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Die Staufer oder Hohenstaufen

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Italien spielte auch eine zentrale Rolle in der Politik der nächsten bedeutenden Dynastie, der Staufer oder Hohenstaufen. Gewählt wurde aber erst einmal der Herzog von Sachsen, Lothar von Supplinburg (Lothar III., Reg. 1125–1137). Er war der klare Favorit der Reformer, doch mit fünfzig Jahren schon ein alter Mann. Es gelang ihm nicht, den Landbesitz der Salier in Schwaben zurückzugewinnen oder die Ansprüche des Papstes gegenüber Byzanz, den Normannen und Venedig durchzusetzen. Er wurde 1133 in Rom gekrönt, aber sein Schwiegersohn, Herzog Heinrich der Stolze von Bayern, wurde nicht als sein Nachfolger anerkannt. Die Fürsten traten für den gemäßigten, aber gut vernetzten Konrad III. von Hohenstaufen (Reg. 1138–1152) ein, wobei sie der päpstliche Legat mit allem Nachdruck unterstützte. Der mächtigere, aber auch prahlerische Bayer blieb unberücksichtigt.

Der schwäbische Staufer hatte sich eine Machtbasis geschaffen, indem er der Krone auch dann die Treue hielt, als die Herzöge von Bayern, Kärnten und Schwaben sie angriffen. Zudem war Konrads Mutter Agnes eine Schwester Heinrichs IV. Nach seiner Wahl zum König 1138 sah sich Konrad der Gegnerschaft zweier Bayern konfrontiert: Heinrich der Stolze und Welf VI. wollten die Anerkennung durch den König. Die Konflikte konnten erst nach und nach durch Heiratsarrangements bereinigt werden. Doch mit Welf gab es keine Übereinkunft. Insgesamt wurde Konrads Regierungszeit als von Krieg und Ungewissheit geprägte Periode gesehen, verdüstert ferner durch den völligen Fehlschlag des Zweiten Kreuzzugs und eines weiteren Kreuzzugs gegen die Wenden in den südlichen Küstengebieten der Ostsee 1147/48. Hinzu kam eine große Hungersnot im Jahre 1151.

Aber Konrad legte die Fundamente für zukünftige Entwicklungen. Immer stärker wurde die Reichskanzlei zum Hauptinstrument der Regierung. Sie unterstand nun dem Management einer nicht dem Klerus angehörenden, sondern eigens für das Amt berufenen Person, also nicht mehr, wie bisher, dem Erzbischof von Mainz als Erzkanzler. So bedeutend war das Amt des Kanzlers, dass seine Träger nach dem Ausscheiden häufig mit einem Erzbistum belohnt wurden.

Das Königshaus mehrte seine Einkünfte, indem es einstiges Eigentum zurückerlangte und neues erwarb. Aus einigen dieser Besitztümer wurden bedeutende Residenzen, und die Reisen des Königs führten ihn nun, über Aachen, Goslar und Kaiserswerth hinaus, zu den großen Burganlagen, die in Hagenau, Gelnhausen, Nürnberg, Eger, Frankfurt am Main und Wimpfen errichtet worden waren. In wachsendem Maße stützte er sich in der Verwaltung auf Ministerialbeamte und Angehörige des Kleinadels, womit er ein Netzwerk von Kronvasallen schuf, das schließlich das alte System der Herzogtümer ersetzte. Zwar war Konrad der erste deutsche König seit 962, der nicht zum Kaiser gekrönt wurde, doch bezog sich seine Kanzlei auf ihn immer mit dem Titel imperator Romanorum.

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