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Оглавление5 LANDKREISKREIS KONSTANZ
Karte Landkreis Konstanz mit Gemeinden | GB 1839/Grossherzogtum Baden |
Wappen | Logo |
Kfz-Kennzeichen | https://www.lrakn.de |
WAPPEN
Das Wappen des Landkreises Konstanz zeigt in geviertem Schild in den Feldern 1 und 4 in Blau einen schräg aufwärts gelegenen silbernen Fisch (Felchen), im Feld 2 in Silber ein durchgehendes rotes Kreuz und im Feld 3 in Gold drei blaue Hirschstangen. Das Wappen wurde dem Landkreis Konstanz am 25. April 1974 vom Innenministerium Baden-Württemberg verliehen. Die Wappenbilder symbolisieren die früheren Herrschaftsstrukturen im Kreisgebiet: das Fürstbistum Konstanz und die Reichsabtei Reichenau (Kreuz) sowie die Hegau-Grafen bzw. Landgrafschaft Nellenburg (Hirschstangen). Die Fische sollen den Fischreichtum im Bodensee symbolisieren.
NACHBARKREISE
Der Landkreis grenzt im Uhrzeigersinn im Westen beginnend an die Landkreise Schwarzwald-Baar-Kreis, Tuttlingen, Sigmaringen und Bodenseekreis. Weiterhin grenzt er an den Bodensee selbst und an die Schweizer Kantone Thurgau und Schaffhausen. Die zum Kreis gehörende Exklave Büsingen am Hochrhein grenzt auch auf einer mehrere hundert Meter an den Schweizer Kanton Zürich.
GESCHICHTE
Der Landkreis Konstanz geht zurück auf das alte Bezirksamt Konstanz, das nach dem Übergang an Württemberg 1805/06 (bzw. ab 1810 Baden) errichtet wurde. Die badische Verwaltungsstruktur im Konstanzer Gebiet wurde in den Jahren 1809 (Seekreis), 1832 (Seekreis) und 1864 (Kreis Konstanz) mehrmals verändert. Im Jahr 1872 wurde das Bezirksamt Radolfzell dem Kreis Konstanz zugeordnet. Im Jahr 1936 wurde das Bezirksamt Engen in das Bezirksamt Konstanz überführt.
KREISFREIE STADT IM KRIEG
Im Jahr 1939 wurde der Landkreis nochmals geringfügig verändert und Konstanz selbst eine kreisfreie Stadt, die jedoch 1953 wieder in den Landkreis integriert wurde. 1969 kamen die Festung Hohentwiel und 1967 das Wohngebiet Bruderhof in Singen vom Landkreis Tuttlingen zum Kreisgebiet.
Bei der Kreisreform im Land Baden-Württemberg wurde der Landkreis Konstanz am 1. Januar 1973 um die meisten Orte des aufgelösten Landkreises Stockach, drei Gemeinden des Landkreises Sigmaringen und um den Ort Stetten des Landkreises Donaueschingen auf seinen heutigen Umfang vergrößert. Zum heterogen zusammengesetzten Landkreis gehören das Westufer des Bodensees, Höri und Hegau.
GEMEINDEREFORM
Seit Abschluss der Gemeindereform umfasst der Landkreis Konstanz 25 Gemeinden, darunter sieben Städte, wovon Konstanz, Radolfzell am Bodensee und Singen (Hohentwiel) den Titel Große Kreisstadt tragen.
Größte Stadt ist Konstanz, kleinste Gemeinde ist Büsingen am Hochrhein. Diese liegt als deutsche Exklave zwischen den Schweizer Kantonen Schaffhausen, Thurgau und Zürich, ist Schweizer Zollanschlussgebiet und hat als Besonderheit ein eigenes Kfz-Zeichen. (aus wikipedia.org)
Der Landkreis Konstanz hat mit rund 285’000 Einwohner (2019) etwa dreieinhalb mal so viel Einwohner wie der Kanton Schaffhausen. Die Stadt Konstanz selbst ist mit 84‘760 Einwohnern (31.12.2018) die grösste Stadt des Landkreises Konstanz und geht fast übergangslos über in die CH-Stadt Kreuzlingen.
