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KAPITEL 5

ARBEITSJAHRE UND MILITÄRZEIT

5.1. Arbeiter am Bau der Bahnlinie Waldshut – Konstanz (1862-1864)

Nach dem Abschluss der Volksschule an Ostern 1862 bot sich Johann Baptist die günstige Gelegenheit beim Bau der Bahnlinie Waldshut-Konstanz (88,73 km) etwas Geld zu verdienen. In einer Zeit, in der es noch kaum Maschinen gab und vieles von Hand getan werden musste, bedeutete es wohl schwere und anstrengende Arbeit, eine Brücke über die Schlücht zu bauen, den Weg der Bahnlinie einzuebnen und die Dämme aufzuschütten. „Die Gurtweiler beteiligten sich an den großen Erdbewegungen, welche der Bahnbau durch Schaffung von Einschnitten und Dämmen erforderlich machte. Auch der jugendliche Johann Bapt. Jordan, der spätere Ordensstifter, arbeitete am Bau. Vor allem musste die Schlücht eingedämmt und die Schlüchtbrücke für die Bahn gebaut werden, was im Jahre 1862 mit einem Aufwand von 30000 Gulden erfolgte.“84

Am 8. November 1862 wurde die Schlüchtbrücke das erste Mal probeweise befahren. Am 19. Dezember 1862 erfolgte die erste technische Probefahrt von Waldshut nach Konstanz. Ab 15. Juni 1863 galt der erste Fahrplan für die Strecke Waldshut-Konstanz, am 15. Juli 1863 war die „Großherzogliche Eröffnung.“85

Auch nach der Eröffnung der Bahnstrecke gingen die Arbeiten weiter, vor allem am Ausbau der Dämme und der Regulierung des Flusses Schlücht. Eduard Jordan erinnert sich: „Faschinat an der Schlücht. Wegen des Bahnbaues wurde es notwendig, da sonst zwei Brücken hätten gebaut werden müssen.“86

Erwähnt wurde von Eduard Jordan auch, dass Johann Baptist gerne malte: „Nach dem Feierabend setzte er sich zum Zeichnen und Malen hin und zeigte darin auffälliges Geschick.“87 „Beim Bahnbau malte er für die Baracke einen schönen Schild: ‚Gasthaus zum alten Schlappen, wer kein Geld hat, kann umsonst hereintappen’“88

Doch fiel in diese Zeit nach längerer Krankheit auch der Tod des Vaters am 19.5.1863. „Tief erschütterte ihn der Tod des Vaters, sodass er nachher wie umgewandelt war“89, bezeugte Johann Müller. Hier wird die veränderte Lebensweise des Johann Baptist Jordan mit dem Tod seines Vaters in Verbindung gebracht, wie es Jordan selbst in den Mitteilungen, die P. Pfeiffer notiert hatte, getan hat. „1. Kom - m[union] gut / Vater tot / Umgewandelt / An verborgenen Orten beten.“90 Zu letzterem passt auch die Aussage von Regina Schlosser: „Im Wald oben baute er sich einmal eine Bretterhütte.“91

5.2. Als Malerlehrling in Waldshut (1864-1866)

Nach 2 1/2 Jahren harter Tätigkeit beim Bahnbau trat Johann Baptist Jordan im Oktober 1864 eine Lehrstelle als Maler bei Meister Jakob Hildenbrand im etwa fünf km entfernten Waldshut an. Bereits am 28.4.1864 hatte dieser in der Zeitung „Alb-Bote“92 ein Inserat mit dem Titel „Lehrlings-Gesuch“ aufgegeben: „Ein ordentlicher Knabe, welcher die Malerei gründlich erlernen will, kann unter annehmbaren Bedingungen in die Lehre treten. Wo? sagt die Redaktion dieses Blattes.“93 Druck und Verlag der Zeitung lag zu dieser Zeit bei H. Zimmermann in Waldshut unter dessen Verantwortlichkeit. Es ist durchaus möglich, dass Jordan auf dieses Inserat hin sich bei Malermeister Hildenbrand gemeldet hat.

Am 11.10.1864 ersuchte der Gemeinderat von Gurtweil beim Bezirksamt Waldshut um Ausstellung eines Passbuches für 4 Jahre: „Baptist Jordan, ledig, von Gurtweil, geboren am 16ten Juny 1848, hat zum Zwecke des Eintritts in die Lehre als Mahler in Waldshut um Ausstellung eines Paßbuches nachgesucht.“94 Die Ausstellung am 19.10.1864 beschränkte sich dann allerdings „auf drei Jahre“, vermutlich wegen der Pflicht zur Musterung.

Über Malermeister Jakob Hildenbrand (1825-1888), den Großvater des Malerprofessor Adolf Hildenbrand (1881-1944), schreibt Otto Leible: Jakob Hildenbrand „verehelichte sich am 19.2.185795 mit Adelheid Eckert von Rohr. Er inserierte in der Folge öfters im ‚Alb-Bote‘ und empfiehlt sich als Maler und Vergolder, bei dem auch Goldleisten96, Tapeten, Ölfarben und Firnisse zu haben seien. Im Jahre 1861 eröffnete er auch eine photographische Werkstätte. 1864 machte er sodann in St. Blasien Reklame für diesen Geschäftszweig. Er hatte damals sein Atelier ‚nächst dem oberen Tor‘. … Das Familienwappen ist ‚in goldenem Schild auf grünem Dreiberg ein schwarzer brennender Ast oder Feuerbrand mit 4 roten Flammen‘ und hält als Daten fest „Hans Hiltbrant, Basel, um 1480; Hildenbrand, Waldshut, um 1780.“97

In seinen Erinnerungsnotizen, die der Neupriester P. Pankratius Pfeiffer 1896 nach einem Gespräch mit P. Jordan machte, hatte er als Stichworte festgehalten: „Photographie Maler.“98 Vielleicht hatte P. Jordan damals auch erzählt, dass sein Lehrmeister Hildenbrand ihn nicht nur als Maler ausbildete, sondern bereits eine photographische Werkstätte hatte. Mit größter Wahrscheinlichkeit dürfte das Foto99, das uns Jordan als Wandergeselle zeigt, im Foto-Studio von Hildenbrand entstanden sein. Am 6.12.1864 hatte „J. Hildenbrand, Photograph“ im Waldshuter „Alb-Bote“100 eine „Photographische Anzeige“ aufgegeben und dabei auf ein Album mit 24 photographischen Aufnahmen der Stadt Waldshut und Umgebung angekündigt. „Zugleich mache ich alle Jene, welche sich auf Weihnachten photographisch aufzunehmen wünschen, aufmerksam, sich bei Zeiten anzumelden, um ihre gefälligen Aufträge vollkommen ausführen zu können.“101 In einem Artikel über „Die frühe Fotografie in Waldshut“ wird das Können von Herrn Hildenbrand beurteilt: „Die bis jetzt gefertigten Bilder, welche in ihren Umrissen sehr scharf, hell und sprechend ähnlich sind, zeugen, dass der Künstler Meister seines Faches ist, und wetteifern seine Photographien mit den besten, die wir der Art in größeren Städten zu sehen Gelegenheit hatten.“102

