Читать книгу E-Commerce für Fortgeschrittene - Jochen Krisch - Страница 13
Wo bleibt die grosse Social Shopping Revolution?
ОглавлениеWas ist mit dem Social Commerce los? Warum profitieren Social Shopping Seiten heute nicht schon annähernd so stark vom nutzergetriebenen Web wie Social Networks? Lassen sich die Erfolgsprinzipien von Wer-kennt-wen, Facebook & Co nicht auf den Handel übertragen? Prinzipiell sollte dies möglich sein, denn zumindest in der Musikszene ist die soziale Revolution längst im Gange. Nutzergetriebene Musikdienste wie last.fm machen längst vor, wie sich rund um Produkte erfolgreich soziale Shoppingangebote entwickeln lassen. Warum klappt hier bereits, was im traditionellen E-Commerce (noch) nicht funktioniert?
Generell legen fast alle Social Shopping Angebote - von den Vorreitern wie Edelight oder Smatch bis hin zu neueren Anbietern wie Produki - noch zu großes Augenmerk auf die Produktseite. Die Nutzerseite kommt dagegen zu kurz. Doch lebt das soziale Web nicht gerade von den Nutzeraktivitäten, von den zwischenmenschlichen Beziehungen und dem kontinuierlichen Austausch untereinander? Dies gälte es zu nähren und zu fördern. Doch trotz des Fokus auf Nutzerempfehlungen geschieht dies - gerade im Vergleich zu Social Networks - noch zu wenig.
Aber vielleicht ist das auch zu viel verlangt. Denn gerade der (Versand-)Handel ist die intensive Arbeit und den direkten Kontakt mit dem Kunden nicht gewohnt. (Online-)Händler lernen gerade erst wieder, auf ihre Kunden zuzugehen. Nachdem sich Weblogs für viele Händler als zu zeitaufwendig erwiesen haben, scheint sich der Microbloggingdienst Twitter zum perfekten Promo- und Verkaufstool zu entwickeln. Dort ist gerade zu erleben, wie Händler wieder zu echten Verkäufern werden, wie sie engagiert sich und ihre Ware präsentieren, sich mit Interessenten und Käufern vernetzen und diese auf Neuheiten und Sonderaktionen hinweisen.
Und auch wenn der große Durchbruch im Social Commerce noch auf sich warten lässt, so gibt es durchaus erste, erfolgversprechende Ansätze. So bilden Etsy und DaWanda als Plattformen für Handarbeiten und Selbstgemachtes derzeit das in jeder Hinsicht erfolgreichste Social Shopping Segment. Hier ist dann auch sehr gut zu beobachten, wie sich Käufer und Verkäufer intensiv austauschen und aktiv miteinander vernetzen und wie hohes Nutzerengagement zum Treiber einer Plattform werden kann.