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Kapitel 3: Im Obergeschoss
ОглавлениеHinter der Tür erwartet uns die Eingangshalle des frivolen Schlosses. Ja, man kann es nur als Halle bezeichnen. Groß, beeindruckend, mit riesigen Ölgemälden an den Wänden, die spärlich bis gar nicht bekleidete Frauen aus vergangenen Jahrhunderten in unterschiedlichen Posen und Szenen zeigen. Die Bilder verbreiten durchweg eine erotische Stimmung. Vielleicht liegt das auch verstärkt an meinem Alkoholpegel, dass ich die Gemälde alle als erotisch und irgendwie anmachend empfinde. Links in der Halle, also direkt an der Seite, an der wir durch die Tür gekommen sind, führt eine breite dunkle Holztreppe nach oben in den ersten Stock. Ihren imposanten Eindruck erhält diese durch ein mächtig wirkendes Geländer mit breitem hölzernen Handlauf, der an der untersten Stufe wie eine Schnecke geschwungen die elegante Treppe abrundet. Von der hohen Decke hängt ein riesiger Kerzenleuchter, verziert mit unzähligen Kristallen, die im Schein von Dutzenden Kerzen das Licht verspielt durch den großen Raum tanzen lassen. Erstaunt betrachte ich den Leuchter und frage mich ehrfurchtsvoll, wie die die vielen Kerzen da oben wohl angezündet haben können. Wer auch immer ‚die‘ sind. Der Gedanke fesselt mich einen Moment. „Lena – kommst du auch mit?“ Deine Stimme holt mich wieder zurück ins Hier und Jetzt. Während ich mich an der Schönheit dieser eleganten Eingangshalle in meinen Gedanken verloren habe, seid ihr drei bereits die Treppe nach oben gegangen. Schnell folge ich euch nach. Es kommt mir in den Sinn, dass mir das Ambiente dieses wunderschönen Schlosses mit seiner alten Pracht irgendwie ein Gefühl von Wohlbefinden vermittelt. Vielleicht hängt das auch wieder ein wenig mit dem Alkohol zusammen, der mir nun doch schon etwas mehr zu schaffen macht, aber ich fühle mich hier sicher, geborgen und frei. Ich bin zwar immer noch nicht betrunken, aber leicht beschwipst kann man es schon nennen. Am oberen Ende der Treppe angekommen, erreiche ich euch und wir stehen in einem geräumigen Flur, der auch wiederum nur von Kerzen an der Wand erleuchtet wird. Das wirkt sehr mittelalterlich. Mehrere Türen führen links und rechts in Räume mit vermutlich ziemlich verruchtem Treiben darin, das hoffe ich zumindest, denn gleichzeitig mit meiner Neugier steigt auch mein Verlangen danach, hier frivoles Treiben beobachten zu können. Die Schönheit des wirklich beeindruckenden Schlosses haben wir ja inzwischen gesehen. Jetzt möchte ich aber die Dinge sehen, die der Grund für unseren Besuch hier sind.
Geradeaus, am Ende des Ganges befindet sich ein weiterer Raum. Bevor wir uns dafür entscheiden, in die Zimmer zu schauen oder vielleicht direkt hineinzugehen, fällt mir auf, dass die Musik, die unten zu hören war, nicht bis hier oben durchdringt. Aber still ist es trotzdem nicht. Es sind andere Geräusche zu hören. Zuerst scheint es ein leises Wimmern zu sein, nein, ein Wimmern ist es nicht – mehr ein Stöhnen. Ja, jetzt ist es deutlich erkennbar. Es ist das Stöhnen einer Frau. Nicht gequält oder schmerzvoll. Es klingt nach Lust. Nach sexueller Lust. Dieses Stöhnen zeugt von Geilheit und Ekstase. Und es gewinnt an Intensität. Da hat wohl jemand seinen Spaß. Und es scheint direkt aus dem Raum zu unserer Linken zu kommen. Gott bin ich neugierig. Die Tür ist keine drei Meter von uns entfernt. Sie scheint lediglich angelehnt zu sein. Dieses Stöhnen – das lässt meine Knie weich werden. Ein Schauer durchfährt meinen Körper – direkt in meinen Unterleib. Du stehst direkt hinter mir. Ich möchte deine Nähe spüren und greife nach deiner Hand. Ich