Jordan, der eine gute zeichnerische Veranlagung hatte, erhielt am Ende seiner zweijährigen Lehrzeit als „Maler, Vergolder und Tapezier“ von seinem Lehrmeister ein belobendes Zeugnis auf blauem Papier, versehen mit einem Lacksiegel mit den Initialen „JH“ (Jakob Hildenbrand):

„Zeugniss. Baptist Jordan von Gurtweil hat heute seine Lehrzeit als Maler, Vergolder und Tapezier vollendet und sich durch Treue, Fleiß und sittliches Betragen meine Zufriedenheit derart erworben, daß ich nicht umhin kann, denselben meinen Herrn Collegen aufs Beste zu empfehlen. Waldshut, 2. Sept. 1866. Hildenbrand, Maler.“ 103

Jordans jüngerer Bruder Eduard erinnerte sich: „Mit 16 Jahren kam er zu Jakob Hildenbrand in Waldshut zur Flachmalerei in die Lehre. Hier besuchte er auch die Gewerbeschule. – Das Malerhandwerk lernte er in Waldshut bei Herrn Hilde[n]brand; täglich ging er abends heim und morgens früh zur Arbeit. Sein Meister war sehr zufrieden.“104

Frau Schlosser-Vonderach schrieb: „Er trat dann in die Lehre bei Malermeister Hilde[n]brand in Waldshut u. war beim Meister sehr beliebt u. den Gedanken u. den Herzenswunsch, Priester zu werden, gab er nicht auf und nahm dort schon Stunden beim Herrn Pfarrer Hansjakob. Er suchte auch bei jeder Gelegenheit Geld zu verdienen, um sich wieder ein Buch kaufen zu können. Gegen sich selbst war er sehr streng, in einem Wirtshaus oder bei einer Lustbarkeit sah man ihn nie, jede freie Zeit verwendete er zum Lernen.“105

5.3. Jordan und der Volksschriftsteller Pfarrer Heinrich Hansjakob

Dass Pfarrer Hansjakob Johann Baptist Jordan allerdings Privatstunden gegeben hat, ist nicht anderweitig bestätigt und sehr unwahrscheinlich.106 Edwein nimmt an, dass die Waldshuter Lehrlinge und so auch Johann Baptist Jordan jene „Bürger- und Realschule“ besuchten, an der Hansjakob Direktor war und die seit 1814 bestand.107 Im Jahre 1840 wurde die Schule mit der 1837 gegründeten Gewerbeschule zur Höheren Bürgerschule zusammengelegt. An dieser Schule war übrigens Kaplan Werber während der Lehrzeit von Johann Baptist Jordan Religionslehrer. Als Jordan bereits in Konstanz studierte, übernahm die Höhere Bürgerschule 1872 den Lehrplan eines Realgymnasiums.

Pfarrer Heinrich Hansjakob108 (1837-1916), ein kirchenpolitischer Kämpfer und bekannter Volksschriftsteller, war damals Leiter der Bürgerschule in Waldshut (1865-1869). In seinem Buch „Verlassene Wege“ kommt dieser nach der Begegnung mit dem jungen Salvatorianer-Pater Serapion Ewald in dessen Heimatpfarrei Bräun- lingen am 19. Juni 1900 auf Jordan zu sprechen. Erhalten ist das handschriftliche Manuskript109, in welches Heinrich Hansjakob einige Ergänzungen eingefügt hat und als Online-Dokument verfügbar ist. Die gedruckte Erstausgabe, die in der Landesbibliothek in Karlsruhe eingesehen werden konnte, ist in Stuttgart im Verlag von Adolf Bonz & Comp. erschienen und trägt keine gedruckte Jahreszahl. Handschriftlich wurde 1902 eingefügt. Auf die weiteren Auflagen wird weiter unten eingegangen.

Zunächst sei aus der Erstausgabe die entsprechende Stelle zitiert und auf die Veränderungen gegenüber dem Manuskript aufmerksam gemacht. „Es kam am Abend noch ein junger Bräunlinger ins Pfarrhaus, der in Rom studiert hat [im Manuskript: „hatte“]. Vor sechs Jahren ging er vom Pflug weg nach der ewigen Stadt und heute kehrt er als Priester zurück. Bei uns braucht man mehr als die doppelte Zeit von Jahren, um Priester zu werden, weil die ‚Humaniora‘, das viele Latein und Griechisch, welches später für die Katz ist, gar viele Zeit wegnehmen. Der junge Bräunlinger hat in einer neuen Ordensgesellschaft [im Manuskript: „in der ,Lehrgesellschaft‘“], die ein Pater Jordan gegründet, seine Studien gemacht und ist auch Mitglied dieses [im Manuskript: „neuen“] Ordens. Jordan ist ein Original auf religiösem Gebiet. Er war in den sechziger Jahren zu gleicher Zeit mit mir in Waldshut und fungierte als Lehrling bei einem Anstreicher. Mein Freund [im Manuskript: ‚Kaplan‘ durchgestrichen] Werber, der heutige Monsignore und Dekan in Radolfzell, damals Kaplan in Waldshut, gab dem unscheinbar [im Manuskript: … ] aussehenden Malerlehrling Stunden im Latein. Heute ist Jordan Ordensstifter, hat viele Anstalten seiner Kongregation in aller Welt und in Rom einen Palazzo, und seinem Orden sind bereits verschiedene [im Manuskript: „viele“] Missionsgebiete zugeteilt. Ich sage, Respekt vor dem Mann und vor seiner Energie und unermüdlichen Schaffenskraft! Wenn er aber seine Priester noch etwas länger ausbildet, wird’s auch nicht schaden.“

