Читать книгу Der Assistent 1 | Erotischer Roman - Jones Susan Morrow - Страница 11
ОглавлениеKapitel 9
Ein seltener Abend mit Freundin. Stacy hat frei bekommen von Kind und Haushalt, und hat Rebecca zum Essen eingeladen. Sie genießen ein Drei-Gänge-Menü in einem kleinen italienischen Restaurant und trinken einen Rosé dazu.
Stacy prostet ihr zu. »Auf uns«, sagt sie fröhlich und trinkt. »Ach, ich weiß, es ist selten geworden, dass wir so einen Mädelsabend machen, aber ich genieße jeden einzelnen davon.«
Rebecca nickt. Viel zu selten. Keine Zeit.
Sie essen Tomatensuppe, mit Honig frittierten Rucolasalat mit Pinienkernen und ein köstliches Saltimbocca.
Nach dem vierten Glas Wein muss Rebecca sich von der Anspannung befreien, sie braucht den Rat der Freundin, wichtig! Und dann erzählt sie, leise, beschämt, von ihrem Assistenten, von ihren Träumen von ihm, davon, dass er sie nervös macht wie noch kein Mann vor ihm. Seit Jahren verkehrt sie im Büro mit den höchsten Vorstandsmitgliedern des Unternehmens, hält Vorträge und Präsentationen vor der Geschäftsführung. Keiner macht sie nervös, sie ist die Ruhe selbst, souverän und kompetent. Aber er …
»Irgendetwas an ihm macht mich nervös, und er ist doch mein Mitarbeiter. Ich kann es mir nicht erklären.«
Stacy lacht laut. »Ich hab dir gesagt, es ist zu lange her! Du bist einfach geil auf ihn, das ist alles! Und das macht dich nervös! Wie lange ist es jetzt her, dass du das letzte Mal Sex hattest? Drei Jahre? Vier Jahre?«
Rebecca schnauft empört. »Bist du verrückt? Das würde doch kein Mensch aushalten!«
Stacy grinst und winkt dem Kellner zu. »Dann rechne mal nach! Noch eine Flasche Wein, bitte.«
Fünf Jahre ist die Trennung von Luke nun her. Mindestens ein Jahr lang hat sie daran geknabbert und hatte kein Auge für irgendeinen Mann. Dann fand sie heraus, dass Luke seine neue Freundin geschwängert hatte und heiraten wollte. An dem Abend zog sie ihr kürzestes Kleid an, Größe XS, das aufgrund seiner Enge ihre Rundungen perfekt zur Geltung brachte. Dazu elfeinhalb Zentimeter hohe Stilettos, ein pralles Dekolleté, viel zu roter Lippenstift und viel zu viel Parfum. So aufgebrezelt ging sie in eine klassische Aufreißerbar, ließ ihr langes Haar unzensiert den Rücken mit dem tiefen Ausschnitt hinabrinnen und saß, die langen Beine dekorativ übereinandergeschlagen, an der Bar.
Drei Cocktails und eine halbe Stunde später hatte sie sich für einen der vielen Verehrer entschieden, die ihr deutliche Avancen gemacht hatten. Ein dunkelhaariger, wesentlich jüngerer Mann südländischer Herkunft machte das Rennen. Sie tranken noch einen Cocktail zusammen, dann verließen sie die Bar gemeinsam und verschwanden um die Ecke in einem dunklen Hauseingang. Sie war betrunken, sie war schön, sie war verletzt und traurig. Eine gefährliche Kombination. Im Stehen, an eine kalte, dunkle und feuchte Wand gelehnt, ließ sie den Latin Lover sein Werk verrichten. Sein Schwanz war schon steif, als sie seinen Reißverschluss öffnete, er zerriss ihren String und drang hemmungslos in sie ein. Es schmerzte zunächst ein wenig, sie war noch nicht so weit. Doch der Alkohol, die Stimmung und die unwirkliche Umgebung taten ihr Übriges. Sein steifes Glied rieb in ihr, er stöhnte an ihrem Hals, saugte an ihrem Ohrläppchen und biss in ihren Nacken. Sie kam noch vor ihm und erschauerte trotz der unbequemen Stellung, in der ihr Rücken unangenehm an dem kalten Stein scheuerte und ihr linker Fuß einzuschlafen drohte.
Als sie fertig waren, verabschiedete sie sich wortlos und ging auf die Straße zurück, um ein Taxi anzuhalten. Der Unbekannte verschwand wieder in der Bar, nachdem er sein Hemd in die Hose zurückgestopft und seinen Reißverschluss hochgezogen hatte. Was war nur damals in sie gefahren? Die ganze Situation war so unnatürlich, so unwirklich gewesen. Aber es hatte sie aus irgendeinem Grund angemacht, sie war durchaus befriedigt, eine kleine Rache nur, aber sie hatte funktioniert.
»Woran denkst du?«
Rebecca sieht auf. »Hm? Ach, ich überlege nur, wie lange es wirklich her ist.«
Stacy schenkt Wein nach. »Das muss ja ewig her sein, wenn du so lange nachrechnen musst!«, spottet sie.
»Jetzt hör aber auf!« Rebecca tut empört. »Na gut, ein paar Jahre sind es wohl tatsächlich ...«
Stacy grinst. »Und da wunderst du dich, dass du geil auf den wirklich gut aussehenden Typen in deinem Büro bist? Himmel, wenn ich nicht verheiratet wäre ...«
Sinnierend blickt Rebecca in ihr Weinglas. Niemals, es war nicht möglich, sie musste ihn aus ihren Träumen verbannen, sich mehr konzentrieren! Ja, dann würde es gehen, vielleicht, wenn er nicht ...
Sie erzählt von dem merkwürdigen Tee mit der sonderbaren jungen Frau, von der Stimmung und Atmosphäre, seinem Blick, der Demut der anderen, die ihr so fremd und doch auch so anregend vorgekommen war.
Stacy ist aufgeregt. »Natürlich kurbelt das deine Fantasie an, das ist doch klar! Was glaubst du, wer sie ist, seine Freundin, seine Sklavin? Vielleicht ist sie ihm etwas schuldig, und er benutzt sie nur?«
Rebecca zuckt die Achseln. »Ach, ich weiß auch nicht. Wahrscheinlich wird es wirklich Zeit, dass ich mir einen Kerl zum Vögeln suche, sonst machen meine Hormone mich noch total irre und ich vernasche irgendwann die arme Natalie.«
Lachend prosten sie einander zu und bestellen doch noch ein Dessert.