Читать книгу Die Adria entlang von Görz bis Bar - Josef Mugler - Страница 4
Zeittafel
Оглавление100.000.000 v. Chr. Saurier hinterlassen ihre Spuren auf Brioni.
50.000 v. Chr. Der Homo crapiniensis lebt in Nordkroatien.
Ab ca. 1.500 v. Chr. Illyrer besiedeln die Balkanhalbinsel: die Veneter in Friaul, die Histrer und Japoden in Istrien und um die Kvarner Bucht, die Liburner von der Kvarner Bucht südwärts und die Delmaten (Dalmater) im Süden.
Ab ca. 700 v. Chr. Griechen beginnen Kolonien auf den Inseln Hvar, Vis, Korčula und bis hinauf zur Halbinsel Istrien zu gründen.
280 v. Chr. Die keltischen Galater ziehen über die Balkanhalbinsel.
229 v. Chr. Die Römer beginnen die seeräuberischen Illyrer zu unterwerfen.
181 v. Chr. Aquileia wird durch und für römische Veteranen gegründet.
177 v. Chr. Im späteren Pietas Julia (Pula) wird eine römische Militärbasis gegründet.
12 Nachdem Kaiser August sieben Legionen aufgeboten hat, verlieren die Illyrer endgültig ihre Selbstständigkeit.
305 Kaiser Diokletian dankt ab und bezieht seinen Palast in der Nähe von Salona im heutigen Split.
395 Bei der Teilung des römischen Reiches fällt die adriatische Ostküste zunächst an Westrom.
452 Die Hunnen zerstören Aquileia.
500 Slawen dringen von nun an auf der Balkanhalbinsel bis an die Küste vor.
536 Istrien und Dalmatien geraten unter byzantinische Herrschaft.
567 Die Slawen geraten unter die Herrschaft der ebenfalls von Osten her eindringenden Awaren.
568 Die Langobarden zerstören Aquileia endgültig.
606 In Grado wird neben dem aus Aquileia hierher verlegten römischen Patriarchat ein byzantinisches eingerichtet.
639 Die Awaren zerstören Salona.
788 Die Franken übernehmen die Herrschaft an der nordöstlichen Adriaküste. Karl der Große besiegt die Langobarden und drängt die Awaren zurück.
805 Donatus, Bischof von Zadar, reist mit einer Delegation an den Hof Karls des Großen, bleibt jedoch dem byzantinischen Kaiser verbunden.
812 Im Frieden von Aachen verzichtet Byzanz auf Istrien, behält aber die Herrschaft über Dalmatien.
Um 845 Fürst Trpimir verdrängt die Franken und begründet einen ersten kroatischen Staat.
Um 910 Tomislav wird (in der Überlieferung 925) erster kroatischer König und baut Nin als Hauptstadt aus.
952 Ein Großteil Istriens fällt an das Herzogtum Bayern und wenig später an das Herzogtum Kärnten.
1075 Der durch einen Legaten des Papstes Gregor VII. gekrönte König Zvonimir legt einen Lehenseid gegenüber dem Papst ab.
1077 Das wiedererstarkte Patriarchat von Aquileia übernimmt die Herrschaft an der Nordostadria.
1089 Mit dem Tod König Zvonimirs stirbt die Dynastie der kroatischen Könige aus.
1102 Kroatien wird mit Ungarn vereinigt und der Arpade Koloman in Biograd zum König der Kroaten gekrönt. Die damit begründete Personalunion von ungarischem und kroatischem König dauert bis 1918.
1117 Die Grafen von Görz dehnen ihre Herrschaft über ein Gebiet aus, das sich von Tirol bis ins heutige Kroatien erstreckt.
1202 Die christlichen Kreuzfahrer des vierten Kreuzzugs erobern, plündern und zerstören im Auftrag Venedigs Zara (Zadar) und danach (1204) Konstantinopel.
1205 Durch diese Schwächung seiner Schutzmacht Byzanz kann sich Ragusa/Dubrovnik der Unterwerfung durch Venedig nicht mehr erwehren.
1225 An der Küste von Rijeka bis gegen Jablanac übernehmen die miteinander verwandten Geschlechter der Frankopanen und Zrinyi (Zrinski) die Herrschaft.
1242 Die Mongolen dringen bis an die adriatische Küste vor.
1333 Ragusa/Dubrovnik erwirbt die Halbinsel Pelješac vom serbischen Zaren.
1353 Der bosnische König Tvrtko erobert die süddalmatinische Küste.
1358 Im Frieden von Zadar muss Venedig einige der zuvor eroberten Küstenregionen an Ungarn zurückgeben, darunter auch Ragusa/Dubrovnik, das von nun an aber de facto autonom ist.