Der letzte Satz fehlt im Manuskript von Heinrich Hansjakob, ist aber bereits in der Erstausgabe genannt.110 Die zweite Auflage ist bis jetzt nicht bekannt. Die dritte Auflage111 aus dem Jahr 1902 ist im Gegensatz zu der einfachen Erstausgabe besonders gestaltet, sie weist ein farbiges Titelbild auf sowie im Buchinnern einige schwarz-weiß Illustrationen von Curt Liebich. In dieser dritten Auflage fehlt der Schlusssatz der Erstausgabe. „Wenn er aber seine Priester noch etwas länger ausbildet, wird’s auch nicht schaden.“ Die vierte Auflage112 aus dem Jahre 1905 bringt dann aber wieder den Schlusssatz: „Wenn er seine Priester …“, ebenso die fünfte113 Auflage, die auch im Jahre 1905 erschien. An Stelle der illustrierten Ausgabe gab der gleiche Verlag von Adolf Bonz & Comp. aus Stuttgart später (handschriftlich ist 1908 eingetragen) eine „Volksausgabe“114 heraus, die keine Illustrationen mehr erhält. Das Buch „Verlassene Wege. Tagebuchblätter von Heinrich Hansjakob“ erschien als „Erster Band“ in der Reihe: „Heinrich Hansjakob. Reiseerinnerungen.“ Auch hier endet das anerkennende Wort über Jordan: „Ich sage, Respekt vor dem Mann und seiner Energie und unermüdlichen Schaffenskraft“ mit der Bemerkung: „Wenn er aber seine Priester noch etwas länger ausbildet, wird’s auch nicht schaden.“ 1986 wurde eine Neuausgabe115 von „Hansjakobs Reiseerinnerungen in 5 Bänden“ in die Wege geleitet. Als Band 1 erschien „Verlassene Wege.“ „Kom - mentierte Ausgabe in der Originalausstattung mit den Illustrationen von Curt Liebich und mit Anmerkungen von Dr. Helmut Bender (Präsident der Heinrich-Hansjakob-Gesellschaft).“ Das Buch sollte den Charakter der illustrierten Erstausgabe weitgehend erhalten. Die Ausführungen über Jordan enden mit: „Ich sage, Respekt vor dem Mann und seiner Energie und unermüdlichen Schaffenskraft“, ohne den Zusatz. So weit zu den Zitaten über Jordan aus der Feder von Heinrich Hansjakob. Unklar sind die Beweggründe, wieso der Schluss in den verschiedenen Auflagen verändert bzw. beibehalten wurde.

5.4. Als Malergeselle auf Wanderschaft (März 1867 - August 1868)

Auch in späteren Erinnerungen wurde die Zufriedenheit des Meisters Jakob Hildenbrand über seinen Lehrling Johann Baptist Jordan bestätigt. So schrieb Adolf Hildenbrand am 9.3.1936: „Pater Jordan hat ja bei meinem Großonkel Jakob Hilde[n]brand, geb. 20.6.1825, gestorben 1890, als Maler, Vergolder und Tapezierer gearbeitet. Mein Vater sagte mir, dass er sich noch gut an ihn erinnern könne. Sein Onkel habe ihn nicht gut behalten können, weil er arg hinter seinen Büchern her war.“116

Nach Beendigung der zweijährigen Lehrzeit stellte der Gemeinderat von Gurtweil am 5.9.1866 beim Bezirksamt Waldshut auf Bitten Jordans erneut den Antrag auf Ausstellung eines Passbuches: „Johann Baptist Jordan, ledig, von Gurtweil, geboren am 16ten Juny 1848, hat zum Zwecke des Reisens als Maler im In- u. Auslande um Ausstellung eines Passbuchs nachgesucht.“117 Auch dieses Mal folgte eine Beschränkung, und zwar bis zum 15.8.1868.

Vermutlich hatte Johann Baptist Jordan über die Winterszeit 1867/68 erst noch ein halbes Jahr bei Meister Hildenbrand gearbeitet, um sich dann auf die Wanderschaft („auf die Walz“) zu begeben. Um die Kenntnisse im erlernten Beruf zu vertiefen und wohl auch um andere Betriebe und Städte kennen zu lernen, war es üblich, dass die jungen Gesellen für eine gewisse Zeit in das Land hinauszogen. So entschloss sich auch der 19jährige Johann Baptist Jordan „auf die Walz zu gehen.“ Sein Meister Hildenbrand stellte ihm dazu am 26.3.1867 ein vorzügliches Empfehlungsschreiben, versehen mit dem Lacksiegel „JH“, aus:

„Zeugniss. Baptist Jordan von Gurtweil stand seit 1. Septbr. 1866 bis heute als Maler, Vergolder und Tapezier in Arbeit und hat sich durch Fleiß, Treue und gesittetes Betragen meine Zufriedenheit derart erworben, daß ich ihn jedem meiner Collegen vollkommen empfehlen kann. Waldshut, 26. März 1867. Hildenbrand, Maler"118

In der „Vita“119 (Lebenslauf), die Johann Baptist Jordan bei seinem Eintritt im Studienhaus Campo Santo in Rom 1878 in Rom abgab, nannte Jordan unter den verschiedenen Städten Deutschlands, die er aufgesucht hatte, namentlich Augsburg, Regensburg und Baden-Baden („postea autem factitavi diversis urbibus Germaniae scil. Augustis Vindelicorum, Ratisbonae, Baden-Baden.“).

Jordans Bruder Eduard bezeugte im August 1924: „In Augsburg und Regensburg lernte er nebenbei noch etwas Kunstmalerei.“120

Schon zu Lebzeiten des Gründers war es feste Tradition, dass Jordan als Geselle auch in Böhmen, Hamburg und Berlin war. Dies fand dann in der Literatur entsprechenden Niederschlag. Im Jahre 1900 heißt es in einem Artikel in „Die Welt“: „Ursprünglich Maler, ging er nach Berlin, Hamburg, sodann nach Böhmen.“121 In derselben Zeitschrift „Die Welt“ findet sich ein Jahr später, 1901, der Ausdruck: „Als Jünger der edlen Malkunst kam er nach Berlin, Hamburg, sodann nach Böhmen.“122 Der „Badische Beobachter“123 und „Donau-Bote“124 (Donaueschingen), die sich auf einen Nachruf in der „Freie Stimme“ (Pfarrer Werber) berufen, schrieben im September 1918 nach dem Tod von P. Jordan: „[Jordan] bildete sich auf Wanderschaft in Reisen, besonders in Norddeutschland in seinem Fache aus.“ Friedrich Werber hatte im 12. Kapitel seines Buches „Ein Ultramontaner diesseits der Berge“ geschrieben: Jordan „war schon als Malergeselle in Norddeutschland weit herumgekommen.“125 Auch Johannes Ev. Kleiser, Begründer des Canisiuswerkes in Fribourg in der Schweiz, mit dem Jordan bereits während des Theologiestudiums im Apostolat der Presse zusammengearbeitet hatte, hielt in seinem Nachruf auf Jordan in „Annales du B. P. Canisius et Voix de Marie“ fest, dass Jordan in Hamburg war: „il devint d’abord peintre-décorateur et alla comme ouvrier jusqu’à Hambourg.“126 In der deutschen Ausgabe der „Canisius- und Marien-Stimme“ wird es heißen: „Geboren in Gurtweil im Schwarzwald, wurde er zuerst Dekorationsmaler und kam als Geselle bis nach Hamburg. Doch eine innere Stimme sagte ihm: werde Seelenmaler, ein Mitarbeiter des hl. Geistes. Er folgte dem Rufe Gottes, wie die Apostel es getan.“127 Erwähnt sei auch das „St. Konradsblatt“ der Erzdiözese Freiburg aus dem Jahre 1925: „Als Lehrling hatte er reichlich Gelegenheit, viel Land und Volk zu sehen; nicht nur wanderte er in unserem ganzen badischen Ländchen von Waldshut bis Basel und von Basel bis Mannheim, sein Wissensdurst trieb ihn auch nach Hamburg und Berlin und bis nach Böhmen hinein trugen ihn seine wackeren Füße.“128

Johannes Müller aus Gurtweil berichtete: „Seinen Schulkollegen und Altersgenossen zeigte er die mitgebrachten Ansichten der Städte und Kirchen, in denen er seither war und arbeitete."129 Davon hat sich jedoch nichts erhalten.