brauche jetzt etwas Sicherheit, da meine Knie wirklich sehr weich sind. Dieses Stöhnen – das klingt so intensiv und lusterfüllt. Das macht mich scharf, obwohl ich noch gar nicht gesehen habe, was dort drinnen vor sich geht. Allein diese Laute setzen mein Kopfkino in Gang. Ich greife nach hinten, verfehle aber deine Hand und erwische deine Hose. Es dauert eine Sekunde, bis ich begreife, dass ich dir direkt in den Schritt gegriffen habe. Überrascht ziehe ich meine Hand weg, lege sie aber dann schnell wieder an die gleiche Stelle zurück. Da habe ich doch eine ordentliche Beule gefühlt. Du bist ebenfalls erregt. Eigentlich sollte mich das nicht überraschen. Trotz Lederhose kann ich deutlich deinen harten Schwanz spüren. Ich will jetzt in dieses Zimmer! Wir haben schon viel und äußerst intensiven Sex miteinander gehabt. Aber bisher war das immer unser beider Intimität. Unser eigener Raum, der durch unsere Lust geprägt war. Da durfte kein Fremder rein und wir nicht raus. Bisher haben wir noch nicht einmal jemand anderem beim Sex zugeschaut. Und jetzt stehen wir hier – zusammen mit einem sehr attraktiven und äußerst anziehenden Paar, das wir erst seit vielleicht einer Stunde kennen – in einem Schloss – in einem Sexclub. Das hier ist kein Pornofilm, sage ich mir – davon haben wir auch schon einige gesehen – das ist echt … Mein Wunsch, jetzt durch die Tür zu gehen und anderen Menschen live beim Sex zuzuschauen, wird in diesem Moment beinahe übermächtig.“
An dieser Stelle musste ich dich leider unterbrechen. Ich gebe zu, es klang wahrscheinlich ziemlich hart und unwirsch, als ich dich mit meiner nüchternen Aussage direkt zurück in unser Schlafzimmer holte. „Es ist eine Fantasie – eine äußerst realistische. Ein Traum – unser Traum.“ Lena zuckte kurz irritiert, schloss erstaunt ihre Beine und drehte den Kopf in meine Richtung. Sie schwitzte, das bemerkte ich jetzt erst. Kleine Schweißperlen hatten sich auf ihrer Stirn gebildet. „Ich will weiterträumen – wir kommen doch jetzt erst zum entscheidenden Teil“, empörte sie sich. „Wir haben uns diese Details doch nicht ausgedacht, um jetzt so kurz vor dem spannendsten Teil damit aufzuhören! Warum unterbrichst du so abrupt?“ Mit ihrer linken Hand haute sie mir ansatzlos und durchaus kräftig auf den Schenkel. Obwohl sie wegen der Augenmaske nichts sehen konnte, traf sie erstaunlich genau. Es klatschte und brannte ein wenig. Nichts Wildes, aber es zeigte mir, dass sie heiß war. Und es bestätigte mir, dass es eine hervorragende Idee war, die eigenen erotischen Wünsche und Vorstellungen in eine Geschichte einzubetten. Lena lebte in ihrer Fantasie und hatte ohne Zweifel mehr als nur Gefallen daran gefunden. Wir mussten also schleunigst damit fortfahren. „Geht gleich weiter, Herzchen“, sagte ich bestimmt zu ihr, beugte mich über ihren Oberkörper, schnappte mit meinen Lippen eine ihrer Brustwarzen und zog kurz und kräftig daran. Diese war hart und stand aufrecht, als wollte sie von Lenas Brust abspringen. Ihrer Kehle entrann ein tiefes Stöhnen. Ihr Körper zuckte lustvoll. „Nicht bewegen“, gab ich ihr die strenge Anweisung und stand vorsichtig auf. Für die kommende heiße Phase unserer Geschichte waren ein paar kleine Accessoires hervorragend zur Verstärkung der Empfindungen geeignet, dachte ich und eilte zur Kommode, um zwei lederne Handmanschetten, einen Karabinerhaken und zwei Wäscheklammern aus unserem ‚Schatzkästchen‘ zu holen. Mir war durchaus bewusst, dass die Unterbrechung an sich ziemlich ungünstig war und daher nicht zu lange dauern durfte, denn ich wollte die mühsam entwickelte Lust unbedingt aufrechterhalten. In anderen Fällen hatten