1382 Triest unterwirft sich dem österreichischen Herzog Leopold III., um einer Unterwerfung durch Venedig zu entgehen.
1389 Auf dem Kosovo Polje (Amselfeld) unterliegt am 28. Juni eine serbische Armee einer türkischen. Das osmanische Vordringen auf dem Balkan beginnt.
1400 Ragusa/Dubrovnik erklärt sich zur selbstständigen Republik.
1409 Ladislaus von Neapel, ungarischer König aus dem Haus Anjou, verkauft seinen Anteil an Dalmatien an Venedig.
1420 Der Flottenkapitän Pietro Loredan bringt auf Anweisung des Dogen Tomaso Mocenigo die käuflich erworbenen Küstengebiete auch faktisch unter die Herrschaft Venedigs („Acquisto vecchio“). Gleichzeitig werden auch die Gebiete des Patriarchen von Aquileia und damit das heutige Friaul unterworfen.
1465 Fiume (Rijeka) fällt an den habsburgischen Herzog von Österreich.
1493 Die Türken vernichten ein kroatisches Heer in der Ebene von Krbava.
1500 Die Habsburger erben die Besitzungen der Grafen von Görz.
1526 In der Schlacht von Mohacs zwischen einem ungarischen und osmanischen Heer fällt der ungarische König Ludwig II. und der Habsburger Ferdinand I. erbt u.a. Ungarn und damit auch Kroatien.
1537 Die Türken erobern die venezianische Festung Clissa (Klis) bei Split.
1583 Die Venezianer gründen Palmanova als Festung vor allem gegen die Türken, aber auch für etwaige Zwistigkeiten mit den Habsburgern.
1648 Die Venezianer erobern die Festung Clissa (Klis) von den Türken zurück.
1667 Ein Erdbeben zerstört Dubrovnik.
1671 Nach Niederschlagung eines Aufstandes ungarischer Magnaten werden die Oberhäupter der Frankopanen und Zrinski in Wiener Neustadt hingerichtet und ihre Besitzungen vom Wiener Hof beschlagnahmt.
1699 Im Frieden von Karlowitz erhält Venedig Gebiete im Landesinnern von Dalmatien („Acquisto nuovo“). Bei der Halbinsel Klek und im Tal der Sutorina wird je eine türkische Pufferzone zwischen den Gebieten von Venedig und Ragusa eingerichtet.
1718 Im Frieden von Passarowitz fallen weitere Gebiete im Raum Knin, Sinj, Imotski und der Makarska Riviera an Venedig („Acquisto nuovissimo“).
1719 Triest und Fiume (Rijeka) werden durch ein Dekret Kaiser Karls VI. Freihäfen.
1779 Der von Kaiser Josef II. verfügte Ausbau der Straßenverbindung („Josephina“) von Karlovac über Modruš nach Senj wird fertiggestellt. Wenige Jahre später wird auch die Straßenverbindung zwischen Gospić und Karlobag fertiggestellt, die von Kaiser Joseph II. nach seiner Mutter „Theresiana“ benannt wird.
1797 Napoleon erobert Venedig und dringt bis Leoben vor. Im Frieden von Campo Formio muss Österreich Gebiete an Frankreich abtreten, erhält aber Venedig samt seinen ostadriatischen Provinzen zugesprochen.
1805 Das 1804 neu gegründete Kaiserreich Österreich muss im Frieden von Pressburg Venedig und dessen Provinzen an das französisch beherrschte Italien abgeben. 1809 werden von Kärnten bis zur Bucht von Kotor die französisch beherrschten illyrischen Provinzen mit der Hauptstadt Ljubljana eingerichtet.
1808 Napoleon hebt die Republik Ragusa auf.
1815 Österreich werden auf dem Wiener Kongress mit Venedig auch dessen ostadriatische Provinzen sowie Ragusa zugesprochen. Österreich gründet in der Folge das Königreich Dalmatien sowie für seine Besitzungen in Friaul und Istrien das Königreich Illyrien, dem auch die Inseln des Kvarner angeschlossen werden.
1829 Josef Ressel führt außerhalb des Hafens von Triest seine Erfindung, die Schiffsschraube, vor.
1833 In Triest wird die Schifffahrtsgesellschaft „Österreichischer Lloyd“ gegründet.
1848 Der kroatische Ban Jelačić unterstützt das Kaiserhaus gegen die revolutionären Ungarn und Wiener.
1849 Aus dem Königreich Illyrien wird das „Küstenland“.
1856 Auf Vorschlag des Oberbefehlshabers Erzherzog Ferdinand Maximilian wird Pola (Pula) anstelle des unsicher gewordenen Venedig Hauptkriegshafen der Marine.
