Читать книгу E-Commerce für Fortgeschrittene - Jochen Krisch - Страница 7
Zusatzerlöse für Online-Händler
ОглавлениеEin Trend aus den USA hält auch hierzulande Einzug. Vor allem die großen Onlineversender beginnen, ihre trafficstarken Websites gezielter zu vermarkten und sich so zusätzliche Erlösströme zu erschließen. Amazon hat inzwischen eine eigene Vermarktungsabteilung und verkauft Werbeplätze auf der Hauptseite ebenso wie auf den Unterseiten. Auch eBay hat im vergangenen Jahr ein entsprechendes Programm aufgelegt.
In den USA war der (Elektronik-)Versender Buy.com einer der ersten, der in seinen Onlineshop einen kompletten Preisvergleich integriert hat - mit dem Argument "Wenn ein Kunde schon nicht bei uns kauft, dann lasst uns wenigstens von den Clickouts und/oder möglichen Provisionserlösen profitieren!" War Werbung auf E-Commerce-Seiten lange verpönt, so finden sich inzwischen auch auf den Seiten kleinerer Onlineshops zunehmend Google-Adsense-Anzeigen.
Innerlich sträuben sich zwar noch viele Händler, ihre Kundschaft mit Werbeangeboten an die mehr oder weniger direkte Konkurrenz zu verweisen. Doch zu verlockend sind oftmals die Zusatzeinnahmen, gerade in margenschwachen Produktkategorien. Diejenigen, die sich mit Werbung als alternativer Erlösquelle angefreundet haben, verfolgen prinzipiell zwei Strategien: Die meisten sind versucht, im ersten Schritt eine möglichst weitgehende Kontrolle zu behalten. Sie schicken ihre Kunden gezielt an befreundete Shops oder Partnerseiten mit komplementären Sortimenten. Neue Services wie Shoptrex oder Deal United helfen bei der Vermittlung und Anbindung potenzieller Partnerseiten. Sie setzen an ganz unterschiedlichen Punkten an - während der Informations- und Einkaufsphase, an der Kasse oder gezielt in dem Moment, wenn ein Nutzer die Seite unverrichteter Dinge verlassen möchte.
Noch sehr wenige Händler gehen wie Amazon & Co. den zweiten Weg und setzen auf eine starke Monetarisierung des (Google-)Traffics. Ziel ist es hier, Stammkunden möglichst unbehelligt einkaufen zu lassen und stattdessen an Surfern und Gelegenheitskunden auf Informationssuche zu verdienen und diese auf seitenfremde Angebote zu locken.
Auch wenn Werbung hilft, die zunehmend schwache Margensituation auszugleichen - einen unbestrittenen Nachteil hat Werbung natürlich immer: Sie lenkt den Kunden vom eigentlichen Kaufprozess ab. Und ist deshalb in jedem Fall für Webshopbetreiber eine Herausforderung in Sachen Shopoptimierung und Usability.