Читать книгу Zeit ist nicht das Problem - Jens Wollmerath - Страница 10

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Das Telefon klingelte. Karl richtete sich mühsam auf und griff zum Hörer.

„Hallo?“

Mann, ich klinge wie Barry White!

„Hallo, hier ist Mama. Bist du krank?“

„Ja, mich hat’s voll erwischt.“

„Du Ärmster. Ich wollte fragen, wann du die Wäsche abholst? Soll ich Papa vorbei schicken?“

„Das wäre superlieb. Ich sollte wohl im Bett bleiben.“

Karl musste husten.

„Gut, schon dich ein bisschen, Papa kommt dann gleich.“

„Danke, bis dann!“

Karl legte auf und sank zurück ins Bett.

Als es an der Tür klingelte, wachte er auf. Er sah auf die Uhr. Seit er mit seiner Mutter telefoniert hatte, war eine gute Stunde vergangen. Er schwankte in den Flur und drückte auf den Summer.

Nach kurzem Warten öffnete er die Wohnungstür. Sein Vater stand schon davor und streckte ihm einen Wäschekorb entgegen.

„Hallo mein Junge, du siehst ja zum Fürchten aus.“

„Hallo Papa!“

Karl ließ seinen Vater herein.

„Ich habe leider nicht so viel Zeit, aber Mama hat mir Fliederbeersaft mitgegeben, den musst du heiß trinken.“

Er stellte den Wäschekorb ins Zimmer und zauberte eine Flasche aus seiner Jackentasche.

„Hast du noch was vor?“

„Ja, heut ist Montag, ich treffe mich mit den Jungs zum Fußball.“

„Na dann, viel Spaß.“

„Danke. Ach ja, das hier hat Mama in der alten Jeans von dir gefunden.“

Er reichte Karl ein Stück Papier.

„Ist nichts mehr drauf zu erkennen. War’s was Wichtiges?“

Karl nahm den Zettel und betrachtete ihn.

„Keine Ahnung.“

„Also, ich muss los. Wenn du noch was brauchst, Susanne hat gesagt, sie schaut später noch mal bei dir rein.“

„Tschüss, und danke!“

Als sein Vater gegangen war, blieb Karl für einen Moment im Flur stehen. Er hielt noch immer den Papierschnipsel in der Hand.

Wo kommt das denn her? Kann mich nicht erinnern, es mitgenommen zu haben.

Zeit ist nicht das Problem

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