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DER BOCK UND DIE WINDMÜHLE

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Irgendwo im Lande lebte eine Herde von Schafen. Die fraßen den lieben langen Tag das grüne Gras und fühlten sich wohl in ihrer Wolle. Auch der Schafbock, der das Oberhaupt der Schafe war, sagte sich immer wieder: „Mir schmeckt´s, ich bin der Größte, ich bin der Stärkste – und der Schönste bin ich sowieso!"

Aber eines Tages, als er grade wieder: „Ich bin der Größte!" sagen wollte , kam nur noch: „Ich bin der Grrr …" über seine Zunge! Was mussten seine Schafbock-Augen sehen? Da stand ja auf einem Hügel etwas viel Größeres! Eine Windmühle!

„So eine Frechheit!", blökte der Bock. Und voller Wut rannte er auf die Windmühle zu, den Kopf nach unten gesenkt und die Hörner drohend nach vorne gerichtet. Und dann machte es „Wuff!", und eine weiße Staubwolke hüllte den Bock so ein, dass er nichts mehr sehen konnte! Er war mit seinen Hörnern direkt gegen einen Mehlsack gelaufen, der vor der Mühle stand! Mit mehlverklebten Augen-Wimpern stolperte der Bock zurück und blökte: „Das hast du davon! Morgen will ich dich hier nicht mehr sehen, sonst mache ich wieder was kaputt!"

Und als dann am nächsten Tag die Mühle immer noch an ihrem Platz stand, wurde er wieder wütend. – „Ich bin zwar noch der Stärkste und Schönste, aber ich will auch der Größte sein!", blökte er und rannte wieder wie verrückt auf die Mühle zu. Diesmal stand kein Mehlsack im Wege, aber diesmal krachte und klirrte es! Der Bock war mit den Hörnern in ein Fenster der Mühle gerannt. Und mit Scherben auf dem Kopf blökte er: „Das wird dir jetzt wohl reichen, was?"

Doch am nächsten Morgen stand natürlich die Mühle immer noch da. – „Bääh, bääh!", blökte da der Bock. Ohne sich den Schlaf aus den Augen zu reiben, galoppierte er auf die Mühle zu. Er war wild entschlossen, sie kurz und klein zu hauen! Und dann – machte es: „Platsch“! Und: „Quak, quak!“ hörte er von allen Seiten! Denn er war in den Ententeich gefallen, gleich neben der Mühle! – Ganz nass krabbelte der Bock aus dem Teich, schüttelte sich wie ein Hund und musste furchtbar niesen: „Hatschibääh, hatschibääh!" Oh, was war er sauer! Wie eine unreife Zitrone!

Und daher ließ er es am nächsten Tag wieder krachen! Der Bock rannte mit seinem harten Schädel einmal, zweimal, dreimal gegen die Mühlentür – die fiel aus dem Rahmen nach innen – und dem armen Müller auf den Kopf! Und der hatte keinen so harten Schädel wie der Bock! Er jammerte und streichelte seine große Beule!

Und für den nächsten Tag hatte der Bock sich wieder was Böses ausgedacht! Er lief zur Mühle, mit böse blitzenden Augen, und – machte viele AA-Kügelchen vor die Tür der Mühle! Um den Müller darauf ausrutschen zu lassen! – Doch hoppla! Er selbst kam plötzlich ins Rutschen und rutschte und rutschte – direkt in einen Flügel hinein! Und von dem wurde er ergriffen, an dem blieb er hängen! Der Flügel drehte sich weiter, von unten nach oben, immer höher, immer höher! Der Bock guckte mit großen Augen, ihm wurde schwindelig, er fühlte, dass er sich gleich übergeben musste! – Aber als der Flügel die höchste Stellung erreicht hatte, fiel der Bock hinunter! Huiii! Direkt in einen Mehlsack hinein! Wuff! Das Mehl puffte aus dem Sack raus, der Bock knuffte in den Sack rein! Nur die Hinterbeine sah man noch! Der Bock war gefangen!

Aber der Müller hat ihn natürlich wieder freigelassen: diesen Super – Bock!

Bär und Hund und Kirschenmund

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