Beide Städte arbeiten auf vielen verwaltungstechnischen Ebenen eng zusammen. In den Corona-Zeiten wurde das alles schwer auf die Probe gestellt: Etwas zu viel des Guten, „Lockerungen“ hin oder her! Da hätte die Berliner Regierung auf die besonderen Verhältnisse in der Konstanz-Kreuzlingen-Agglomeration etwas mehr Rücksicht nehmen sollen.
Luftbild Stadt Konstanz mit Hafen Mitte links und Schweiz rund herum
ZÜGE OHNE GRENZEN
ZUGLÄUFE IM LANDKREIS KONSTANZ
< nach Schaffhausen …… nach St. Gallen/Winterthur /Zürich > (aus wikipedia.org)
Besonders wichtig für den Landkreis Konstanz ist der Bahnhof Singen, wo Intercity-Anschluss nach Stuttgart und Zürich besteht: Zwei Zugpaare am Tag fahren nach Konstanz. Des Weiteren gibt es vereinzelte Intercity-Verbindungen über die Schwarzwaldbahn in Richtung Köln-Münster.
Ab Konstanz verkehren Schweizer Binnen-InterCity bis Luzern mit Halt auch am Flughafen Zürich. Im Nahverkehr gibt es den meist stündlich über die Schwarzwaldbahn oder die Gäubahn verkehrenden Regionalexpress, der den Landkreis zwischen Konstanz und Engen durchquert, den zweistündlichen Inter-Regio-Express von Basel nach Ulm, der in Radolfzell und Singen hält.
Des Weiteren existieren folgende Regionalbahn-Verbindungen: Der Seehas von Konstanz nach Engen, das von der HZL betriebene Seehäsle von Radolfzell nach Stockach, die Regionalbahn von Radolfzell nach Friedrichshafen mit Zwischenhalt in Ludwigshafen die Regionalbahn von Singen nach Schaffhausen mit Halten in Gottmadingen und Bietingen.
Ja, da liest man richtig: Die mögliche Direktstrecke Stuttgart-Zürich via Schaffhausen wird hier als „Regionalbahn“ bezeichnet und wer heute in Singen ankommt, sei es aus Nürnberg oder Stuttgart, muss sich erst mal auf die Suche begeben, wo und wann der Zug Singen-Schaffhausen überhaupt abfährt und zu welchen Zeiten (selbst miterlebt). Von der Erreichbarkeit des internationalen Flughafens Zürich-Kloten aus Deutschland mal ganz zu schweigen. An anderer Stelle heisst es sogar:
Mit dem Zug von Zürich oder Singen nach Stuttgart? Geht gut, aber nur, wenn es auf die Ankunftszeit nicht ankommt, denn die Pünktlichkeitsquote auf der Gäubahn liege gerade bei weniger als 70 Prozent. Und die Ausfallquote der dort verkehrenden IC-2-Züge sei fünfmal höher als im übrigen Fernverkehr. Hinzu komme, dass diese IC-2-Züge (Doppelstockwagen) aufgrund inkompatibler Sicherheitstechnik nicht in der Schweiz fahren dürfen und so das Umsteigen in Singen – mit Zeitverlust – notwendig machen. (aus Wikpedia)
Frage: Wieso funktioniert das ausgeklügelte Schweizer Bahnsystem über Berg und Tal mit hoher Taktung und modernstem Material geradezu perfekt – und nur die Deutsche Bundesbahn mag in ihrem “David gegen Goliath”-Denken mit ihren IC-2-Zügen mit Doppelstockwagen darauf offensichtlich keine Rücksicht nehmen? Wenn diese deutschen Doppelstockwagen wegen” inkompatibler Sicherheitstechnik” (man glaubt’s nicht!) nicht über die Grenze auf Schweizer Gleisen fahren dürfen/sollen, ja, dann könnte man es doch umgekehrt machen. Und lässt Schweizer Waggons auf deutschen Strecken fahren …!
Nicht nur Jacob Winter kam diese Idee beim Schreiben – und so ersetzen seit März 2010 tatsächlich Intercity-Wagen der Schweizer SBB den (deutschen) IC-2 (ICE) mit seiner (störungsanfälligen) „Neigetechnik“.
