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Lieber Bruder, Louisens Portrait das ich für dich in Händen habe, sollst ehestens erhalten. Ich hab ihr geschrieben. Das Gedicht an sie, ist das Beste was du je gemacht hast.

Gott segne deinen Buben, dein Weib und alles. Mein Vater macht ihr eine Galanterie in die Wochen, nehmts freundlich auf.

Schick mir doch auch ehestens was für die Physiogn. Ich sizze in Ofenbach, wo freilich Lilli ist. Ich hab sie von dir gegrüst. Ich schicke dir ehestens ihre Silhouette weiblich. Mach ihr etwas in Versen das sie im Guten stärcke und erhalte. Du kannst Guts thun, und du willst.

Den 14. August.

Gestern waren wir ausgeritten. Lilli, Dorwille und ich. Du hättest den Engel im Reitkleide zu Pferde sehen sollen! In Oberrad wartete die übrige Gesellschaft auf uns, und ein Gewitter trieb die alte Fürstinn von Waldeck mit ihren Töchtern der Herzogin von Curland, und der Fürstinn von U. in unser Haus und Saal. Da sie mich erkannten, wurde gleich viel nach dir gefragt, und die alte Fürstinn hat mit solcher Wahrheit und Wärme von dir geredt daß mirs wohl wurde. Sie sagte, wenn ihm heute nicht die Ohren klingeln, so halte ich nicht viel auf seine Ahnungskrafft, an uns liegt die Schuld nicht. Sie läßt dich herzlich grüßen.

Lilli grüst dich auch! —

Und mir wird Gott gnädig seyn. B., ich bin eine Zeit her wieder fromm, habe meine Lust an dem Herrn, und sing ihm Psalmen von denen du ehestens eine Schwingung erhalten sollst.

Ade.

Ich bin sehr aufgespannt, fast zu sagen doch wollt ich du wärest mit mir, denn da ist wohl seyn in meiner Nachbaarschafft.

über

Schreibe doch du auf was du wolltest daß ich für dich sähe, wenn ich nach Italien gieng.

im July 1775.

G.

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