Читать книгу Einfach Los - Mit dem Rucksack durch Mittelamerika - Jan Richter - Страница 12
ОглавлениеSan Cristóbal de las Casas
Daniel war im Jahr 2011 schon mal hier gewesen und hatte mir diese Beschreibung von San Cristóbal de las Casas gegeben: super ruhig, außer ein paar Rundreisetouristen keinerlei Tourismus und unter der Woche absolut nichts los, die Bars haben geschlossen oder man ist der Einzige dort. Soweit so gut, aber die Realität zur Semana Santa sah so aus: Die Straßen waren völlig überfüllt und in der Fußgängerzone musste man aufpassen, nicht von einem dicken Mexikaner „überrollt“ zu werden. Mein Taxi vom Busbahnhof hat für 1,5 km 30 Minuten gebraucht. Soviel zum Thema ruhig, nix los und kein Tourismus.
Die Stadt selbst ist aber eine super gut erhaltene, alte Kolonialstadt. Die komplette Stadt steht unter Denkmalschutz und es gibt ca. 30 verschiedene Kirchen auf engstem Raum, wenn man wollte, könnte man alle an einem Tag besuchen, zu Fuß!!! Wollte ich aber nicht! Am ersten Tag habe ich eine Runde gedreht und mir ein paar von den Kirchen angesehen. Die Schönste liegt auf einem Hügel, von dem man einen super Blick über die gesamte Stadt hat. Meinen Rundgang habe ich gegen ein Uhr aber abgebrochen. Es war einfach viel zu heiß und ich hatte ein bisschen Mittagsschlaf nötig. Mittagsschlaf ist nur was für Babys und Vorschüler? Nun, wenn die Nacht zuvor jemand im Bett nebenan so laut schnarcht, dass man sich vorkommt, als würde neben einem alle drei Sekunden eine der vielen Kirchen gesprengt, dann bräuchte wohl jeder ein bisschen Mittagsschlaf. Selbst die Leute ein Stockwerk über uns sind davon noch munter geworden und fragten, was bei uns los sei. Wir haben dem Hobbysprengmeister sogar ein Buch auf den Kopf geknallt, das hat aber leider nur ca. 30 Sekunden vorgehalten bis die nächste Sprengung anstand. Abends habe ich auf einer weiteren Runde die 2 Mädels aus dem Hostel in Palenque getroffen und war mit den beiden noch einen trinken. Man sieht auf dem Weg immer wieder dieselben Gesichter. Auf dem Gringotrail, wie die Route entlang der Panamericana auch genannt wird, sieht man sich unter Garantie mehr als nur zweimal im Leben. Am 2. Tag regnete es die ganze Zeit, deshalb führte mich der Ausflug des Tages zu McDonalds.
Man hätte hier noch viel mehr unternehmen können, aber da meine Zeit ziemlich eingeschränkt war, entschied ich mich, einen auf faul zu machen, da in drei Tagen ja schon die Sprachschule in Antigua auf dem Plan stehen würde.