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Was verstehen wir unter Freiheit?

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Nevio war wichtig, immer wieder zu hinterfragen, mit welchen Handlungen und Entscheidungen er eventuell zu weit ging. Es brauchte immer wieder Kommunikation und auch immer wieder Rückzug in die Stille. Oft gab es Zweifel in ihm. Er verehrte alle diese wunderbaren Menschen, wie Martin Luther King, Ghandi, Mandela und zahlreiche andere Menschen an der Macht, die ihr Leben gaben, weil sie zu ihrem Weg standen und selbst mit diesem hohen Risiko ihren eigenen Weg gegangen sind. Viele davon hatten das Grundeinkommen mit anderem Namen und Ansatz schon gedanklich ins Leben gerufen. Sie hatten wertvolle Vorarbeit geleistet und nun war es eine Idee dessen Zeit gekommen war. Jedoch ermahnte ihn seine Familie, doch nochmals Osho zu lesen, auch wenn dieser letztendlich seine ganz eigene Wahrheit verkündete. Es war jetzt Rebellion gefragt, denn Revolution gab es mehr als genug und diese führte immer wieder zum gleichen Punkt. Es brauchte den inneren Weg und der forderte, die Menschen dort abzuholen, wo sie jetzt zum grössten Teil mit ihrer Entwicklung standen. Und die meisten waren noch nicht bereit, konnten noch nicht wirklich mit Freiheit umgehen, die Tara und Nevio ermöglichen wollten.

Osho: S.64/65 „Wenn ein kontrollierter Kopf etwas von Freiheit hört, versteht er das sofort als Aufforderung zur Zügellosigkeit. Zügellosigkeit ist der Gegenpol zu Kontrolle. Freiheit liegt genau dazwischen, genau in der Mitte, dort, wo es weder Kontrolle noch Zügellosigkeit gibt. Freiheit hat ihre eigene Disziplin, aber sie wird von keiner Autorität erzwungen. Sie entspringt deiner Bewusstheit, deiner Authentizität. Freiheit sollte nie als Zügellosigkeit missverstanden werden, sonst geht man schon wieder fehl. Nur wegen der Zügellosigkeit seid ihr gezwungen, euch zu kontrollieren, und wenn ihr zügellos bleibt, wird die Gesellschaft fortfahren, euch zu kontrollieren. Nur wegen dieser Zügellosigkeit gibt es den Polizisten und den Richter und den Politiker und die Gerichte, und sie zwingen euch unentwegt, euch selbst zu kontrollieren. Und wenn ihr euch kontrolliert, entgeht euch völlig, warum ihr überhaupt lebt, weil ihr das Feiern vergesst. Wie könnt ihr wirklich feiern, wenn ihr kontrolliert seid?“

In einem der Lieblingsbücher von Tara, „Die Weisheit der Medizinräder“ von Hemeyohts, S.16, las er die Zeilen: „Eshcheemah sagte mir auch andere Dinge, die meinen Verstand durchpusteten: Schönheit gebiert uns. Erfahrung ist Leben. Leben bringt Mass. Das Lebensmass beendet unsere Unwissenheit.“

In diesen Zeilen spiegelte sich für Nevio wieder, dass Menschen ihren inneren Frieden fanden, wenn sie nicht mehr auf die Stimmen des Aussen hörten, sondern ihr ganz eigenes Mass an Materie, Liebe, Aktion, Hingabe, usw experimentierten. Diesen Frieden nahm Osho für seine Behauptung:

S.138, „Solange wir nicht Millionen von Menschen auf der Erde schaffen, die diesen Frieden erfahren, ist Krieg unvermeidbar, denn die Menschen können ein flaches Leben nicht ertragen. Sie ziehen lieber in den Krieg und haben etwas Aufregung, selbst wenn es den Tod bedeutet. Aufregung ist grossartige Nahrung, aber nur die richtige Art der Aufregung ist Nahrung. Die falsche Art der Aufregung ist Gift. Und bis heute ist die Menschheit von der falschen Art Aufregung bestimmt gewesen.“

Nevio musste es schaffen, den Menschen Raum für sich selbst zu geben und sie an diese Stille, in welcher sie Frieden finden, heranführen. Er selbst hatte jedoch auch andere Stimmen wahrgenommen, die ihm sagten, dass es immer Spannung geben wird, dass die Menschen Spannung brauchten, Schmerz brauchten, um in Bewegung zu bleiben, um sich zu entwickeln. Nevio war jedoch der festen Überzeugung, dass diese Spannung von Menschen hohen Bewusstseins ganz anders genutzt werden würde und trotzdem Entwicklung stattfinden würde. Warum müssen diese Spannungen immer schmerzhaft auf der Körper- und Seelenebene stattfinden? Spannungen können doch auch auf einer höheren Schwingungsebene in Form von Glücksgefühlen, Staunen und Gefühlen der reinen Liebe stattfinden, einfach weil wir das Wunder Leben weiter erforschen, ohne mit diesen Ergebnissen etwas beherrschen zu wollen. Wir Menschen können diese Ergebnisse doch einfach dazu einsetzen, noch besser im Einklang mit der Natur des Lebens zu „Sein“. Innerlich wusste er einfach, dass das für die Menschen, welche bereit dazu waren, die nächste Stufe der Evolution wartete. Er wusste, es würde immer eine Gegenstimme geben. Diese hätte aber bei immer weniger Menschen Macht über sie, weil es unwichtig war, weil sie auf Grund ihres gefundenen Masses, ihres inneren Friedens, ihres Gewahrseins ihrer inneren Balance, mit einer Präsenz und Klarheit lebten, dass sie die Verführungen zwar wahrnahmen und manchmal auch selbst ihre inneren Zweifel wahrnahmen. Diese konnten sie jedoch nicht aus ihrer Klarheit heraus werfen. Zumindest würden sie nach sehr kurzer Zeit wieder zurück in diese Klarheit finden, weil sie sich selbst dahingehend geschult hatten.

In welchen Bereichen der Gesellschaft konnte er also diese Inseln schaffen, ohne dass die Menschen skeptisch wurden? Denn immer noch war es in den Köpfen der Menschen, dass sie das Gefühl hatten, wenn man ihnen etwas Schönes gab, müssten sie zu guter letzt immer etwas dafür geben. In der Vergangenheit stand hinter einem Geschenk doch immer die subtile Erwartungshaltung, noch höhere Leistungen zu bekommen. Das war seine grösste Herausforderung. Tara musste her. Er wusste, nur eine Frau, die Nichts und niemanden brauchte, würde ihm diese Antworten geben können und ihn darin unterweisen können, auch wirklich zu verstehen, warum in diesem Augenblick nur ganz bestimmte Wege als Lösungsansatz zur Verfügung standen und für ihre Vision Erfolg versprachen.

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