die Stadt Schaffhausen verkauft.

Im Jahre 1798, beim Wechsel vom Stadtstaat Schaffhausen zum Kanton Schaffhausen innerhalb der Helvetischen Republik, herrschte die Stadt über zehn Vogteien auf dem Lande, Ursprünglich gehörte im sogenannten Oberen Kantonsteil nur das Dörfchen Buch als Vogtei zum Stadtstaat Schaffhausen. 1459 verbündete sich die Stadt Stein am Rhein mit Zürich und Schaffhausen, kam aber bald gänzlich unter die Schirmhoheit von Zürich. Das rechtsrheinisch gelegene Dorf Hemishofen zählte damals zum kleinen Steiner Territorium.

Die Zugehörigkeit zu Zürich endete auf Befehl von Napoleon per Dekret der Helvetischen Republik vom 26. Mai 1798. Der Steiner Zipfel wurde dem neu gegründeten Kanton Schaffhausen angeschlossen. Zwar versuchte Stein, 1802 zum Kanton Zürich zurückzukehren, musste aber schliesslich mit der Inkraftsetzung der Mediationsverfassung 1803 seine Zugehörigkeit zu Schaffhausen akzeptieren.

Durch Dekret der helvetischen Räte vom 24. Juli 1798 wurde gegen den Willen der Bevölkerung das ehemalige zürcherische Dörflingen dem Kanton Schaffhausen angeschlossen, dies im Tausch gegen das Dörfchen Ellikon am Rhein. Damit war die territoriale Entwicklung des Kantons Schaffhausen abgeschlossen.

Nach den napoleonischen Wirren wurden am Wiener Kongress von 1814/1815 die Grenzen in Europa neu gezogen. Nie standen die Zeichen besser, um die Schaffhauser Grenzen abzurunden und die drei Kantonsteile zu verbinden. Die massgebenden europäischen Staatsmänner waren nicht abgeneigt, das Hoheitsgebiet der Eidgenossenschaft zu vergrössern, um einen kräftigen Pufferstaat im Herzen Europas zu schaffen.

Innere Streitigkeiten verhinderten, dass die Schweiz am Kongress mit der nötigen Geschlossenheit auftrat. Der Genfer Diplomat Charles Pictet de Rochemont sorgte zwar dafür, dass der Kanton Genf ein zusammenhängendes Territorium und eine Landverbindung zum Kanton Waadt erhielt. Doch bei den Anliegen von Schaffhausen versagte die Schweizer Delegation unter der Führung des Zürchers Hans von Reinhard vollständig.

Auch die Schaffhauser Regierung liess den nötigen Nachdruck vermissen. Der für diese Aufgabe bestens geeignete Staatsmann und Diplomat David Stokar von Neuforn verstarb am 7. Juli 1814. So kam es, dass Büsingen weiter eine Enklave blieb. Auch wurde das Dorf Gailingen, welches die Landbrücke nach Stein am Rhein bilden sollte, nicht dem Kanton Schaffhausen zuerkannt. Die Anbindung des unteren Kantonsteils misslang ebenfalls, da die Gemeinden Jestetten und Lottstetten nicht dem Kanton Schaffhausen angeschlossen wurden. aus Wikpedia


Kanton Schaffhausen in der Helvetischen Republik 1798–1803

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