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Die EDV-Abteilung
ОглавлениеEntweder man liebt oder man hasst es wie mit einem umgegangen wird, wenn man in der IT arbeitet. Mittlerweile amüsiere ich mich mehr darüber als dass es mich aufregt.
Am liebsten würde man die EDV-Abteilung in den Keller sperren, vor dem Gebäude in einen Container packen oder im Fahrstuhl unterbringen. Die Typen und deren Abteilung sind im Grunde unerwünscht, werden aber doch jederzeit gebraucht, woraus sich für User und Geschäftsleitung gerne mal eine Hassliebe entwickelt. Und das zeigt man dann auch schon mal. Unsere Abteilung wird neuen Mitarbeitern und Besuchern nur selten vorgestellt. Und das nicht, weil hier nur ungepflegte, langhaarige Nerds sitzen würden, die man vor lauter Gerümpel nicht sieht; eher das Gegenteil ist der Fall. Dennoch: Entweder werden wir gar nicht präsentiert oder man bleibt für eine Sekunde halb im Türrahmen stehen, wedelt mit der Hand in unseren Raum und sagt den im Gang stehenden Leuten: "Und das hier ist IT".
Gerne wird man auch mal mit "Ah, der Telefonmann" begrüßt, wenn man an einem Arbeitsplatz ein Telefon aufbaut und anschließt. Klar: Telefonmann. Ich sag' zum Supermarkt-Mitarbeiter ja auch nicht, "Ah, der Eiermann", nur weil er eben mal zwei Schachteln Hühnergelege ins Regal geschoben hat. Schön auch und immer wieder gern gehört: IT-Fuzzy oder EDV-Typen. Bei diesem Begriff denke ich immer an einen zotteligen Trottel, aber scheinbar ist das das Bild, welches man von uns hat. Wer jedoch in Wahrheit der Trottel ist sollte eigentlich jedem klar sein, wenn man mal wieder (zum wiederholten Mal) ein Backup anfordert, weil man etwas gelöscht hat, weil man eine Tonerkartusche aus einem Drucker gerissen und dabei etwas abgebrochen hat oder weil man 20 Minuten nach zurücksetzen des Kennworts dieses schon wieder vergessen hat. Gerne besuchen wir auch Firmenfeiern oder Jubiläums-Essen, um stets mit den warmen Worten: "Ach, servus. Na, macht Ihr heute mal keinen Server kaputt ?", oder: "Schön, dass Du auch hier bist. Ich hab' da mal ein Problem mit meinem Rechner.", begrüßt zu werden. Man lässt sich all das Gerede brav gefallen, lächelt stets freundlich und denkt sich: "Deinen Rechner nehm’ ich mir als nächstes vor !" Nur dann heißt's hinterher wieder: "Wie konnte das nur passieren ? Man hatte es ihm gar nicht angemerkt. Er war doch immer so nett. Aber auf seinem Rechner war sicherlich Counterstrike installiert."