wir die Erfahrung gemacht, dass Lust, die sich langsam und intensiv entwickelte, auch sehr viel länger anhielt, so lange sie nicht durch einen oder mehrere Orgasmen abgebaut wurde. Schnelle Lust hingegen war mehr oberflächlich und daher auch leichter flüchtig. Das Verlangen, das sich im Moment in uns aufbaute, war alles andere als schnell, trotzdem wollte ich nichts riskieren und eilte rasch zurück zum Bett. Nachdem ich die beiden Wäscheklammern lautlos auf den Nachttisch neben mich gelegt hatte, ergriff ich Lenas Hände. Fesselspielchen. Das hatten wir bereits mehrfach ausprobiert. Wobei Lena diejenige war, die die Hilflosigkeit liebte und Lust daraus gewann, dass sie nicht mehr in der Lage war, sich zu wehren oder wegzubewegen. Sie also die Kontrolle mir überlassen musste, ob sie wollte oder nicht. Für mich war es ein echter Kick, wenn ich genau diese Macht über sie hatte und es auch intensiv auskostete, dass sie mir so komplett wehrlos ausgeliefert war. Und ich war mir sicher, dass wir unsere Fantasie, die wir heute Abend entwickelten und intensiv durchlebten, mit fesselnder Unterstützung in der Realität noch zusätzlich verschärfen und damit ihre Wirkung noch weiter erhöhen konnten.
Eigentlich hatte sich dieses ‚Spiel‘ ja völlig ungeplant, quasi durch Zufall entwickelt. Aus einem unbedacht dahergesagten Satz. Und nun waren wir infiziert und steckten nach so kurzer Zeit bereits derart tief in dieser Geschichte, dass wir absolut scharf darauf waren, die Situation so detailliert und realistisch wie nur möglich weiterzudenken. Wir hatten einen Stein ins Rollen gebrachte – zumindest in unseren Gedanken –, von dem wir bisher nicht wussten, dass er sich überhaupt aus dem Fels unserer Vorstellungen lösen ließ. Jetzt wollten wir diese Fantasie gemeinsam fortsetzen. Wir waren neugierig und äußerst gespannt, wie weit sie uns bringen würde. Und wer weiß, vielleicht ließ sich dann auch in der Realität aus dem ein oder anderen grenzenlosen Gedanken irgendwann einmal tatsächlich mehr machen.
Ich schloss die Ledermanschetten fest um Lenas Handgelenke und führte ihre Arme über ihren Kopf. Unser Bett war eines unserer Schmuckstücke in unsere Wohnung. Das schwarze, elegante Gestell war aus schönem, massivem Eisen gefertigt. Dünne, senkrecht angebrachte Metallstäbe zierten das Kopfende. Oben und unten waren diese an einer aufwendig gearbeiteten Querstange befestigt. Das Ganze eignete sich hervorragend für unsere Fesselspielchen. Und wenn ich ehrlich war, hatten wir das Bett auch unter anderem aus diesem Grund gekauft. Die Manschetten hakte ich beide an dem Karabinerhaken ein und fixierte diesen an einem der Metallstäbe. Lena wusste sehr schnell, was ich vorhatte, und ließ dies auch willig geschehen. Dass es ihr mehr als nur gefiel, sich mir auf diese Art zu unterwerfen, erkannte ich unweigerlich an ihren Beinen, die sie nun wieder deutlich spreizte. Ihre komplett rasierte Muschi war gerötet und stark geschwollen. Im Moment konnte ich nicht erkennen, ob das noch von unserem Fick von vorhin kam, oder der Ausdruck neuen Verlangens war. Die Versuchung für mich erschien riesig. Meine Erregung war mehr als ausreichend, um Lena bis zur Ohnmacht zu vögeln, aber ich musste – nein – wollte mich zurückhalten. Wir standen schließlich gerade an der Schwelle zu neuen Erfahrungen. Jetzt der Versuchung zu unterliegen und die Spannung aus uns beiden herauszuficken, hätte zunächst das Ende unserer Fantasiereise bedeutet. Also blickte ich noch mal kurz lächelnd auf die Klammern neben mir – diese sollten später noch zum Einsatz kommen – und legte mich wieder neben diese pure Versuchung in Frauengestalt.