5.5. Musterung beim Militär (20.8.1868)

Auf den 15.August 1868 hin wird Johannes Baptist von seiner „Wanderschaft“ wohl wieder zurück in Gurtweil gewesen sein, da sein Pass ja nur bis zu diesem Zeitpunkt Gültigkeit hatte und die Musterung am 20. August anstand. Erhalten ist der „Urlaubs-Pass“ der Militärbehörde. Das Dokument ist ein vorgedrucktes Formular, das handschriftlich ausgefüllt und mit dem Dienststempel versehen wurde. Darin heißt es: „Vorzeiger dieses, der Rekrut Joh. Baptist Jordan aus Waldshut[,] welcher bei der Aushebungs-Tagfahrt vom 20ten August 1868 für tauglich erklärt und für Cavallery bestimmt worden ist, wird hiermit beurlaubt. Derselbe hat sich bereit zu halten, um der an ihn ergehenden Einberufung unverzüglich Folge leisten zu können, auch jede Aufenthalts-Veränderung bei dem Bezirksfeldwebel der Landwehr anzumelden. Waldshut den 20ten August 1868. Der Land-wehr – Bataillons – Bezirks – Commandeur:“130

Nicht näher überliefert ist, wie Johann Baptist Jordan die Zeit bis zur Einberufung zum Militär verbracht hat. Vermutlich dürfte er wieder bei Meister Hildenbrand in Waldshut gearbeitet haben.

5.6. Mitglied im katholischen Gesellenverein (Kolping) 27.9.1868

Im Herbst 1868 trat Johann Baptist Jordan in den „Katholischen Gesellenverein“ ein, der vom seligen Adolf Kolping131 (1813-1865) bereits 1846 ins Leben gerufen worden war, um den wandernden katholischen Gesellen allüberall in den Städten Hilfe und Halt zu geben. So entstanden in vielen Städten die Gesellenvereine, was die zahlreichen Adressen im Wanderbüchlein belegen.

Auch Johann Baptist erhielt bei der Aufnahme am 27.9.1868 ein 50seitiges „Wanderbüchlein.“132 Auf dem illustrierten Titelblatt ist als Motto festgehalten: „Gott segne das ehrbare Handwerk“. In den vier Ecken finden sich die Leitworte: „Religion und Tugend“, „Arbeitsamkeit und Fleiß“, „Eintracht und Liebe“ sowie „Frohsinn und Scherz“. In den Randfeldern auf der vorhergehenden Seite mit dem Bild des hl. Joseph sind die Leitworte entsprechend illustriert. Dort finden sich als Symbole Kreuz, Anker und Herz für Glaube, Hoffnung und Liebe. Der „Fleiß“ ist dargestellt durch einen Bienenkorb. Ineinander gehaltene Hände stehen für „Eintracht und Liebe“ und ein Musikinstrument für „Frohsinn und Scherz.“ Das Titelblatt ist zugleich das Formular für die Aufnahme in den Verein. Unter „Wanderbüchlein für das Mitglied des kath. Gesellen Vereins“ ist durch den Präses die Aufnahme zu verzeichnen. Kaplan Friedrich Werber hat den Namen eingetragen: „Baptist Jordan von Gurtweil[,] Amt Waldshut, Großh. [= Großherzogtum] Baden“ sowie das Datum der Aufnahme: Aufgenommen zu „Waldshut“am„27. Septbr. 1868“und unterzeichnet vom Präses mit: „Werber Kplv.“ [= Kaplaneiverweser].

Neben Denksprüchen, Statuten, Wander-Ordnung, Pflichten der Mitglieder und Wanderregeln sind etliche Seiten freigehalten für Eintragungen. Es wird dann eine Liste der bestehenden katholischen Gesellenvereine angeführt für Preußen, Österreich, Bayern, Baden, Hessen, Württemberg wie auch für die Schweiz, Belgien und Amerika. Demnach bestand der Kolpingsverein in Waldshut seit 1859 und wurde bei Drucklegung des Wanderbüchleins von Kaplan „Gerber“ [= Werber] als „zeitiger Präses“ geführt. Auf der Seite 33 hat Kaplaneiverweser Werber für Jordan eingetragen: "Der Inhaber des Wanderbuches war vom 27. Septbr ein braves, treues Mitglied unseres Vereins; er wird den Brudervereinen empfohlen. Waldshut, 1. Jänner 1869. Werber Praeses“. Der Name von Baptist Jordan findet sich auch im „Protokollbuch des Kolpingvereines Waldshut“ aus dem Jahre 1868. Auf der Liste der Mitglieder ist vermerkt, dass Jordan für September, Oktober und November jeweils 12 Kreuzer als Monatsbeitrag bezahlt hatte.133

Unter dem Titel „Ein unbekannter Kolpingssohn“134 hat später P. Maurus Stark (zum Dank für 25 Jahre Priestertum) eine kleine Broschüre herausgegeben, die in populärer Art das Leben von P. Franziskus Jordan zu schildern versucht.

5.7. Maria und das Jesuskind – eine Kohlezeichnung von Baptist Jordan (1868)

Von Johann Baptist Jordan ist bezeugt, dass er als Schüler gerne zeichnete und auch den Beruf eines Malers erlernte. Bildhafte Nachweise für sein malerisches Talent sind bis auf eine einzige Ausnahme keine erhalten geblieben.

Sein Bruder Eduard berichtete im August 1924: „Ein schönes Gemälde hatte J.[ordan] gemalt (ca. Türhöhe und -breite). Leider ist es zerstört worden.“135 „Er zeichnete auch seine Eltern; leider ging diese Zeichnung verloren. Es soll das Schönste gewesen sein, was er anfertigte.“136

Als P. Camillus Mohr 1924 in Gurtweil nachforschte, wurden ihm (d.h. den Salvatorianern) zwei Kunstwerke geschenkt. „Die beiden Gemälde (Kohlezeichnung und Ölgemälde) stammen aus dem Jahr 1868. Sie waren im Hause seines Neffen Emil Jordan längere Zeit auf dem Speicher; die Kohlenzeichnung in der Küche und in großer Liebenswürdigkeit haben sie es uns zum Andenken übergeben.“137 „Das Marienbild in Kohlenstiftzeichnung ist wahrscheinlich die Kopie eines kleinen Deckengemäldes in der Kirche zu Gurtweil. Jetzt ist die Kirche renoviert und das Bild nicht mehr zu finden.“138

Wer das großflächige Marienbild139, das Johann Baptist Jordan mit Kohle gezeichnet hat, betrachtet, wird manche Mängel feststellen. Das Papier wurde mehrfach gefaltet, ist verschmutzt, enthält Wasserflecken. Das kräftige Kind mit den kleinen Armen und starken Füßen wird von Maria gehalten. Ihr Gesicht wendet sich liebevoll und sorgend dem Kind zu, das die Weltkugel wie mit einem Apfel spielend in den Händen hält. Maria hält dem Betrachter das Kind entgegen, den Heiland der Welt.

