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NEUES VOM OSTERHASEN

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Jedes Kind weiß doch, dass am Ostermorgen der Osterhase Schokoladeneier und andere Süßigkeiten bringt. – Er kommt zu den Häusern der Menschen und stellt ganz heimlich, still und leise die Geschenke in den Verstecken ab. Und dann verschwindet er wieder. Aber wohin? Woher kommt der Osterhase?

Ja: aus der Hasenheide! Die liegt bei Nagersdorf an der Mümmel. Und da wohnen mehrere Osterhasen! Und die bereiten sich fleißig auf den wichtigsten Tag im Osterhasen-Jahr vor.

Am frühen Ostermorgen, wenn es draußen noch dunkel ist, klingeln in den Hasenhöhlen die Wecker. Wenn man zufällig zu dieser Zeit auf der Hasenheide herumliefe, würde man sich wundern, dass durch Gras und Busch dumpfe Klingelgeräusche an die Oberfläche dringen. Das sind die Hasenwecker!

Am frühesten klingeln die Wecker beim amerikanischen Osterhasen und beim chinesischen Osterhasen. Denn die haben den weitesten Weg. Und weil sie mit ihren Füßen nicht solange hoppeln können: fliegt der amerikanische Osterhase – der hat ein rötliches Fell und trägt eine Feder zwischen den Ohren – mit einem gemieteten Storch nach Amerika. – Na ja, und der chinesische Osterhase – mit gelblichem Fell und schmalen Augen – lässt sich mit einem Luftballon nach China treiben. Da lässt er die Luft aus dem Ballon zischen und fällt mit seiner Kiepe sanft auf die chinesische Mauer.

Der afrikanische Osterhase – der hat ein dunkles Fell – kann ein bisschen länger schlafen, aber nicht viel länger. Dann steht auch er auf, macht ein kleines Gymnastik-Tänzchen um die Süßigkeiten-Kiepe und holt sich dann aus dem Zoo von Nagersdorf einen Elefanten. Den braucht er zum Reiten und zum Transport der Geschenke. – Und der Elefant freut sich schon auf einen Besuch in der alten Heimat! – Und zügig laufen sie nach Afrika. Dabei nehmen sie die Strecke: Nagersdorf – Nürnberg – Nairobi.

Der europäische Osterhase kann am längsten schlafen, weil er den kürzesten Weg hat! Wenn die andern Osterhasen schon weg sind, steht er auf. Er isst eine Frühstücks-Möhre, putzt sich die Zähne, mindestens drei Minuten lang, mit Gurgeln und Spucken, und hört noch im Radio den Wetterbericht für Ostersonntag. – Und dann geht es los!

Wenn so ein Osterhase schon älter ist, hat er manchmal keine Lust, zu Fuß zu hoppeln. Dann nimmt er sich ein Fahrrad. Und strampelt und strampelt und strampelt. – Dabei kann er aber das Pech haben, dass der Fahrradschlauch ein Loch bekommt! Peng! Und was macht er dann? Zum Reifenflicken hat er doch keine Zeit! Ihr wisst ja, wie viele Kinder warten! – Aber ein alter Osterhase ist schlau! Er ruft einfach die Polizei an! Und mit Polizeiauto und Blaulicht, und manchmal auch mit eingeschalteter Sirene, geht's dann von einem Haus zum anderen, von einem Osternest zum anderen.

Aber was macht ein Osterhase, wenn bei manchen Häusern die Türen und Fenster und auch das Gartentor verschlossen sind? Wenn da keiner mehr wohnt? Soll er die Geschenke wieder nach Hause tragen? – Einmal hatte er keine Lust dazu – und aß einfach alle Süßigkeiten selbst auf! Und bekam große Bauchschmerzen! Und musste mit dem Krankenwagen zur Hasenheide zurückgebracht werden! Tatütata!

Und dann lag er in seiner Hasenhöhle mit Bauchschmerzen auf der Strohmatratze und rief: „Ich werde nie mehr Ostersüßigkeiten verteilen!" Aber dann kam seine Frau und flößte ihm einen Löffel Möhren-Magen-Medizin ein. Da wackelte er bald wieder lustig mit den Ohren und gab seiner Frau ein Küsschen. Und zum nächsten Osterfest? Brachte er den Kindern wieder schöne Oster-Leckereien!

Bär und Hund und Kirschenmund

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