Endlich konnte Lena mit ihren Gedanken fortfahren und sofort sprudelte es auch schon wieder aus ihr heraus: „Wir bewegen uns direkt auf den Raum zu, aus dem das Stöhnen dringt. Marc erklärt, dass dieser Raum den Namen „Thronsaal“ trägt. Warum er so heißt, das würden wir gleich sehen. Er geht vor und öffnet vorsichtig die Tür. Geräuschlos schwingt sie auf und offenbart einen in sanftes Licht getauchten Raum. Neugierig blicke ich hinein. Das Interieur, die Beleuchtung, das Ambiente, das alles interessiert mich in diesem Moment nicht. Mein Blick schweift ungeduldig forschend hin und her auf der Suche nach der Ursache für die Lustgeräusche. Wir stehen jetzt mitten im Türrahmen, du direkt neben mir. Die anderen beiden sind bereits im Zimmer drin und schauen sich vorsichtig um. Dass du meine Neugier auf fremden Sex in gleichem Maße teilst, erkenne ich an deinem Blick, der genauso ursachenforschend durch den Raum jagt. An der gegenüberliegenden Wand entdecken wir einen etwas kitschig aussehenden, aufwendig verzierten goldenen Thronsessel, der an der hohen Lehne und der Sitzfläche mit rotem Samt bezogen ist. Daher also der Name „Thronsaal“. Das durchlauchte Möbelstück ist allerdings leider nicht besetzt und damit im Moment nicht das Ziel unserer Begierde. Woher kommen die Lustgeräusche, frage ich mich immer wieder? In der rechten Ecke steht ein Sofa. Und da sehen wir die beiden. Für jemanden, der nicht so nervös wie wir hier eindringt, ist das gar nicht zu verfehlen. Marc und Melinda haben das Pärchen jetzt wohl auch entdeckt, so wie es aussieht. Sie sind in der Mitte des Thronsaals stehen geblieben und beobachten gebannt das Geschehen auf dem Sofa. Zu erkennen ist eine schlanke, attraktive Frau, die dort auf dem Rücken liegt. Das rechte Bein streckt sie über die Sitzlehne, mit dem anderen stützt sie sich auf dem Boden ab. Über ihr lehnt ein stattlicher, muskulöser Mann und vögelt sie heftig. Er hat uns den Rücken zugewandt. Seine Hose liegt neben seinen Füßen auf dem Boden. Sein weißes Hemd und eine schwarze Weste darüber hat er noch an. Er hämmert seinen Schwanz intensiv in die Frau hinein. Immer wieder. Sie hat ihr Kleid nach oben über die Hüfte geschoben. Gerade so weit, dass sie ihre Beine ungehindert spreizen kann. Mit ihren Armen hält sie sich hinter ihrem Kopf an der Armlehne des Sofas fest. Und sie genießt offenbar in vollen Zügen, was der Mann mit ihr anstellt. An ihrem Gesichtsausdruck lässt sich pure Lust erkennen. Sie hat ihre Augen geschlossen, der Mund ist halb geöffnet und sie stöhnt laut und ungehemmt. Ihr Körper bebt unter jedem seiner heftigen Stöße. Wir stehen wie versteinert da und beobachten die Szenerie. Dieser faszinierende, hoch erotische Anblick lässt den Funken direkt auf uns überspringen. Es ist kaum beschreibbar, welche Mengen an Hormonen in meinem und vermutlich auch in deinem Körper in diesem Moment ausgeschüttet werden. Es kribbelt überall. Ich bekomme eine Gänsehaut und merke, wie meine Muschi so feucht geworden ist, dass es sich anfühlt, als würde meine Geilheit bereits aus mir heraus und die Schenkelinnenseiten herunterlaufen. Reglos stehen wir da und schauen zu. Das Pärchen auf dem Sofa scheint uns vier bemerkt zu haben. Der Mann dreht nur kurz den Kopf, lächelt uns an und macht ohne Unterbrechung weiter. Es scheint den beiden zu gefallen, dass sie bei ihrem hemmungslosen Akt beobachtet werden. Ich denke, dass ihnen wahrscheinlich genau das den besonderen Kick gibt. Dieser Gedanke heizt mich noch mehr an. Die Titten der Frau auf dem Sofa sind zwar noch von ihrem Kleid verdeckt, wippen aber kräftig im Takt der Stöße hin und her. Jetzt greift der Mann nach dem Stoff und zieht den Ausschnitt so weit zur Seite, dass eine Brust entblößt wird. Er legt