Dieses Marienbildnis Jordans hat nicht so sehr künstlerischen Wert. Seine Wertschätzung rührt daher, weil es aus den Händen des jungen Johann Baptist Jordan entstanden ist. Es ist auch Ausdruck seiner Verehrung Mariens, die er als „Mutter Gottes und unsere Mutter“ bezeichnet.

Das eingerahmte Ölgemälde mit Darstellung einer Kreuzigungsgruppe, das Johann Baptist Jordan angefertigt hatte, ist leider verlorengegangen. Als P. Aloys Filthaut, damals Generalpostulator, im Jahr 1977 ein erstes Inventarverzeichnis des Postulationsarchives erstellte, notierte er, dass das Ölgemälde und ein dazugehöriges Holzrähmchen sich nicht (mehr) im Archiv befanden.

5.8. Jordan beim Militär (1869 und 1870)

Nachdem Johann Baptist Jordan bei der Musterung am 20.8.1868 für „tauglich“ erklärt und für die „Kavallerie“ bestimmt worden war, hatte er zu Beginn des Jahres 1869 in die Kaserne Konstanz einzurücken. Vom Rathaus seines Geburtsortes Gurtweil wurde Gemeinderechner Hauser „angewiesen, den Rekruten Fr. Joseph Gamp und Baptist Jordan, jedem 11 fl oder zusammen 22 fl – zwanzig zwei Gulden – vorschüsslich aus der Gemeindekasse auszuzahlen. Gurtweil, den 3. Januar 1869. Das Bürgermeisteramt. Bgstr. [Bürgermeister] Gamp, Klemm Rathschr. [= Ratsschreiber].“ Jordan selbst quittierte: „Zehn ein Gulden erhalten. Gurtweil, d. 3. Januar 1869. Joh. Baptist Jordan.“140

Die Kaserne befand sich in Konstanz in dem ehemaligen Kloster Petershausen, das bereits im Jahre 983 vom hl. Gebhard gegründet worden war und im Mittelalter eine bedeutende kirchenpolitische Rolle spielte. Im Jahre 1803 wurde das Kloster durch die Säkularisation aufgehoben. Im September 1868 waren die meisten Einheiten des 6. Badischen Infanterie-Regimentes, nämlich der Stab, das I. und III. Bataillon, von Rastatt nach Konstanz verlegt worden. Nach der Militärkonvention mit Preußen erhielt das 6. Badische Infanterie Regiment am 1.7.1871 die Zusatznummer Nr. 114, kurz 114er genannt.141

Erhalten ist ein Foto142, das Jordan in Militäruniform darstellt: Helm mit Pickel, weiße Handschuhe und eine große Schnalle am Gürtel.

Wie lange Jordan beim Militär war, ist nicht dokumentiert. In seinem lateinischen Lebenslauf vom 26.10.1878 bezeugt Jordan selbst, dass er „bald“ aus Konstanz zurückkehren konnte und mit Gottes Hilfe im Jahre 1869 im Alter von 21 Jahren zuhause mit dem Studium beginnen konnte: „Domum reversus anno MDCCCLXVIII militiae assignatus sum et anno insequenti Constantiae militavi. Mox autem potui redire et Deo adiuvante anno salutis MDCCCLXVIIII annum vigesimum primum agens coepi domi literis operam dare …143

Als am 19.7.1870 der deutsch-französische Krieg ausbricht, hatten sich alle wehrpflichtigen Männer sofort bei ihren Einheiten zu stellen.144 Mit den Waldshutern wehrpflichtigen Männern kam Johann Baptist Jordan zunächst nach Donaueschingen. Von dort wurde die Einheit nach Straßburg verlegt und auf den Einsatz vorbereitet, doch Jordan wurde als felduntauglich wieder nach Hause geschickt. In einer frühen Überlieferung der Gesellschaft schreibt P. Otto Hopfenmüller: Jordan wurde „entlassen, als gerade der Krieg gegen Frankreich losgebrochen war, in welchem die Kompagnie, bei welcher er stand, besonders gelitten hat und auch einer ihrer Offiziere gefallen ist.“145 Die 10 Kriegsteilnehmer aus Gurtweil kehrten wieder heil zurück.

Im Jahr 1906 beschloss die Stadt Waldshut, ihren Soldaten vom deutschfranzösischen Krieg ein schlichtes Denkmal zu errichten. Am Sockel des Gedenksteines wurde eine Gussplatte mit den Namen der Kriegsteilnehmer von 1870/71 angebracht, wobei sich unter den 42 Namen auch „Jordan B.“ befindet. Der Name von Johann Baptist Jordan findet sich sowohl auf der Liste, die dem Künstler übergeben wurde, als auch auf der erhaltenen Liste der „Feldzugteilnehmer von 1870/71 aus Waldshut.“ Dort heißt es: „Es waren 1870 bei der Fahne und von Waldshut aus eingerückt … vom Jahrgang 1868 … Baptist Jordan, 16.VI.48, Maler.“ Der Waldshuter Bürgermeister hatte am 27.6.1906 bei seinem Kollegen in Gurtweil „Betreffs Krieger-denkmal“ nachgefragt und vom dortigen Bürgermeister die Auskunft erhalten: „Baptist Jordan, früher Maler, jetzt Geistlicher in Rom, geb. am 16. Juni 1848 in Gurtweil, Sohn des Landwirts Lorenz Jordan u. der Notburga geb. Peter, hat sich im Jahre 1868 hier aufgehalten und wurde bei der Aushebung dem damal. 6. Inf. Reg. (jetzt 114er) zugewiesen. Wir ersuchen nun bei den dort wohnenden Angehörigen (Bruder) zu erheben, ob Jordan den Feldzug 1870/71 im Reg. 114 mitgemacht hat oder ob s. Zt. von der Einstellung Abstand genommen wurde. War Jordan Kriegsteilnehmer, so wolle uns mitgeteilt werden, von welchem Ort aus er einrückte.“ Jordans jüngerer Bruder Eduard antwortete in einem Schreiben ohne sprachliche Sorgfalt: „ … Soweit mir bekan[n]t ist, hatte im Jahre 1868 B. Jordan bei Herr[n] Hildenbrand[,] Mal[l]ermeister in Waldshut[,] die Mal[l]erei gelernt, u. 1870 bei Herrn Hildenbrand zur Aushi[e]lf[e] in Arbeit stand u. von da aus nach Donaueschingen einrücken müsste; lag in Straßburg, von da aus nach Gurtweil beurlaubt wurde. Arbeitete während der Musterung in Waldshut. Gurtweil, den 29. Juni 1906, Eduard Jordan.“ Diese knappe Auskunft ging den amtlichen Weg nach Waldshut zurück. „Jordan Baptist“ blieb auf der Liste und so wurde die Gussplatte am Kriegerdenkmal mit seinem Namen angefertigt.

