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Pathologie

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1. Geschwächter Zustand von Magen- und Darmschleimhaut. Der Keim agiert nicht auf das System, bis er mit diesen Schleimhäuten in Kontakt kommt. Das Gift des im Blut festgestellten Keims erzeugt die Cholerasymptome. Man hält dies für die Basis von Cholera. Bei gesundem Magen und intakter Schleimhaut greift der Keim den Patienten nicht an, weil der Magensaft germizid ist. Dies ist eine logische Tatsache, die wir in unserer medikamentenfreien Therapie nutzen können. Bei alkalischerem Zustand des Magens und des Instestinum werden Säuren verordnet, um sie zu neutralisieren. Wir können diese Methode umkehren, indem wir Sekretionen im Magen unterstützen, bis dieser nach Wiederherstellung seines Normalzustandes fähig ist, genügend Magensaft zu produzieren, um alle Keime zu töten, die sich angesiedelt haben.39 Wird der Magen alkalischer, kann sich Cholera entwickeln. Die prädisponierenden Ursachen sind u. a. heißes Klima, unhygienische Zustände, Feuchtigkeit und Wohnen am Meer, denn das von dort kommende Ozon schwächt die Schleimhaut. Übermäßiges Essen und Trinken sind ebenfalls prädisponierende Ursachen.

2. Ein charakteristischer Zustand ist ein postmortaler Temperaturanstieg bei raschem Eintreten der Leichenstarre. Denguefieber und Cholera ähneln sich – der Körper tendiert dazu, seine Flüssigkeit auszustoßen und größere Festigkeit zurückzulassen. Der Zustand ist in erster Linie durch übermäßige Kontraktionen des Muskelsystems und Flüssigkeitsmangel bedingt.

3. Nach dem Tod stellen wir auch eine hämorrhagische Marmorierung der Haut fest, hervorgerufen durch die Auflösung des Bluts. Schneller Stoffwechsel aufgrund übermäßiger Vasokonstriktion.

4. Ein weiteres Merkmal bei Cholera ist der geschrumpfte und kontrahierte Zustand von Magen und Darm bedingt durch übermäßige Vasokonstriktion und Peristaltik sowie durch eine Alkalität der Gewebe, was dazu führt, dass sich nicht nur das Blut, sondern auch die Schleimhaut und die Peyer-Drüsen, also die Sekretionsdrüsen in Magen und Darm, auflösen.

5. Stets kommt es zu einer plötzlichen Auszehrung und Schwächung der Gewebe, insbesondere der Schleimhaut, was zu Transudationen des Serums aus dem Magen ins Instestinum führt. Sind Letztere katarrhalisch, befällt die Cholera sie unmittelbar. Ist die Schleimhaut anämisch, wird die Cholera sie sehr schnell angreifen.

Bei typhoider Cholera, die eine Komplikation von Typhusfieber und Cholera darstellt, sind alle Drüsen des Darmtrakts betroffen.

In den meisten Fällen von Cholera zeigt sich die Schleimhaut nach dem Tod wund und irritiert. Weitere pathologische Zustände sind:

1. Anschoppung der Nieren und der Leber.

2. Fettige Degeneration von Leber, Milz, Nieren und Herz.

3. In den Blutgefäßen besteht ein hyperämischer Zustand, gefolgt von regionaler Stauung. Das gilt vor allem für die Medulla.

Die pathologischen Zustände lassen sich folgendermaßen zusammenfassen:

1. Abbau epithelialer Gewebe.

2. Desintegration der weißen und roten Blutkörperchen. Aus diesen Veränderungen und den Aktivitäten der Keime ergeben sich drei Stadien:

a. Schmerz ohne Diarrhö, Übelkeit, Kopfschmerzen, einigermaßen normale Temperatur. Diese Phase dauert fünf Stunden bis eine Woche.

b. Kollapsstadium. Jetzt ist die Diarrhö extrem und außer Kontrolle mit schmerzhaften, charakteristischen Koliken. Dazu kommen Muskelschmerzen, intensiver Durst und eine eiskalte Körperoberfläche, während die Temperatur im Körperinneren zwischen 39,5 und 40,5 Grad Celsius beträgt. Es herrscht ein Stupor oder ein komatöser Zustand vor. Dieses Stadium dauert zwischen 12 und 15 Stunden.

c. Überlebt der Patient, kommt es zu einer Reaktion, die sich zunächst in Wärme äußert.

3. Trennung der flüssigen von den festen Elementen im Blut. Nach Stupor und Koma hört die extreme Diarrhö auf und an ihre Stelle tritt ein äußerst starker Harnfluss. Ist dieses Stadium wiederherzustellen, bestehen große Chancen für eine Erholung des Patienten.

Osteopathische Diagnostik und Therapie

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