Читать книгу Zeit ist nicht das Problem - Jens Wollmerath - Страница 11
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„Du hast die Anzeige rausgerissen und meintest, man könne nie wissen!“
Steve lag auf dem Rücken unter dem Spülbecken des Tresens und kämpfte mit einer Rohrzange.
Karl stand über die Bar gebeugt, nieste mehrmals und versuchte sich zu erinnern.
„Aber wieso habe ich dann über eine Woche gar nicht mehr daran gedacht?“
„Weil du genauso wenig davon hältst, wie ich auch, weil… Dreck!“
Das Geräusch unter der Spüle verhieß nichts Gutes.
„Den Eimer!“ rief Steve.
Karl rannte um die Bar herum und schob seinem jetzt nassen Freund einen Blechkübel zu. Nach einigen Minuten kroch Steve unter dem Waschbecken hervor. Der Kragen seines Hemdes tropfte und die Haare klebten an der Stirn.
„Ist alles nicht mehr so ganz frisch hier“, sagte er, während er sich mit einem Lappen die Hände trocknete, „uralte Bleirohre. Wenn ich das alles gewusst hätte, dann… Sag mal, hörst du zu?“
Karl zuckte zusammen. Er kniete auf dem Boden und wühlte in dem Stapel mit den alten Zeitungen.
Donnerstag, 21. Februar
Habe heute mit Frau Neuland von der Uni Halsterberg telefoniert. Ich soll morgen schon zu einem Vorstellungstermin für diese Projektgeschichte kommen. Worum es geht, wollte sie mir nicht sagen. Immerhin bekomme ich die Fahrtkosten erstattet. Weiß auch nicht, warum ich das gemacht habe. Auf jeden Fall war es schon seltsam, dass Steve die gleiche Zeitung noch ein zweites Mal in seinem Café liegen hatte. Er war gar nicht einverstanden, aber ich habe keine Wahl, irgendeinen Job muss ich machen.