Über die Dauer der Dienstzeit beim Militär finden sich unterschiedliche Angaben. Dabei ist zu unterscheiden von einem Einsatz von etwa 1 Monat oder aber von zwei Jahren.

Bereits im Jahre 1895 erschien in der Reihe „Galleria Biografica d’Italia”, herausgegeben von Redakteur Giuseppe Stopiti, eine erste italienische Biographie über „Jordan P. Francesco.” Darin wird festgehalten, dass Jordan nach dem Gesetz den Soldatenrock anzulegen hatte und einen Monat beim Militär war, bevor er aus gesundheitlichen Gründen entlassen wurde. „Ma colpito dalla legge di Leva gli fu forza dapprima vestire la divisa del soldato ed iniziarsi nella vita delle armi. – Trascorso però appena un mese, si era così reso sofferente per la gracilità di sua costituzione da essergli impossibile soggiacere ai disagi e agli esercizii militari, per il che vennegli, per consiglio dei medici, finalmente rilasciato il congedo.“146

In einem Artikel („Ein deutscher Ordensstifter in Rom“) aus der Zeitschrift „Die Welt“ aus dem Jahr 1901 ist festgehalten, dass Jordan bereits nach einem Monat, im Jahre 1870, wegen schwächlicher Gesundheit vom Militärdienst entlassen wurde und mit dem Privatstudium begann. „Im Jahre 1870 zum Militär einberufen, wurde er jedoch schon nach einem Monat wegen Schwächlichkeit entlassen. Schon damals kam ihm der Gedanke, sich dem geistlichen Stande zu widmen. Er nahm anfangs Privatunterricht und bezog sodann das Gymnasium in Konstanz.“147

Frau Regina Schlosser-Vonderach schreibt in ihren Erinnerungen „Aus der Jugendzeit des seligen Paters Johannes Baptist Jordan von Gurtweil“: „Im 20. Lebensjahre wurde er zum Militärdienst einberufen, musste aber, gewiss durch Gottes Fügung, nur 6 Wochen dienen.“148

Erst nach dem Tod Jordans (am 8.9.1918 in Tafers in der Schweiz) ist von einer militärischen Dienstzeit von zwei Jahren die Rede. Zu bedenken ist hier, dass die zweijährige Dienstzeit der Soldaten erst am 1.10.1893 eingeführt wurde und dann wohl gedankenlos auf Jordan rückprojektiert wurde. So heißt es in dem Artikel der „Freiburger Nachrichten“ vom 10.9.1918: „Bei seinem vorgeschrittenen Alter war es aber ausgeschlossen, dass er in die erste Klasse eines Gymnasiums aufgenommen würde. Er musste sich den Stoff der unteren Klassen durch Privatstudium aneignen. Bevor er sich an die Arbeit machte, musste er der Militärpflicht genügen. Er tat dies in Konstanz am Bodensee, wo er zwei Jahre hindurch das Kasernenleben mitmachte. Gleich darauf brach der deutsch-französische Krieg aus. Er musste sich sofort stellen, wurde aber infolge schwächlicher Gesundheit wieder entlassen.“149 Die Fribourger Tageszeitung „La Liberté“ meldete entsprechend ebenfalls am 10.9.1918: „Il fit ensuite son service militaire à Constance et il fut deux ans à la caserne. La guerre franco-allemande ayant éclaté à ce moment-là, il fut appelé sous les drapeaux, puis, en raison de sa santé chancelante, licencié au bout de peu de temps.“150

Auch die „Schweizer Schule“, Wochenblatt der katholischen Schulvereinigungen der Schweiz, übernimmt den zweijährigen Militärdienst: „Nach zweijährigem Militärdienste in Konstanz begann er erst seine Studienlaufbahn.“151 Im deutschen Pfarrblatt des Kantons Freiburg, den „Dorf-Glocken“, heißt es: „Der Volksschule entwachsen, griff er zu Stift und Pinsel und arbeitete als Dekorationsmaler bis zum Zeitpunkt, wo er den Soldatenrock anziehen musste. Inzwischen hatte er seine Zukunft reiflich überdacht und war nun entschlossen Priester zu werden. Zuvor musste er noch dem Kaiser geben, was des Kaisers ist und machte seinen Militärdienst zwei Jahre lang in Konstanz am Bodensee. Bei Ausbruch des deutschfranzösischen Krieges musste er sich stellen, wurde aber wegen zu schwächlicher Gesundheit entlassen.“152

Auch in den Salvatorianischen Zeitschriften wurde teilweise eine „zweijährige“ Militärzeit von P. Jordan weiter vermittelt. So in der amerikanischen Ausgabe des „Apostelkalender“153 von 1920. Im „Missionär“ bzw. „Salvatorianischen Mitteilungen“154 vom November 1918 hieß es: „Als er bereits im militärpflichtigen Alter stand, fühlte er in sich den Beruf zum Priesterstand. Nachdem er zunächst zu Konstanz in Baden zwei Jahre als Soldat gedient hatte, machte er sich ans Studium.“

Richtig zu stellen ist, dass Jordan nur wenige Wochen beim Militär zu dienen hatte. Die Berufung zum Priestertum ist sicher schon früher anzusetzen. Vor allem die Erstkommunion sowie auch der frühe Tod seines Vaters hatten Johann Baptist Jordan innerlich verändert. Die Begleitung durch seinen Heimatpfarrer, die intensivere Lektüre geistlicher Literatur, das Gebet an verborgenen Orten und auch seine Reisen als Wandergeselle hatten einen bestimmenden Einfluss. Die materielle Not der Familie hatte es nicht zugelassen, dass er eine höhere Schule besuchen konnte. So hatte er zunächst beim Bahnbau mitgeholfen und das Malerhandwerk erlernt und auch seinen Dienst beim Militär zu leisten. Doch konnte er dann mit 21 Jahren beginnen, sich durch Privatstudien bei zwei Geistlichen sich für die Ausbildung zum Priester vorzubereiten.

84 Beringer, Geschichte des Dorfes Gurtweil, S. 149.

85 Nohl Alois, Zur Baugeschichte der Eisenbahn von Basel nach Waldshut, in: Heimat am Hochrhein (hg. vom Geschichtsverein Hochrhein) 1981, 65-71.