eine Hand darauf und beginnt kontrolliert ruhig, aber dennoch kraftvoll zu kneten. Dabei drückt und dreht er mit den Fingerspitzen ziemlich unsanft ihre Knospe, was der Frau aber sehr gut zu gefallen scheint. Sie stemmt unter dieser Behandlung laut stöhnend, ja fast schon schreiend den Rücken zum Hohlkreuz durch und streckt den Kopf, so weit sie es schafft, nach hinten. Ihr Lustschrei gerät dadurch zu einem Gurgeln und ich vermute, dass ihr Körper in diesem Moment von einem gigantischen Orgasmus durchgeschüttelt wird. Wir sind fasziniert von diesem Schauspiel. Hier findet tatsächlich echter Sex direkt vor unseren Augen statt. Das ist einfach unglaublich. Ich schiebe mir die rechte Hand unauffällig durch den Schlitz an der Seite meines Kleides direkt an meine Muschi, um zu prüfen, ob nicht tatsächlich bereits meine verflüssigte Lust die Oberschenkel hinunterläuft. Zu meinem großen Erstaunen finde ich tatsächlich eine feuchte Spur. Auch wenn der Gedanke in diesem Moment total bescheuert und unpassend ist, wäre es mir unendlich peinlich, wenn jetzt jemand sehen würde, dass ich derart feucht bin. Obwohl das unter dem Kleid ja gar nicht sichtbar sein kann. Mit der Hand wische ich die kleine Spur ab und ziehe sie wieder aus dem Kleid hervor. Dabei streife ich unbeabsichtigt mit einem Finger meine Klitoris, was in mir eine Stoßwelle der Lust auslöst und ich stöhne kurz leise auf. Am liebsten würde ich mir sofort die ganze Hand in die Muschi schieben, so geil bin ich, aber das übersteigt meine eigenen Courage um ein Vielfaches. Meine Finger glänzen von der Flüssigkeit, als ich sie kurz betrachte. Du stehst wie angewurzelt neben mir und starrst noch immer auf das vögelnde Paar. Ich kenne deine voyeuristische Ader und bin überzeugt, dass auch dir extrem gefällt, was du siehst. Außerdem ist die Beule in deiner Hose nicht zu übersehen und ein sicheres Indiz dafür, dass du in diesem Moment genauso geil bist wie ich. In der Mitte des Raumes stehen immer noch Marc und Melinda. Er umarmt sie von hinten und lässt seine Hände genießerisch über ihre Brüste wandern, während beide gebannt dem Paar auf dem Sofa zusehen. Plötzlich greifst du nach meiner feuchten Hand. Offensichtlich musst du irgendwie mitbekommen haben, was ich gerade gemacht hatte. Du drehst dich zu mir hin und führst meine Hand unter deine Nase. Ich bin erstaunt, als du genüsslich den Duft meines Fingers einziehst, ihn dann in deinen Mund steckst und langsam die Flüssigkeit daran ableckst. Dabei blickst du mir tief in die Augen und ich erkenne grenzenlose Gier darin. „Jetzt bist du soweit“, sagst du mit entschlossenem Tonfall und ziehst mich aus dem Türrahmen, in dem wir immer noch stehen, hin zur Mitte des Raumes. Deine Bewegung ist beinahe ruckartig und kompromisslos. Ich weiß nicht, was du vorhast, bekomme aber eine gewisse Ahnung davon, als wir uns direkt vor Marc und Melinda stellen, die uns erwartungsfroh angrinsen. Genau wie die beiden schmiegst du dich von hinten an mich und legst deine Arme um meine Hüfte. Dann wandern deine Hände langsam entlang meines Oberkörpers nach oben. Mein Puls rast. In diesem Moment passieren so viele Dinge gleichzeitig, dass mir dabei fast die Sinne schwinden. Ich bekomme nur am Rande mit, dass ein weiteres Paar den Raum betritt, sich neugierig umsieht und dann neben der Tür stehen bleibt, um uns vier gespannt zu beobachten. Warum sie gerade uns und nicht das andere Paar beobachten möchten, ist mir dabei ein Rätsel, denn genau jetzt scheint der Mann auf dem Sofa, der inzwischen die Frau beinahe ins Koma gefickt haben muss, seinen Orgasmus durch seinen Schwanz in die Frau zu jagen. Der Raum wird von einem tiefen röhrenden Geräusch aus seiner Kehle erfüllt, während er sich über ihr ekstatisch zuckend aufbäumt. Deine Hände wandern über meinen Körper weiter nach oben hin zu meinen Schultern. Ich ahne, was du vorhast, hoffe es, mein völlig vernebelter Verstand schreit dich geradezu innerlich an, dass du es tun sollst. Und trotzdem gerate ich einen winzigen Moment in Panik, was aber meine Lust im Grunde nur noch weiter steigert. Adrenalin jagt durch meinen Körper. Deine Finger greifen links und rechts zielstrebig nach den Spaghettiträgern meines Kleides. Dann zögerst du einen kurzen Moment. „Tu es“, fleht mein Verstand. „Mach weiter, bitte.