1857 Die Südbahn erreicht Triest.
1866 Am 20. Juli besiegt die österreichische Flotte unter Vizeadmiral Wilhelm von Tegetthoff die überlegene italienische bei Lissa (Vis). Doch infolge der am 3. Juli bei Königgrätz erlittenen Niederlage gegen Preußen muss Österreich Venezien an Italien abtreten.
1867 Im österreichisch-ungarischen „Ausgleich“ werden das Königreich Kroatien und Slawonien Ungarn (Transleithanien), das Küstenland und das Königreich Dalmatien Österreich (Cisleithanien) zugeordnet.
1868 Der ungarisch-kroatische „Ausgleich“ schafft für Kroatien und Slawonien mehr Autonomie.
1869 Der Reichsrat in Wien beschließt das Projekt der Trockenlegung der Sümpfe im Mündungsgebiet der Neretva.
1870 Die kroatische Nationalpartei gewinnt erstmals die Mehrheit im dalmatinischen Parlament.
1871 Die militärische Verwaltung der Grenzregionen (Militär-Kroatien) gegenüber der Türkei wird durch eine zivile ersetzt.
1877 Die erste Eisenbahnlinie in Dalmatien, welche die Städte Split, Šibenik und Knin verbindet, wird eröffnet, hat aber keinen Anschluss an das europäische Netz.
1878 Auf dem Berliner Kongress erhält Österreich-Ungarn das Mandat zur Besetzung Bosniens und der Herzegowina. Damit soll einer von Russland unterstützten südslawischen Machtbildung unter serbischer Führung zuvorgekommen werden. Die Besetzung trifft auf heftigen muslimisch-bosniakischen und serbischen Widerstand. Die Südgrenze des zur österreichischen Reichshälfte zählenden Dalmatien zu Türkisch-Albanien wird um einige Kilometer bis an das Flüsschen Željeznica im heutigen Stadtgebiet von Bar verschoben.
1882 In Split geht die kroatische Nationalpartei erstmals als Wahlsieger hervor.
1891 Österreich-Ungarn schließt mit Italien ein Handels- und Schifffahrtsabkommen, dessen Weinklausel sich für Dalmatien als besonders nachteilig erweist. Die Eisenbahnverbindung (Schmalspur) von Sarajevo nach Metković (Narentabahn) wird fertiggestellt. (Die Bahn wird erst 1941 bis Ploće verlängert und in den 1960er Jahren neu trassiert und auf Normalspur umgestellt.)
1901 Eine Abzweigung von der Narentabahn nach Dubrovnik (Gruž) und in die Bucht von Kotor (Zelenika) wird eröffnet.
1907 Russland verstärkt nach der Niederlage gegen Japan seine panslawistische Außenpolitik auf dem Balkan.
1908 Am 6. Oktober verkündet Österreich auf Betreiben des Außenministers Aehrenthal die Annexion des seit 1878 verwalteten Bosnien und der Herzegowina. Serbien mobilisiert seine Armee, Russland trifft Kriegsvorbereitungen, aber Frankreich verweigert seine Unterstützung.
1909 Italien schließt trotz Dreibundpartnerschaft mit Deutschland und Österreich-Ungarn mit Russland einen Balkanpakt.
1910 Montenegro wird Königreich.
1911 Unter russischem Protektorat schließen Serbien, Bulgarien, Montenegro und Griechenland ein Bündnis zwecks Eindämmung der Expansion Österreich-Ungarns auf dem Balkan und Aufteilung der europäischen Restgebiete des osmanischen Reiches. In Serbien wird die „Crna Ruka“ (Schwarze Hand) gegründet, welche zur Vorbereitung einer Revolution in Mazedonien, Albanien, Bosnien-Herzegowina und Kroatien das Ziel eines slawisch dominierten Balkan unter Führung Serbiens durch Terrorakte unterstützen soll. In Bosnien agiert die Schwarze Hand in der Studentenverbindung „Mlada Bosna“ (Jung-Bosnier).
1912 Montenegro beginnt Kriegshandlungen gegen die Türkei. Eine Botschafterkonferenz in London führt zu einem (vorübergehenden) Ausgleich der Interessen auf dem Balkan. Doch Serbien und Montenegro nehmen entgegen den Londoner Beschlüssen die Kampfhandlungen gegen Albanien und Mazedonien wieder auf. Montenegro zieht sich nach einem Ultimatum Österreich-Ungarns aus albanischen Gebieten wieder zurück.
1913 Serbien und Griechenland eröffnen wegen Gebietsstreitigkeiten einen Krieg gegen Bulgarien. In den Friedensschlüssen von Bukarest und Konstantinopel erhält Serbien Gebiete in Mazedonien.
