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Reisen als soziale Aktivität

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Was, wenn Hoteliers, Airlines und Destinationen lernen, sich und ihre Gästen besser zu vernetzen und das Web aktiver zur Kundenbindung zu nutzen? Welche Auswirkungen hätte das auf bestehende und auf neue Reisevermittler? Mit diesen und anderen Fragen befasste sich das IdeaCamp09, zu dem das Tourismuszukunft - Institut für eTourismus und Thomas Cook Mitte Mai 2009 sechzehn Online-Branchenvertreter nach Teneriffa eingeladen haben.

Nicht nur Google und HolidayCheck haben sich zu ernsthaften Wettbewerbern bei der Auswahl und Vermittlung von Reiseangeboten entwickelt. Vor allem die Fülle an frei zugänglichen Kundenmeinungen ist es, die die Veranstalter in Zugzwang bringt. Ließen sich in Reisebüros und Katalogen die Anbieter noch ganz gut vom Unmut der Gäste abschirmen, so trifft er sie inzwischen ebenso unvermutet wie ungefiltert online. Entsprechend viel Zeit verwendet das Team von Tourismuszukunft für die Aufklärung vor Ort. In Workshops und Schulungen versuchen sie, die Zielgebiete für die Problematik zu sensibilisieren und ihnen Wege aufzuzeigen, wie sie sich besser wappnen können.

Denn wie und wo gelangen Urlauber künftig an Ideen und Informationen für ihre Reise? Das bleibt eine der zentralen Fragen der Online-Touristik. Vor allem in kundennahen Bereichen, bei der Informationsbeschaffung sowie der Nutzeransprache setzt sich der Umbruch fort. Ist es heute Google, so könnten morgen Facebook oder Twitter die neuen Trafficschleusen sein.

Unübersehbar steigt die Vielfalt bei den Online-Angeboten. Neue Geschäftsmodelle eröffnen der Branche neue Perspektiven - ob mit neuartigen Vertriebsansätzen wie Voyage Prive oder Travelzoo oder neuen Aggregatoren, die die Fülle vorhandener Angebote kundengerecht vorfiltern und vermarkten. Mit pfiffigen Applikationen wie “Where I’ve been“ erreicht die Expedia-Tochter Tripadvisor neue Kundenkreise bei Facebook & Co.

Doch so gut es vor allem neuen Marktteilnehmern gelingt, Reiseangebote kundennäher zu präsentieren, so sehr dämpfen starre Buchungssysteme und uneinheitliche Datenstandards die Innovationsfreude und erlauben nur sehr eingeschränkt wirklich maßgeschneiderte Angebote.

Was auf dem IdeaCamp ebenfalls sehr deutlich wurde: Noch denkt und handelt die Reisebranche sehr produktbezogen. Dabei ist Reisen weit mehr als ein Such- und Buchungsprozess. Reisen ist eine soziale Aktivität. Und genau dieser zwischenmenschliche Aspekt kommt in der Präsentation und im Online-Vertrieb von Reiseangeboten noch viel zu kurz.

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