86 Eduard Jordan, Januar 1925. AGS.0100.01/G18.1.102.

87 Pfeiffer, S. 13; Eduard Jordan, August 1924. AGS.0100.01/G18.1.17.

88 Eduard Jordan, August 1924. AGS.0100.01/G18.1.16.

89 Johann Müller, 3.1.1926. AGS.0100.01/G18.1.174.

90 Notizen von Pfeiffer, 17.4.1929 und 28.4.1941. AGS.0100.01/J85.

91 Regina Schlosser-Vonderach, Januar 1925. AGS.0100.01/G 18.1.109.

92 Lorenz Josef, Der Alb-Bote. Älteste Zeitung im Landkreis Waldshut, in: Heimat am Hochrhein. Jahrbuch des Landkreises Waldshut XI (1986) 134-141.

93 Alb-Bote. 28.4.1864.

94 Antrag auf Ausstellung eines Passbuches zum Antritt der Malerlehre, Badisches Generallandesarchiv Karlsruhe, Außenstelle Freiburg/Br., Fasz. 385/922 a. Kopie: AGS.0100.01/F48.1. (=DSS XII, Nr.7, S.8).

95 Im Alb-Bote vom 3.7.1857, das „Auszüge aus den bürgerlichen Standesbüchern der Pfarrei Waldshut pro 1857, I. Hälfte“ veröffentlichte, heißt es unter „Getraut wurden“: „2) Jakob Hildenbrand, Maler, ledig, mit Adelheid Eckert von Rohr, ledig, 19. Februar.“

96Alb-Bote vom 15.12.1864: „Meine photographischen Arbeiten, sowie die schönen Oeldruckbilder, bringe ich als passende Weihnachtsgeschenke empfehlend in Erinnerung. Ebenso bitte ich, meine bedeutende Auswahl in Goldleisten und Spiegelglas mit unverderbbarer Rückwand zu beachten. Waldshut, den 11. Dez. 1864. Hildenbrand, Maler.“

97 Leible Otto, Die Sippe Hildenbrand in Waldshut. Sippenkundliche Plauderei von Otto Leible, Polizeirat a. D., in: Alb-Bote vom 31.10.1942 (= AGS.01000.01/J330).

98 Notizen von Pfeiffer, 17.4.1929 und 28.4.1941. AGS.0100.01/J85.

99 Foto von Jordan: „Wandergeselle“. AGS.0100.01/Fotosammlung.

100 Lorenz Josef, Der Alb-Bote. Älteste Zeitung im Landkreis Waldshut, in: Heimat am Hochrhein. Jahrbuch des Landkreises Waldshut 11 (1986) 134 – 141. Inserat auch in Alb-Bote vom 8.12.1864.

101 Alb-Bote, 8.12.1864.

102 Sutter Konrad, Die frühe Fotografie in Waldshut, in: Heimat am Hochrhein. Jahrbuch des Landkreises Waldshut 23 (1998) 88-91.

103 Zeugnis vom 2.9.1866, AGS.0100.01/C7 (= DSS XII, Nr. 8, S. 9).

104 Eduard Jordan, August 1924. AGS.0100.01/G.18.1.11.

105 Erinnerungen von Regina Schlosser-Vonderach, 27.12.1924. AGS.0100.01/J23.

106 Edwein in DSS XIII-II, S. 92.

107 Edwein in DSS XIII-II, S. 93.

108 Hildenbrand Manfred, Heinrich Hansjakob – Rebell im Priesterrock. Hansjakob-Verlag der Stadt Haslach. 5. Auflage. 2012; Bender Helmut, Der Volksschriftsteller Heinrich Hansjakob. Marginalien zu einem Schwarzwälder Original. Waldkirch 1990; Hildenbrand Manfred ‚ Scheurer Werner (Hg.), Heinrich Hansjakob (1837-1916). Festschrift zum 150. Geburtstag. Haslach i. K. 1987; Hansjakobs „Lehrjahre“. Eine Quellenveröffentlichung, in: Freiburger Diözesan-Archiv 107 (1987) 237-252; Remusch Waltraud, Pater Franziskus Maria vom Kreuze Jordan aus Gurtweil. Die Salvatorianer SDS und Hansjakob, in: Heinrich-Hansjakob-Brief, Nr. 48, Januar 1986, abgedruckt in: Forum SDS, Süddeutsche Provinz, 23 (1988) Nr. 3, S. 157-158; Bender Hemut, Hansjakob und Freiburg. Waldkirch 1986; Bender Helmut, Hansjakob – Leben, Wirken und Werk. Waldkirch 1985; Bender Helmut, [Artikel] Hansjakob, in: Badische Biographien. Neue Folge. Band II (hg. v. Bernd Ottnad), Stuttgart 1982, 117-120; Hofmann Artur J., Hansjakob und der badische Kulturkampf. Hg. v. Kampf Waldemar, Kehl 1981; Roegele Otto B. u.a., Heinrich Hansjakob – Seine Bedeutung für unsere Zeit. Kehl 1981; Klein Kurt, Heinrich Hansjakob – ein Leben für das Volk. Kehl 1977; Ruch Joseph, Hansjakob in Waldshut, in: Heimat am Hochrhein (Schriftenreihe des Landkreises Waldshut) 2 (1965/66) 97-108; Müller – Ettikon Emil, Hansjakob in Waldshut, in: Waldshut (Heimat am Hochrhein, Bd. 2), Waldshut 1964, S. 37-41. Auer Heinrich, Heinrich Hansjakob – Ein Beitrag zu seinem Leben und Wirken. Freiburg i. Br. 1939.

109 Das Manuskript ist als Online-Dokument einsehbar in: Digitale Sammlung der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe. Verlassene Wege [Erster Band] – Donaueschingen A III 56a. Hansjakob, Heinrich 1900. Urn: nbn: de: bsz: 31-38138. Visual Library. http://digital.blb-karlsruhe.de/blbhs/ Seiten 93a-93b bzw. 109-110.

110 Verlassene Wege. Tagebuchblätter von Heinrich Hansjakob. (Heinrich Hansjakob. Reiseerinnerungen. Erster Band. Verlassene Wege.) Stuttgart. Verlag von Adolf Bonz & Comp. [1902] S. 55-56.

111 Verlassene Wege. Tagebuchblätter von Heinrich Hansjakob. Illustriert von C. Liebich. Dritte Auflage. Stuttgart. Verlag von Adolf Bonz & Comp. 1902. S. 77-78. Peter van Meijl, für den die Erstauflage noch nicht auffindbar war, erwähnt in seinem Buch „Jordan als Beziehungsmensch, Wien, 2012, S. 30, Anm. 16), dass der letzte Satz in der 3. Auflage des Jahres 1902 noch nicht erwähnt ist. Dies wird hiermit bestätigt.

112 Verlassene Wege. Tagebuchblätter von Heinrich Hansjakob. Illustriert von C. Liebich. Vierte Auflage. Stuttgart. Verlag von Adolf Bonz & Comp. 1905. S. 78-79.

113 Verlassene Wege. Tagebuchblätter von Heinrich Hansjakob. Illustriert von C. Liebich. Fünfte Auflage. Stuttgart. Verlag von Adolf Bonz & Comp. 1905. S. 78-79.

