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Handelskrieg: USA vs. Deutschland

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Als die neue Fahrradmode Ende der 60er-Jahre die Alte Welt erreicht, sehen die USA plötzlich ihre Felle davonschwimmen. Nachahmer aus Europa kommen auf den Markt. Auch in den USA. Die amerikanische Fahrradindustrie fürchtet vor allem die Konkurrenz aus Deutschland. Darum ruft sie 1971 sogar die Tarif-Kommission an. Sie soll prüfen, ob Räder mit 20-Zoll-Bereifung, die hauptsächlich an Kinder verkauft werden, eine unzulässige Konkurrenz darstellen. Entwarnung: Obwohl die deutschen Räder unter dem Preis der amerikanischen Produkte liegen - dem sogenannten less than fair value -, sieht die Kommission durch die Deutschlandimporte keine unfaire Beeinträchtigung der amerikanischen Fahrradindustrie. Turbulenzen um die jugendliche Fahrradmode erzeugen aber nicht nur die Wettbewerbsbedingungen, sondern vielmehr Sicherheitsaspekte. Denn an den High-Risern wächst die Kritik durch fragwürdige Fahrdynamik, Stürze und gefährliche Anbauteile. Doch was als verrufen gilt, kriegt manchmal einen besonders begehrenswerten Charme - vielleicht auch ein Grund für die High-Riser-Crazyness, die Ende der 60er-Jahre in den USA auf ihren Höhepunkt zusteuert.


Anders als das erfolgreiche nur schwarz-weiß lieferbare Huffy Penguin setzt Schwinn schon beim allerersten Stingray auf mehr Vielfalt. Als es Mitte 1963 auf den Markt kommt, ist es in zwei Ausführungen erhältlich: Basismodell ist das J38. Es kostet 49,95 Dollar und hat keine Schutzbleche. Für sieben Dollar Aufschlag offeriert Schwinn das Deluxe Stingray (J39) mit Chromfedern, Weißwandreifen, bequemerem Bananensattel sowie einem extragroßen Katzenauge. Beide Modelle sind in den klingenden Farben Flamboyant Lime, Rot, Radiant Copperstone, Sky Blue oder Violet lieferbar.

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