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1775

Freitag den 21. Dez. Nach einem herrlichen Wintertag, den ich meist in freyer Luft Morgens mit dem Herzog, Nachmittag mit Wielanden zugebracht habe, ziemlich müd und ausgelüfftet von der Eisfahrt, siz ich bey W. und will sehen was ich an dich zusammen stopple über die mir geschickten Cap. der Phis: – kurz genug und wills Gott bündig und treffend, das ist alles. Denn Ausspinnens ist jezt nicht Zeit, der ich in verbreiteter Wirthschafft, und Zerstreuung von Morgens zu Nacht umgetrieben werde. Wieland hat mir seine Gefühle gegeben, und so wird alles gut werden. Ich geh auch wohl nach Leipzig, hast du nun da was so schreibe bey Zeiten und laß michs ausrichten.

Weiter braucht der Herzog einen Generalsuperintendenten. Er fragte mich drum, ich nannt ihm Herdern. Der wie du vielleicht weißt noch nicht ganz gewiß nach Göttingen geht. Der Herzog trug mir auf dich zu fragen: wen du vorschlügst? sag mir also ein Wort hierüber, und wen du sonst in Ermangelung Herders vorschlagen könntest.

Ich bin hier wie unter den Meinigen, und der Herzog wird mir täglich werther, und wir einander täglich verbundener.

Grüs mir alles! Von Paßavant hab ich liebe Briefe. Auch von Zimmermann, der mir deinen guten Muth meldet.

Morgen geh ich über Jena nach Waldeck, wilde Gegenden und einfache Menschen aufzusuchen. Addio. Mir geht alles nach Herzenswunsch, auch Dir geh es so.

G.

Bäben kann sich auch wieder einmal erheben mir zu schreiben. Grüs dein Weib. Sey mir nicht gar zu Lakonisch.

Briefe von Goethe an Lavater

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