Und so wird jetzt in Singen vor den von Stuttgart kommenden Zug immer eine Lok der SBB gekoppelt – sodass in Singen stets vier Lokomotiven für jeweils zwei Gäubahnzüge im Einsatz sind. Man glaubt es einfach nicht: “Lokwechsel” auch heute noch in modernen, grenzüberschreitenden (EU-)Zeiten? Wie einst in England als auf den neuen Elektroloks noch Heizer mitfuhren …!
Der Seemoz-Artikel schliesst übrigens mit dem vielsagenden Abschnitt:
Einig waren sich die TeilnehmerInnen des Bahnforums im Singener Rathaus, dass die Deutsche Bahn an der Gäubahn nach wie vor kein Interesse zeige, diese in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung verloren habe und es wahrscheinlich noch schlimmer werde. „Wäre die Gäubahn eine Straße, wäre sie längst durchgehend zweispurig ausgebaut“, lautete das Fazit von MdB Gastel zu dieser Strecke.
Und das alles nichtzuletzt wegen der immer offensichtlicheren Fehlplanung des neuen Bahnhofs “Stuttgart 21”? Und obwohl alles 2017 so vielversprechend angefangen hatte! Denn Im Artikel “Gäubahn” des Ministeriums für Verkehr Baden-Württemberg auf der Website https://vm.baden-wuerttemberg.de heisst es dazu beispielsweise überaus nachvollziehbar-logisch:
Die Gäubahn ist eine internationale Eisenbahnstrecke zwischen Stuttgart und Singen mit Verbindungen in die Schweiz und nach Italien. Sie ist als Grundnetzstrecke Bestandteil des Transeuropäischen Eisenbahnnetzes (TEN). Das Land Baden-Württemberg setzt sich bereits seit vielen Jahren für den Ausbau der Gäubahn ein. Ziel des Landes ist es neben einem attraktiven Nahverkehrsangebot, auch ein attraktives Fernverkehrsangebot zu schaffen, das in Bezug auf Fahrzeiten, Komfort, Services und Zuverlässigkeit konkurrenzfähig ist und mit einer Fahrzeit von 2 Stunden 15 Minuten eine wirkliche Alternative zu PKW und Flugverkehr darstellt. Da die Landesregierung nicht auf die Fertigstellung des Ausbaus warten möchte (ursprünglich 2021 geplant), haben sich das Ministerium für Verkehr und die Deutsche Bahn AG als ersten Schritt und Interimslösung auf ein neues Gäubahnkonzept geeinigt. Dieses sieht ab Dezember 2017 eine stündliche Verbindung auf der Gäubahn zwischen Stuttgart und Zürich sowie einen Anschluss an den Fernverkehr in Stuttgart vor. Bereits seit Dezember 2015 profitieren die bisherigen InterCity-Züge von dem besseren Anschluss. Die Landesregierung hält allerdings weiterhin an dem in der deutsch-schweizerischen Vereinbarung von Lugano beschriebenen Ziel einer verkürzten Reisezeit auf 2 Stunden 15 Minuten zwischen Stuttgart und Zürich fest, die vor allem durch den Ausbau der Strecke und den Einsatz von Fahrzeugen mit Neigetechnik erreicht werden soll.
sowie bezüglich der Strecke Stuttgart-Zürich via Singen/Schaffhausen:
Das Verkehrsministerium und die Deutsche Bahn AG (DB) haben sich als ersten Schritt und Interimslösung auf ein neues Gäubahnkonzept geeinigt. Ab Dezember 2017 bietet die Deutsche Bahn auf der Gäubahn zwischen Stuttgart und Zürich stündlich Verbindungen mit modernen, neugebauten Doppelstock-Intercity-Zügen an. Der stündliche Fernverkehr ersetzt dabei die heute alle zwei Stunden verkehrenden Regional-Express (RE)-Züge.
Und was ist daraus geworden? Die Fahrt Stuttgart-Zurich (Luftlinie nur 164 km) dauert heutzutage mit Regionalbahnen bis zu geschlagenen viereinhalb Stunden (mit zwei bis zu vier Mal umsteigen) und bis zu dreienhalb Stunden mit IC-Zügen (zwei Mal umsteigen: In Singen und Schaffhausen). Aber das zu immerhin unschlagbar günstigen Preisen (beispielsweise via www.thetrainline.com) – na sowas!
Landkreis Konstanz