Читать книгу 15000 Jahre Mord und Totschlag - Joachim Wahl - Страница 6
VORWORT
ОглавлениеWarum ein Buch über Mord und Totschlag in vergangenen Zeiten? In Anlehnung an die vor wenigen Jahren und mit großem Echo seitens der Leserschaft erschienenen Bücher von Angelika Franz („Der Tod auf der Schippe oder was Archäologen sonst so finden“) und Dirk Husemann („Schätze der Menschheit: Zerstört. Geraubt. Verschollen“ und „Tod im Neandertal. Akte Ötzi. Tatort Troja. – Die ungelösten Fälle der Archäologie“) schien es an der Zeit, auch den menschlichen Überresten selbst einmal ein Forum zu geben. Als Partner der Archäologen sind hierzu die Anthropologen gefragt.
Skelette und Mumien aus alten Zeiten stellen ein schier unerschöpfliches Archiv dar, das mit ausgeklügelten naturwissenschaftlichen Methoden auf mannigfache Weise zum Sprechen gebracht werden kann. Diese Informationsquelle erschließt sich dem flüchtigen Betrachter nicht auf Anhieb, ermöglicht aber immer wieder spannende und erstaunlich detaillierte Einblicke in das Leben, Leiden und Sterben unserer Vorfahren.
Mord und Totschlag erregen die Gemüter auch noch Hunderte oder Tausende von Jahren nach dem eigentlichen Geschehen. Solchen Taten, die längst in Vergessenheit geraten sind – noch dazu solchen aus schriftlosen Epochen –, in kriminalistischer Manier nachzuspüren, ist faszinierend und im Ergebnis nicht selten erschreckend. Die Behandlung der Opfer offenbart dabei unerwartete Einsichten in die Gedankenwelt unserer Vorfahren, und manche Spuren erlauben sogar Rückschlüsse auf die Täter.
Dabei ist es eher selten, dass man die Todesursache einer Person überhaupt an deren Skelett erkennen kann. Auch bei den hier ausgewählten Fällen ist das nicht immer möglich. Zuweilen liefern bereits die Fundumstände Indizien, die den Verdacht eines unnatürlichen Todes aufkommen lassen. So birgt jedes Kapitel einen ganz speziellen Einblick in eine andere Epoche unserer Vorgeschichte.
In Anbetracht des Gesamtumfangs sind einige Sachverhalte nur verkürzt wiedergegeben und bei jedem Abschnitt nur eine Handvoll Publikationen angeführt, die als Einstiegsliteratur gedacht sind. Weitere Veröffentlichungen finden sich in Fachzeitschriften oder Monografien, in denen der entsprechende Fund oder einzelne Aspekte desselben ausführlich diskutiert werden.
Wenn in den Berichten von „Individuen“ die Rede ist, dann geschieht das ohne den negativen Beigeschmack, den diese Bezeichnung in unserem Sprachgebrauch manchmal hat. Sie steht völlig neutral für den im konkreten Zusammenhang beschriebenen Menschen, die Person, das Kind oder den Erwachsenen.
Zahlreiche Institutionen stellten freundlicherweise Abbildungen zur Verfügung:
Das Landesamt für Denkmalpflege in Esslingen, die Referate für Denkmalpflege in den Regierungspräsidien Stuttgart, Karlsruhe und Tübingen, das Archäologische Landesmuseum Baden-Württemberg in Konstanz, das Brandenburgische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologische Landesmuseum in Zossen-Wünsdorf, das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege, das Landesamt für Kultur und Denkmalpflege in Schwerin, die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, die Kantonsarchäologie Luzern, das Institut für Gerichtliche Medizin sowie das Institut für Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters der Universität Tübingen, das Institut für Anthropologie der Universität Mainz, die Anthropologische Staatssammlung München, das Naturhistorische Museum Wien, The Natural History Museum in London und das Reichsarchiv Stockholm.
Die Vorlage für das eindrucksvolle Titelbild stammt von Matthias Seitz M. A., Rottenburg a. N.
Für wertvolle Ratschläge, Detailinformationen und Hilfestellungen sei folgenden Damen und Herren herzlich gedankt:
Jörg Bofinger (Esslingen), Michael Bolus (Tübingen), Heidrun Derks (Kalkriese), Claus Dobiat (Marburg), Sabine Eickhoff (Wünsdorf), Harald Floss (Tübingen), Andrea Golowin (Heilbronn), Anja Grothe (Halle), Gisela Grupe (München), Jörg Heiligmann (Konstanz), Christina Jacob (Heilbronn), Detlef Jantzen (Schwerin), Bettina Jungklaus (Berlin), Marcel Keller (München), Claus-Joachim Kind (Esslingen), Bernd Kober (Heidelberg), Hans Günter König (Kirchentellinsfurt), Johanna Kontny (Heidelberg), Günther Karl Kunst (Wien), Frank Maixner (Bozen), Martin Penz (Wien), Heidi Peter-Röcher (Würzburg), Carsten Pusch (Tübingen), Hartmann Reim (Tübingen), Elisabeth Stephan (Konstanz), Karlheinz Steppan (Konstanz), Ingo Stork (Esslingen), Thomas Terberger (Hannover), Maria Teschler-Nicola (Wien), Rouven Turck (Heidelberg), Susanne Wahl (Aach/Hegau), Andrea Zeeb-Lanz (Speyer), Albert Zink (Bozen).
Mein spezieller Dank gilt Volker Hühn und Melanie Ippach vom Konrad Theiss Verlag in Stuttgart für das Wagnis, sich dieser Thematik anzunehmen, sowie Thomas Theise aus Regensburg für sein konstruktives Lektorat.
Die große Resonanz bei der Leserschaft, bewog den Verlag einen aktualisierten Nachdruck von „15.000 Jahre Mord und Totschlag“ herauszugeben. In diesem Zusammenhang möchte ich Nicola Weyer vom Lektorat Geschichte für ihr effetkives und umsichtiges Management ganz besonders danken.
Joachim Wahl