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Das Prinzip der Mittelorientierung
Оглавление»Der Spatz in der Hand ist besser als die Taube auf dem Dach« – diese Redewendung beschreibt ganz gut, was mit dem Prinzip der Mittelorientierung gemeint ist. Es basiert auf der Erkenntnis, dass es oft klüger ist, mit dem zu arbeiten, was man hat (mit dem Spatz), als Zielen hinterherzujagen, die man womöglich nie, zu spät oder nur unter größten Mühen erreicht (die Tauben auf dem Dach).
Ein solches Vorgehen hat den schlagenden Vorteil, dass Sie sofort ins Tun kommen.
Im Wirtschaftsleben kostet jeder Tag, der ungenutzt ins Land geht, Zeit und Geld. Wenn Sie zu lange warten, kann es sein, dass es zu spät ist und andere schneller sind.
Um unser Beispiel aus der Küche wieder aufzugreifen: Die Suche nach einem Rezept, das Schreiben einer Einkaufsliste, die Fahrt in die Stadt und das Einkaufen der Zutaten können Sie mit dieser simplen Methode einfach überspringen. Nach einem Blick in Kühlschrank und Vorratskammer können Sie direkt mit dem Kochen beginnen.
Hinzu kommt, dass Sie auf diese Weise sehr viel ressourcenschonender vorgehen und Ihren Einsatz automatisch kleinhalten. Es ist doch so: Fängt man mit den Zielen an, rechtfertigen sie irgendwann jeden Aufwand für die Mittelbeschaffung. Dann heißt es: »Wenn wir den Umsatz um 30 Prozent steigern können, wird diese neue Maschine schon zu beschaffen sein.« Aber dann besteht eben das Risiko, dass viel Geld für die Maschine ausgegeben wird und die Umsatzsteigerungen trotzdem ausbleiben, etwa weil sich die Bedürfnisse der Kundinnen verändert haben. Und dann?
Bevor Sie eine neue Aufgabe anfangen, schauen Sie sich ab sofort um, über welche Mittel Sie verfügen. Dann setzen Sie sich machbare Ziele und beginnen mit der Umsetzung.
Starten Sie mit diesen drei Fragen:
Wer sind Sie? Welche Werte sind Ihnen wichtig? Welche Vorlieben und Abneigungen haben Sie?
Was wissen Sie? Womit kennen Sie sich aus? Was können Sie gut? Welche beruflichen und privaten Erfahrungen haben Sie gesammelt? Wofür bekommen Sie besonders viel Anerkennung?
Wen kennen Sie? Welche beruflichen oder privaten Kontakte haben Sie? Welche Ressourcen kann Ihr Umfeld bereitstellen? Wer hätte Lust, sich an Ihrem Vorhaben zu beteiligen?
Vielleicht sagen Sie sich jetzt: »Ich möchte doch nur endlich wieder schwarze Zahlen schreiben. Ich habe keine Zeit für diesen Selbstfindungshokuspokus!« Das wäre ein verständlicher Einwand. Allerdings geht es nicht um Selbstfindung. Es geht um eine Inventur Ihrer Ressourcen.
Wie Sie Ihre Ressourceninventur durchführen, ist auf der Gründerplattform zusammengefasst. Dort finden Sie unter anderem erläuternde Texte und einige Videos, in denen Expertinnen diese Methode erklären und Unternehmer berichten, wie sie ihnen geholfen hat (https://gruenderplattform.de/ratgeber/inventur-deiner-ressourcen
).
Machen Sie sich doch gleich ans Werk – es ist gar nicht kompliziert. Für die Bestandsaufnahme Ihrer Mittel benötigen Sie nur etwas Zeit, drei Blatt Papier und einen Stift. Und so gehen Sie vor: