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Prolog : Amphipolis, 368 vor Christus ̶ Panos

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Der Stempelschneider


Ein goldener Tag neigt sich dem Ende zu, das Blau des Himmels wird dunkler, die Olivenbäume verlieren ihren silbrigen Schimmer, und der Strymon im Tal verschwindet zwischen fast schwarzem Gebüsch. Auch für Ariston, meinen Schwiegervater, der zufrieden auf der kleinen Holzbank unter dem Rebendach sitzt, ist der Lebensabend gekommen. Er hat so viel erlebt, durchgestanden, sich so viel erkämpft und immer wieder das Beste für seine Familie gesucht. Ismene, seine Frau, kommt aus dem Haus und setzt sich zu ihm, es war immer ihr Traum, ihre alten Tage in ihrer Heimat, ihrem geliebten Athen verbringen zu können, und jetzt sitzen sie hier in Amphipolis und werden wohl kaum mehr nach Athen zurückkehren können. Aber sie beide strahlen Zufriedenheit aus.

„Athen,“ lächelt Ismene, „ja Athen war immer meine Heimat und ich dachte, nur dort könnten wir richtig glücklich sein. Wie falsch war das, Glück liegt nicht an einem Ort, in einer Stadt oder in einem Haus, Glück, das weiss ich jetzt, liegt im Herzen und daher findet man es, wo immer man ist. Die Menschen rennen dahin und dorthin, jagen dem Glück nach und merken nicht, dass sie es bei sich tragen.“

„Ja,“ meint Ariston, „wir sind glücklich hier, nicht wahr, Ismene? Wichtig ist ja nur, dass die Familie beisammen ist.“

Ja, das haben wir immer geschafft, wenn wir auch ab und zu den Neid der Götter zu spüren bekamen. Wir werden beisammen bleiben, unsere Geschicke sind schon so lange miteinander verknüpft.

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