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Behandlung

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Klinisch ist Scharlach aus osteopathischer Sicht

1. ein toxischer Zustand, der primär auf ein Fehlen der […] in den übergeordneten Funktionen von Muskulatur und Schilddrüse zurückgeht.

2. Als Nebenerscheinung ist mit dem wunden Rachen eine durch Toxine im Blut bedingte Form von Tonsillitis verbunden.

3. In punkto Läsionen lassen sich Steifheit und eine scheinbar knorpelige zervikale Muskulatur sowie eine starke Kontraktion der Muskulatur im thorakalen Bereich feststellen.

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1. Um den Zustand in den Anfangsstadien zu erleichtern, führen Sie eine rotierende und artikulierende zervikale Behandlung durch. Im thorakalen Bereich sollte die betroffene Muskulatur entspannt werden.

2. Um zu beruhigen, hemmen Sie den pneumogastrischen Nerv genau oberhalb der Klavikula mit dem Ziel, die pneumogastrische vasomotorische Funktion des pneumogastrischen Nervs zu erreichen.

3. Das Herz erreichen Sie etwa am unteren Ende von C4 über das Ganglion cervicale superius. Hemmen Sie dort, um ebenfalls Beruhigung zu erzielen. Dabei geht es um die sensorische Hemmung der an der Oberfläche liegenden kardialen Nerven. Hoarsley sagt, dass der pneumogastrische Nerv eine ganze Reihe winziger Verzweigungen vom Herzen aus zum Ganglion cervicale superius sendet Deshalb erfolgt die Hemmung am unteren Ende des Ganglion cervicale superius. Auf der rechten Seite steigt der pneumogastrische Nerv anterior von der Stelle direkt oberhalb der Klavikula in Beziehung zur 1. Rippe ab, während er auf der linken Seite posterior absteigt. Mithin ist es bei der osteopathischen Behandlung unmöglich, ihn am korrespondierenden Punkt der anderen Klavikula zu erreichen. Er schafft die Verbindung zum anterioren Teil des Solarplexus.

4. Intensiven Kopfschmerzen, begleitet von hoher Temperatur, sollte man begegnen durch

a. eine Hemmung im okzipitalen Bereich,

b. eine entspannende Behandlung um den Unterkiefer herum. Letztere lindert auch die Kopfschmerzen, weil sie die Hirnnerven V und VII stimuliert. Diese modifizieren die Sinnesempfindungen mittels diverser Ganglien, welche ihrerseits Impulse außerhalb des Gehirns durch dessen motorische Punkte stimulieren.

5. Einen harter, schneller Puls – wobei die Härte durch starke Vasokonstriktion bedingt ist und die Schnelligkeit durch toxische Zustände – kontrolliert man am besten mit Hilfe von Hemmung am Ganglion cervicale superius des Vegetativen Nervensystems. Alle Herzfasern besitzen eine sensorische Funktion, denn die Herzaktivität kann durch Unterbrechen der Stimuli gedämpft werden und sich als Folge dieser Dämpfung verlangsamen. Zur Unterstützung lässt sich das Herz auch auf dem Weg über die laryngealen Verzweigungen des pneumogastrischen Nervs erreichen. Behandeln Sie oberhalb der Klavikula.

6. Bedenken Sie bei der Suche nach einer Stauung, dass der Ausschlag ein Stauungszustand der Haut ist.

a. Dieser Zustand lässt sich eventuell durch rhythmische Behandlung im Bereich Th4–Th5 lindern.

b. Gelingt diese Linderung, wenden Sie das heiße Bad an und artikulieren Sie unbehindert an Th4–Th5.

7. Beobachten Sie beim einfachen Typ sehr sorgfältig Symptome im Bereich der Rachen bzw. Tonsillen. Die Behandlung sollte in einer Entspannung der Muskulatur des oberen thorakalen und des oberen zervikalen Bereichs bestehen. Heben Sie den Arm des Patienten an und behandeln Sie die Gewebe unterhalb der Klavikula, indem Sie die Finger darunter schieben.

8. Beim malignen Typ sollte das Blut, entgegen der Tendenz zur Stagnation, in durchgehender Zirkulation gehalten werden. Dies erreicht man, indem man Th2–L2 die vasomotorischen Eigenschaften des Blutes stimuliert. Unterstützt wird dies durch (rhythmische) Behandlung von Th4–Th5.

9. Erbrechen, das als Warnsymptom auftritt, kann eingedämmt werden durch:

a. starke Hemmung des rechten pneumogastrischen Nervs;

b. durch rhythmische Behandlung Th6–Th7, gefolgt von Th4–Th5.

Kehren Sie die Reihenfolge nicht um! Dank der rhythmischen Behandlung Th6–Th7 ist der Magenausgang offen. Th4–Th5 kontrolliert den Mageneingang. Bei geöffnetem Magenausgang ist der Mageneingang – und umgekehrt.

Zuerst muss also der Magenausgang geöffnet werden, was die Gegenmaßnahme zur Schließung des Mageneingangs darstellt.


Osteopathische Diagnostik und Therapie

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