Читать книгу JOHN ETTER - Korrupt - John Etter - Страница 9
Frühschicht
Оглавление„Mist“, bemerkte Palmina. „Ich komme zu spät.“
Sie hatte den Wecker neben dem Bett entdeckt und hörte auf, Jorge überall mit Küssen zu überschütten.
„Was, du musst schon jetzt arbeiten gehen?“
„Ja, leider, ich muss …“.
Schon stand sie nackt neben dem Bett. „Darf ich schnell unter die Dusche?“
„Ja, klar, ich bringe dir gleich ein Handtuch. Dann bringe ich dich zur Arbeit. Wann musst du dort sein?“
„Um halb sieben“, rief sie aus dem Bad.
„Kein Problem, das schaffen wir leicht“, beruhigte Jorge Palmina.
„Danke!“
Schon hörte er das Wasser in der Dusche, holte ein Handtuch aus dem Wandschrank und brachte es ins Badezimmer.
„Ich lege es dir hier auf den Stuhl.“
Der Duschvorhang wurde etwas zur Seite gezogen und Palmina packte den überraschten Jorge am Arm und zog in unter die Dusche.
„Diesen Job möchte ich noch fertigmachen. Ordnung muss sein“, meinte sie mit unschuldigen Blick und kniete sich vor Jorge hin.
Eine halbe Stunde später sassen sie in Jorges Wagen und fuhren zum Hotel.
„Noch zehn Minuten. Du bist wirklich ein toller Mann. Hast du heute Abend etwas vor?“
„Mit Freude werde ich dich heute abholen. Wieder um siebzehn Uhr?“
„Ja, gerne, aber dann gehen wir zu mir. Meine Blumen brauchen Wasser und ich brauche auch frische Kleider.“
„Kein Problem. Dann kannst du das Equipment gleich mitbringen.“
„Ja, falls noch kein anderer Gast das Zimmer bezogen hat. Ich bekomme die Karte erst nach dem Zimmerservice meiner Kollegin und hoffe, dass ich dann noch dazu komme. Ein Problem, wenn es morgen wird?“
„Nein, aktuell brauche ich diese Sachen nicht. “
Die restlichen Minuten bis zu Palminas Arbeitsbeginn verbrachten sie in inniger Umarmung.
„Ich freue mich auf dich“, rief Jorge ihr nach, als sie den Wagen verlassen hatte.
Dreißig Minuten später traf er wieder in der Agentur ein.
„Um Himmelswillen“, wurde er von Susanne begrüßt. Es wird immer früher mit dir. Bist du sicher, dass alles in Ordnung ist mit dir?
„Und wie, Susanne. Und wie.“
„Verstehe, Jorge. Kaffee?“
Jetzt war er gefangen. Susanne würde nicht lockerlassen, bevor sie wusste, wie er die letzten Stunden verbracht hatte. Hartnäckigkeit war eines ihrer Hauptattribute, welches sie schon oft zum Vorteil der Agentur genutzt hatte. Und zum Eigenen.
„Gerne, aber nur kurz. Danach muss ich mal nachsehen, was mit unseren Fremdgängern läuft“.
„Ja ja“, war Susannes lapidar tönende Antwort, während sie in der kleinen Küche zwei Tassen Kaffee holte.
Als Jorge Susanne fragte, wo sie ihre Partnerin kennengelernt hatte, klingelte das Telefon und sie konnte die Antwort auf diese Frage elegant umgehen.
Zehn Minuten später zog sich Jorge in sein Büro zurück. Er hatte alles von sich preisgegeben, was es zu erzählen gab und Susanne schien damit zufrieden. Etwas anderes hätte auch keinen Zweck gehabt. Sie hätte in den nächsten Tagen ständig nachgebohrt.
Nachdem der Computer hochgefahren war, loggte sich Jorge in die verschiedenen Programme ein, auf denen die beiden zu Überwachenden kommunizierten.
Und schon bald saß er kopfschüttelnd vor dem PC.