114 Verlassene Wege. Tagebuchblätter von Heinrich Hansjakob. (Heinrich Hansjakob. Reiseerinnerungen. Volksausgabe. Erster Band: Verlassene Wege) Stuttgart. Verlag von Adolf Bonz & Comp. [1908]. S. 56.

115 Hansjakob Heinrich, Verlassene Wege. Tagebuchblätter. Illustrationen von Curt Liebich. Nach der Ausgabe von Adolf Bonz & Comp. Stuttgart 1902. Mit einem Nachwort und Anmerkungen von Helmut Bender. Waldkirch (Waldkircher Verlag) 1986, S. 77-78.

116 Adolf Hildenbrand, 9.3.1936. AGS.0100.01/H1.7. und 23.6.1936. AGS.0100.01/H1.8.

117 Antrag auf Ausstellung eines Passbuches, 5.9.1866, Badisches Generallandesarchiv Karlsruhe, Außenstelle Freiburg/Br., Fasz. 385/922a. Kopie: AGS.0100.01/F48.2 (= DSS XII, Nr. 9, S. 10).

118 Zeugnis von J. Hildenbrand, 26.3.1867. AGS.0100.01/C8. (= DSS X, Nr. 10, S. 11).

119 Vita. 26.10.1878, Archiv des Campo Santo in Rom. Kopie: AGS.0100.01/F46.1. (= DSS XII, Nr. 99, S. 174-175)

120 Eduard Jordan, August 1924. AGS.0100.01/G 18.1.12.

121 Die Welt Bd. II, Nr. 11, 9.12.1900. AGS.0100.01/J48.

122 Die Welt Bd. II, Nr. 22, 24.02.1901. AGS.0100.01/J49.

123 Badischer Beobachter, Abendblatt Nr. 426, 14.09.1918, S. 3. + Generalsuperior Franziskus Jordan. AGS.0100.01/J301.

124 Donau-Bote (Donaueschingen), Nr. 217, 18.9.1918. AGS.0100.01/J6.

125 Werber Friedrich, Ein Ultramontaner diesseits der Berge. Rom-Reise zur Journalisten-Audienz bei Papst Leo XIII. Radolfzell, 1879. 12. Kapitel. AGS.0100.01/J7.

126 Annales du B. P. Canisius et Voix de Marie. 20 (Nr. 10, Oktober 1918) 158-159.

127 Canisius- und Marien-Stimme 41 (Nr. 11, 1918) 263-264.

128 St. Konradsblatt (Freiburg i. Br.) 9 (Nr. 15, 12.4.1927), S. 233. [Autor: Fr. Romuald Döbele SDS]. AGS.0100.01/J26.

129 Johann Müller 3.1.1926. AGS.0100.01/G18.1.167.

130 Urlaubspass, 20.8.1868. AGS.0100.01/C9 (= DSS XII, Nr. 11, S. 12).

131 Feldmann Christian, Adolph Kolping. Für ein soziales Christentum. Freiburg, 1991; Festing Heinrich, Adolph Kolping und sein Werk, Freiburg 1981; P. Steinke, Leitbild für die Kirche: Adolph Kolping. Sendung und Zeugnis seines Werkes heute. Paderborn 1992; Kracht H. J., Kolping. Ein Mann von gestern mit Ideen für morgen. Essen 1972.

132 Wanderbüchlein des kath. Gesellenvereins. AGS.0100.01/C10 (= DSS XIII, Nr. 12, S. 13-14 und S. 216-249).

133 AGS.0100.01/Q-1870. Edwein in DSS XIII-II, S. 95.

134 Stark Maurus SDS, Ein unbekannter Kolpingsohn. s. d. [= 1959]. Neuauflage: Steinfeld 1998. Außerdem: P. Johann Baptist Jordan. Der Anstreichergeselle und Ordensstifter, in: Ridder, Männer des Kolpingswerkes, Köln 1955. S. 128-135.

135 Eduard Jordan, August 1924. AGS.0100.01/G18.1.23.

136 Eduard Jordan, Januar 1925. AGS.0100.01/G18.1.127.

137 P. Camillus M. Mohr, Dezember 1924. AGS.0100.01/G18.1.55.

138 Eduard Jordan, Januar 1925. AGS.0100.01/G18.1.132.

139 Brauchle Josef, Eine Kohlezeichnung von P. Jordan. Rom, 30.11.2001. (deutsch, englisch, italienisch, polnisch). 22 S.

140 Edwein in DSS XIII-II, S. 96.

141 Edwein in DSS XIII-II, S. 96. Arthur Waenker von Dankenschweil, Geschichte des 6. badischen Infanterieregiments Kaiser Friedrich III. Nr. 114, Berlin 1898.

142 Foto: J. B. Jordan als Rekrut – Militär (1869). AGS.0100.01/Fotosammlung.

143 Curriculum Vitae 26.10.1878, Archiv des Campo Santo in Rom [= ACST]: Libro 81, Curricula vitae 1873-1895. Kopie: AGS.0100.01/F46.1. (= DSS XIII, Nr. 99. S. 174).

144 Edwein in DSS XIII-II, 103-106. Stadtarchiv Waldshut, Akten Kriegerdenkmal 1906.

145 Broschüre von P. Otto Hopfenmüller, Die Katholische Lehrgesellschaft. Rom 1888, S. 10 (= DSS IV, S. 132).

146 Stopiti Giuseppe [Herausgeber u. Redakteur], Jordan P. Francesco. [Sonderdruck aus „Galleria Biografica d’Italia“], Roma 1895. AGS.0100.01/J100.

147 Die Welt. 1900. Bd. II, Nr. 11, 9. Dez. 1901. AGS.0100.01/J48.

148 Erinnerungen von Regina Schlosser-Vonderach, 27.12.1924. AGS.0100.01/J23.

149 Freiburger Nachrichten. Tagesblatt für die westliche Schweiz. 55 (Nr. 211, 10.9.1918). S. 1-2 + Pater Franziskus Jordan. AGS.01000.01/J65A.

150 La Liberté. Journal politique, religieux, social. 48 (Nr. 212, 10.9.1918). S. 2 + Le Supérieur des Pères du Saint-Sauveur. AGS.01000.01/J66A.

151 Schweizer Schule. Wochenblatt der katholischen Schulvereinigungen der Schweiz. Der „Pädagogischen Blätter“ 25. Jahrgang. 4. Jahrgang, Nr. 42, 17. Okt. 1918, S. 509. APGS.0100.01/J73.

152 Dorf-Glocken. Deutsches Pfarreiblatt des Kantons Freiburg. 6. Jahrgang 1918, Freiburg, den 22. Herbstmonat, S. 224-226. AGS.0100.01/J74.

153 [Amerikanischer] Apostelkalender 1920, S. 65. Salvatorian Expedition St. Nazianz. Druck von Wetzel Brothers, Milwaukee.

154 Missionär 38 (November 1918) 174 bzw. Salvatorianische Mitteilungen 19 (November 1918).

Johann Baptist Jordan

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