1914 Am 28. Juni erschießt in Sarajevo Gavrilo Princip als einer von sechs Attentätern am Jahrestag der Niederlage Serbiens gegen die Türken auf dem Amselfeld (1389) den Thronfolger und Förderer der Kroaten Erzherzog Franz Ferdinand. Nach Konsultationen in Berlin beschließt der Ministerrat Österreich-Ungarns am 7. Juli den Krieg gegen Serbien, wobei ein gleichzeitiger Krieg gegen Russland als unvermeidlich erkannt und in Kauf genommen wird. Am 23. Juli wird Serbien ein Ultimatum überreicht. Am 25. Juli trifft in Serbien die Unterstützungserklärung Russlands ein und Serbien lehnt daraufhin das Ultimatum ab. Österreich-Ungarn erklärt am 28. Juli Serbien den Krieg.
1915 Im Londoner Vertrag versprechen die Entente-Staaten Italien Gebietsgewinne, worauf Italien am 23. Mai Österreich-Ungarn den Krieg erklärt und den Vormarsch gegen Görz und Triest beginnt.
1916 In der sechsten der insgesamt zwölf Isonzo-Schlachten wird im Sommer Görz von den Italienern eingenommen.
1917 In der zwölften und letzten Isonzo-Schlacht werden Görz und das Friaul mit deutscher Unterstützung zurückerobert.
1918 Bei Vittorio Veneto gewinnen die italienischen Truppen die letzte Schlacht des Krieges. Der Zagreber Nationalrat verkündet am 29. Oktober die Gründung des Staates der Serben, Kroaten und Slowenen („SHS-Staat“).
1920 Im Vertrag von Rapallo werden das östliche Friaul, Istrien samt den Inseln Cherso (Cres) und Lussin (Lošinj), ferner die Stadt Zara (Zadar) und die dalmatinischen Inseln Lagosta (Lastovo) und Pelagosa (Palagruža) Italien zugesprochen. Fiume (Rijeka) wird zunächst Freistaat, 1924 dann zwischen Italien und dem SHS-Staat geteilt.
1925 Die erste allerdings wegen unterschiedlicher Spurweiten nicht effiziente Bahnverbindung von Split nach Zagreb und damit der Anschluss an das europäische Eisenbahnnetz werden fertiggestellt.
1929 Aus dem Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen wird das von König Alexander I. autoritär regierte Königreich Jugoslawien.
1941 Deutschland marschiert in Jugoslawien ein und protegiert einen „unabhängigen“ Staat Kroatien, während Italien die meisten jugoslawischen adriatischen Inseln besetzt.
1943 Nach dem Waffenstillstand Italiens mit den Alliierten am 8. September versuchen deutsche Truppen in die zuvor von Italien besetzten Gebiete Jugoslawiens vorzudringen, treffen hier aber auf starken Widerstand der von den Alliierten, insbesondere den Engländern unterstützten Partisanen und Truppen des Marschall Josip Broz Tito.
1945 Die Adria-Ostküste wird samt Inseln von Istrien bis an die albanische Grenze südlich von Ulcinj Teil der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien. Triest und sein Umland werden unter internationale Verwaltung gestellt.
1954 Das Umland von Triest wird auf Italien und Jugoslawien aufgeteilt, die formale Beilegung des Konflikts erfolgt erst im Vertrag von Osimo 1975.
1960 Der Bau der adriatischen Küstenstraße (Jadranska Magistrala) beginnt.
1981 In Međugorje (Herzegowina) berichten Kinder von Marienerscheinungen, die bisher jedoch von der katholischen Kirche nicht als übernatürliches Phänomen anerkannt wurden. Trotzdem entsteht ein bedeutender Wallfahrtsort.
1991 Slowenien und Kroatien erklären sich für unabhängig und werden sukzessive völkerrechtlich anerkannt. Keine Anerkennung findet die sich ebenfalls für selbstständig erklärende Republika Srbska Krajina. Serbisch-montenegrinische Truppen dringen bis in Küstennähe vor und bombardieren Küstenstädte und Küstenregionen. Zadar und Dubrovnik werden schwer beschädigt.
1992 In Bosnien und Herzegowina bricht der Krieg zwischen den muslimischen Bosniaken, den überwiegend katholischen Kroaten und überwiegend orthodoxen Serben aus.
1993 Die Rückeroberung serbisch besetzter Gebiete durch die neu formierte kroatische Armee beginnt.
1995 Durch das Abkommen von Dayton werden die Kampfhandlungen beendet.
2004 Slowenien wird EU-Mitglied.
2013 Kroatien wird EU-Mitglied.