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FRANK, DER FRÖSCHEFREUND

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Taxifahrer Frank und seine Frau waren im Winter in ein kleines Häuschen am Rande der Stadt gezogen.

Und eines Tages, im frühen Frühling, zeigte Frank aus dem Fenster und sagte: „Weißt du, dieses Schlammloch da im Garten, dieser morastige Tümpel, der gibt doch nichts her, außer Mücken, die uns im Sommer piesacken!"

Er spuckte in die Hände, schüttete den unscheinbaren Tümpel zu, legte ein festes Fundament aus Beton und setzte darauf eine Garage für sein Taxi.

Doch einige Tage später, Frank kam grade mit seinem Taxi nach Hause und wollte mit Schwung in die Garage fahren – musste er kräftig auf die Bremse treten!

Im Lichte der Scheinwerfer sah er undeutlich vor der Garage viele kleine Gestalten hocken! Mit großen Augen, die im Licht unheimlich aufblitzten! Und mit großen Mäulern, die sie auf und zumachten! – Frank musste schlucken. Waren das etwa Marsmenschen?!

Mit weichen Knien öffnete Frank die Autotür und stieg aus. – Und nun merkte er, um was es sich tatsächlich handelte: Frösche waren das! Was wollten die denn hier?

„Was hast du gemacht?", quakten die Frösche. „Was soll ich gemacht haben?" „Wo ist unser Tümpel?" „Der Tümpel ist weg!" „Wo ist unser Tümpel?" „Der Tümpel ist weg!", quakten alle durcheinander. – „Den habe ich zugeschüttet! Das war doch bloß ein Wasserloch!", antwortete Frank.

„Diesen Tümpel", riefen die Frösche, „dieses Wasserloch brauchen wir Frösche, um Kinder zu kriegen und sie wachsen zu lassen, bis sie alleine fort hüpfen können!" „Jedes Jahr im Frühling kommen wir hierher!" – „Ach so!", sagte Frank verdattert. „Wo sollen wir jetzt hin?", riefen die Frösche, „wir kennen keinen anderen Tümpel, wir sitzen auf dem Trocknen!"

Frank nickte betreten. Und überlegte: Den Tümpel hatte er nun leider zerstört. Sollte er ihnen dafür seine Badewanne anbieten? Und er und seine Frau in Zukunft baden zwischen all den Fröschen? Das ging doch nicht! – Die Frösche blickten Frank erwartungsvoll an.

„Na klar!", schrie er, und die Frösche schraken zusammen. „Steigt ein!" – Etwas zögernd hüpften die Frösche zum Taxi und hüpften hinein. Es wurde ganz voll! Sie saßen auf dem Beifahrersitz, auf dem Rücksitz, auf dem Armaturenbrett – überall! Und ein Frosch stieß aus Versehen an den Alarmknopf des Taxis, so dass die Sirene laut losheulte: „Huahuahuahua!"

Frank schaltete den Alarm aus, startete den Motor und fuhr in die dunkle Nacht hinaus. Er fuhr und fuhr, der Motor brummte, die Autoreifen rauschten, und ab und zu quakte leise einer der Frösche. Die waren ziemlich angespannt. Das war ja ihre erste Autofahrt! Und sie wussten nicht, wohin! – Plötzlich bremste Frank! Vor dem Auto, auf der Straße, hüpften viele andere Frösche von einer Seite zur anderen! Und die Frösche im Auto riefen: „Lass uns raus, wir wollen zu den andern Fröschen, lass uns raus!" Doch Frank fuhr weiter. Jetzt bekamen die Frösche ganz schön Angst!

Schließlich hielt Frank. Er stieg aus, hielt die Türen auf und sagte: „Aussteigen, Endstation!" – Ganz unsicher hüpften die Frösche aus dem Auto heraus. Was hatte er mit ihnen vor?!

Oh! Was sahen sie! Einen großen See, der im Mondlicht blinkte und glitzerte! Da gab es kein Halten mehr! Sie sprangen zum Wasser und platschten hinein! Und begannen sofort ein fröhliches Froschkonzert: „Quaak – quaquaquaak! Quaak – quaquaquaak!" Und Frank – fuhr fröhlich pfeifend nach Hause!

Bär und Hund und Kirschenmund

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