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Sensorik und Software

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Mit dem rasanten technologischen Ausbau der Grenzüberwachung sind ganze Wissenschaftszweige neu entstanden. Die Biometrik, die mit Stimmabdruck und Gesichtserkennung begann, ist heute ein vielseitiges Forschungsfeld.

Und ein lukratives.

Der Staat, so scheint es, kann nicht genug speichern. Täglich werden neue Eigenschaften des menschlichen Körpers entdeckt und katalogisiert – Körperbau und Kopfhaltung, Muttermal und Muskelbau, hübsche Tattoos und hässliche Narben. Alles wird protokolliert und in Big Data eingefüttert. Es gibt sogar orthopädische Fachleute, die die Gangart studieren und Personen an einem hinkenden Bein oder einer hängenden Schulter erkennen können. Es ist ein neues Fach in der Verhaltensforschung („gait recognition“) und gilt als ziemlich sichere Methode, um Personen zu identifizieren. Andere Forschungsbereiche vergleichen Proben von Körpergeruch, Mundgeruch und Fußschweiß.

Psychologen suchen Hinweise im Verhalten, bei Hobbys etwa, oder im Lebensstil. Ist man Schlipsträger oder Sportfan, Fernfahrer oder Frauenheld, Linkshänder oder Langstreckenläufer?

Es geht aber auch genauer.

Menschen haben ziemlich eindeutige Merkmale, von denen sie meist überhaupt nichts wissen. Ob man mit Zehn-Finger-System in eine Tastatur tippt oder mit Zwei-Daumen-Methodik in ein Smartphone, jeder hat seinen eigenen Stil. Und seinen eigenen Rhythmus. Experten können das heraushören. Und zuordnen. Die US-Firma Apple hat entdeckt, dass sie ihre User am Tipp-Rhythmus und an der Handhabung ihres iPhones erkennen kann.

Verhaltensbedingte Identifizierung ist ein weiteres Neugebiet in der Wissenschaft. Forscher nennen es „Behaviometrics“.

Profile, die früher mit dem Eintrag in das Notizbuch eines Kripobeamten begannen – und meistens auch endeten –, werden heute in den endlosen Annalen von Big Data verewigt.

Evolution ohne uns

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