“ Kein Laut kommt über meine Lippen, aber die Worte hämmern mir durch den Kopf. Und dann, mit einer einzigen, leichten Bewegung ziehst du die Träger sanft über meine Schultern nach unten. Du tust es tatsächlich, denke ich mir, während sich Panik und ein seltsames Gefühl der Erlösung in mir ausbreiten. Es geht alles wie von selbst. Ich bleibe steif und reglos stehen. Schaffe es gerade noch, meine Augen zu schließen, sodass ich mich ganz und gar auf diesen Moment konzentrieren kann. Geräuschlos und wie in Zeitlupe, aber dennoch ungebremst, gleitet der Stoff über meinen Busen. Ich stehe da und tue nichts, um es aufzuhalten. Ein leises Rasseln erklingt, als die zwei Kettchen, die das Kleid am Rücken zusammenhalten, mitsamt dem Stoff auf den Boden fallen.
Ich bin nackt!
Nackter als mich die Natur erschaffen hat. Alle können mich sehen. Alle können sehen, dass ich einen für meine Begriffe wohlgeformten Busen habe, dass ich einen flachen Bauch habe, dass ich aber auch keine zwanzig mehr bin – und – dass ich komplett rasiert bin. Wow! Es fühlt sich seltsam an. Es fühlt sich seltsam verletzlich und gleichzeitig seltsam frei an. Ich kann es nur als äußerst geiles Gefühl beschreiben. Es kribbelt überall. Langsam öffne ich die Augen. Marc und Melinda mustern mich von oben bis unten. Ich sehe ihnen direkt in die Augen, um eine Reaktion feststellen zu können. Zumindest scheint der erste Eindruck, den ich so unverhüllt mache, nicht negativ zu sein. Marc zieht die Luft scharf ein, was ich als Bewunderung deute. Melinda lächelt mich an und meint, dass ich einen fantastischen, geilen Körper hätte. Was macht das Paar an der Tür? Sie starren mich auch beide recht unverhohlen an, während die Frau ihrem Mann fordernd mit der Hand über die Hose reibt. Etwas hilflos werde ich nun aber doch. Ich stehe hier als Einzige komplett nackt. Und um mich herum werde ich von allen gemustert, aber es passiert nichts weiter. Es müsste doch eigentlich jetzt irgendjemand irgendetwas tun. Die wenigen Sekunden kommen mir unendlich lange vor. Dann geschieht etwas, mit dem ich in diesem Moment nicht gerechnet hätte. Melinda streckt ihre Hand aus und berührt sanft meinen Busen. Innerlich zucke ich zusammen, lass mir aber äußerlich nichts anmerken. Ich hätte nicht erwartet, von einer Frau berührt zu werden. Aber es fühlte sich sehr sanft und angenehm an. Gleichzeitig schiebst du, hinter mir stehend, mit deinem Knie meine Beine ein Stückchen auseinander, sodass ich plötzlich ziemlich offen dastehe. Jetzt muss ich doch ziemlich stark mit meiner eigenen Courage kämpfen, lasse aber letztlich alles widerstandslos geschehen. Ich versuche, mich auf mein Inneres zu verlassen. Auf das Gefühl in meinem Unterleib. Und dieser sendet eindeutige Signale. Wenn du doch bitte jetzt von hinten deinen Finger in meine Muschi schieben würdest. Ach was, am besten gleich zwei oder drei. Und als ob du meine Gedanken lesen könntest, gleitet deine Hand über meinen Hintern. Mehr instinktiv als wirklich bewusst komme ich dir mit meinem Hinterteil leicht entgegen und beuge die Knie ein wenig durch. Diese Einladung hätte in diesem Moment vermutlich jedes männliche Wesen auf diesem Planeten verstanden.“