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Vorliegende Arbeit will vor allem durch eine Dokumentation der Quellen sowie durch die Darstellung der Hintergründe die ersten 30 Lebensjahre des Ordensgründers Pater Franziskus Maria vom Kreuze Jordan (Taufname: Johann Baptist) aufzeigen. Eine klare Gliederung zeigt seinen Lebensweg von der Geburt im südbadischen Gurtweil (bei Waldshut) im Umkreis seiner Heimatgemeinde bis hin zum Weiterstudium als Priester in Rom, dem universalen Zentrum katholischen Glaubens. Besondere Erlebnisse hatten schon früh eine Veränderung des lebhaften Schülers zur Folge. Allerdings galt es zunächst als Bahnarbeiter, Maler und Wandergeselle sowie kurzfristig als Soldat tätig zu sein, bevor Johann Baptist Jordan nach einer Vorbereitung durch Privatunterricht mit 22 Jahren das Gymnasium in Konstanz besuchen konnte. Die schulischen Leistungen werden dabei ebenso genannt wie seine Vorliebe für fremde Sprachen. Nach dem Abitur studierte Jordan in seiner Heimatdiözese Freiburg im Breisgau Theologie in der Zeit des sogenannten Kulturkampfes. Betreffs des Studiums an der Universität wird auf die einzelnen Fächer und seine Professoren eingegangen. Zu dieser Zeit bekam Jordan auf den Katholikentagen in Freiburg und München auch prägende Kontakte zu Vertretern der Mission und Presse. Außerdem begann er mit Aufzeichnungen in seinem Geistlichen Tagebuch, die Einblick geben in die von ihm benutzte geistliche Literatur wie auch seine persönliche Erfahrungen. Nach der Priesterweihe am 21. Juli 1878 in St. Peter im Schwarzwald konnte Jordan das Studium der orientalischen Sprachen in Rom angehen, doch bewegte ihn schon zu dieser Zeit das Verlangen eine Gesellschaft aus Männern und Frauen, Priestern und Laien ins Leben zu rufen, die sich für die Verbreitung des katholischen Glaubens mit allen Mitteln einsetzen. Am 8. Dezember 1881 gründete er die Ordensgemeinschaft der Salvatorianer und am 8. Dezember 1888 jene der Salvatorianerinnen, die beide heute weltweit wirken. Pater Jordan starb während des Weltkrieges am 8. September 1918 in Tafers (Kanton Fribourg, Schweiz). Seine sterblichen Überreste wurden 1956 in das Mutterhaus der Salvatorianer nach Rom überführt. 2011 wurde im Seligsprechungsprozess der heroische Tugendgrad zuerkannt. Am 15. Mai 2021 findet in Rom die Seligsprechung des Ordensgründers Pater Franziskus Maria vom Kreuze statt.
Im Laufe der Zeit ergaben sich durch die vielfältigen Nachforschungen immer mehr Kenntnisse über die Lebenszeit von Pater Jordan. Sie reichen von der Befragung von Zeitzeugen in den 1920er Jahren über die Sammlung von Briefen und Dokumenten im Generalarchiv und anderen Archiven bis hin zu Lebensbeschreibungen in Büchern und zahlreichen Artikeln. In einer umfassenden Gesamtschau wird hier nun versucht, das vorhandene Schriftgut zu ordnen und zu dokumentieren. Auf Personen, die mit P. Jordan in Beziehung standen, wird näher eingegangen. Durch eigene Nachforschungen konnte etliches vervollständigt werden. Besonders danke ich Herrn Johan Moris für seine aufmerksame Durchsicht und so manche Ergänzung. Und allen, die zur Veröffentlichung beigetragen haben.
Die Lebensgeschichte von Pater Jordan - wobei es sich hier nur um die Jahre zwischen 1848 und 1879 handelt - kann aufzeigen, wie sehr ein Mensch geprägt wird von seiner Umgebung und Zeit. Sie zeigt aber auch, wie sehr der junge Johann Baptist Jordan seinen persönlichen Weg ging, ausgerichtet auf Gott und das Verlangen, dass alle Menschen Jesus Christus erkennen.
Josef Brauchle