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Woher kommt eine Dysphagie?

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Eine Dysphagie kann unterschiedliche Ursachen haben. Die meisten sind jedoch neurologisch bedingt.

Nicht neurologisch bedingt sind häufig Schluckstörungen, die wir zunächst einmal nicht als solche definieren würden. Sie zeigen sich durch schiefe Zähne, Nacken- und Kopfschmerzen, Rückenprobleme – und all dies meist bei Kindern und Jugendlichen. Ursache ist häufig ein falsches Schluckmuster. Oft drückt hierbei die Zunge zu sehr gegen die Schneidezähne, sodass diese dem ständigen Druck nachgeben und schief werden. Wenn die Zähne schon schief sind, muss die Kiefermuskulatur durch unnatürliche Bewegungen ausgleichen, sodass es zu Verspannungen im Nacken- und Rückenbereich kommen kann. Dies kann zu Kopfschmerzen führen. Die Kieferorthopäden haben mittlerweile erkannt, dass gegen die Zahnfehlstellungen der Kinder und Jugendlichen oftmals nicht allein eine Zahnspange hilft, sondern eine Schlucktherapie nötig ist. Ursache für die Schluckstörung ist meist eine rein muskuläre Fehlfunktion – meistens haben sich die Betroffenen das falsche Schlucken einfach angewöhnt.

Doch auch orale Schluckstörungen können bereits eine neurologische Ursache haben. Muskuläre Unausgeglichenheiten oder Fehlbewegungen können ihre Ursache in der Übertragung der Nervenstränge haben. Ist ein Nerv durch eine Verletzung oder Quetschung im Gesichtsbereich geschädigt, kann dies zu einer Schluckstörung führen.

Weitaus schwerwiegender sind die neurologischen Probleme, die direkt im Gehirn ihren Ursprung haben. Der Schluckreflex ist nahe am Hirnstamm verortet. Eine Schädigung in diesen Regionen hat weitreichende Folgen, da die Vitalfunktionen direkt betroffen sind. Viele Betroffene haben nicht ausschließlich eine Schluckstörung, sondern auch Probleme mit der Atmung, Schweißausbrüche, Herzprobleme oder Ähnliches. Diese Probleme wiederum können durch verschiedene Problematiken hervorgerufen werden.

Tritt die Schluckstörung sehr plötzlich und sehr deutlich auf, ist häufig ein Hirninfarkt (Schlaganfall) die Ursache. Hierbei werden relativ plötzlich eine oder mehrere Regionen des Gehirns nicht mehr mit Blut versorgt, sodass dort Schäden auftreten. Schluckstörungen sind in der Akutphase (ca. bis zu 6 Wochen nach einem Schlaganfall) relativ häufig, sie vergehen aber oft auch im Laufe der natürlichen Heilung des Gehirns (Spontanremission) wieder. Manchmal bleiben sie aber auch länger bestehen, je nach Lokalisation des Anfalls.

Langsamer immer schlimmer werdende Schluckstörungen haben ihre Ursache dagegen eher in degenerativen Hirnerkrankungen oder Tumoren. Zu den degenerativen Erkrankungen zählen vor allem Parkinson, Multiple Sklerose (MS) und Amyotrophe Lateralsklerose (ALS), aber auch dementielle Erkrankungen wie Alzheimer. Diesen Erkrankungen gemeinsam ist, dass das Nervensystem auf Dauer immer weiter geschädigt wird. Das Gehirn, als zentrales Organ des zentralen Nervensystems, wird besonders getroffen. Auf Dauer finden Abbauprozesse im Gehirn statt, die zumindest bisher nicht endgültig aufzuhalten sind. Je weiter die Zellen des Gehirns zerstört werden, desto größer ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass eine Schluckstörung entsteht.

Gleiches gilt für Tumore, die im Gehirn lokalisiert sind. Während sie sich ausbreiten, verdrängen sie Teile des Gehirns und zerquetschen andere. Hierbei werden die gequetschten Bereiche funktional schwächer, bis sie ganz ausfallen. Auch hier können Bereiche betroffen sein, die das Schlucken steuern, und auch hier erhöht sich die Wahrscheinlichkeit einer Schluckstörung mit dem Wachstum des Tumors.

Eine weitere neurologische Beeinträchtigung, die zu Schluckstörungen führen kann, sind Schädelhirntraumata. Hierbei wird das Gehirn durch einen Unfall mechanisch innerhalb kürzester Zeit gequetscht und/oder verletzt. Häufig schwillt das Gehirn durch die Krafteinwirkung im Anschluss an das Trauma an, sodass auch hier wieder ganze Bereiche von der Blutversorgung getrennt oder durch die Quetschung zerstört werden. Auch hier gilt: Je länger das Gehirn Zeit zum Anschwellen bekommt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Schluckstörung entsteht. Die Möglichkeit der Heilung ist in diesem Fall jedoch dem Schlaganfall ähnlicher, anders als bei den degenerativen Erkrankungen kann es also zu einer Spontanremission kommen.

Im Alter wird das Schlucken schlechter. Dies liegt am allgemeinen Nachlassen der Muskelkraft. Somit lässt auch die Kraft der Schluckmuskulatur von den Lippen bis zur Speiseröhre nach. Wir kennen dies, weil mit zunehmendem Alter plötzlich alle anderen (!) anfangen, zu schnarchen. In diesem Fall ist das Gaumensegel schwächer geworden – was, wie wir gesehen haben, auch schon Auswirkungen auf das Schlucken hat. Eine Muskelschwäche kann aber auch eine schwere degenerative Schädigung sein, meist von den Genen ausgehend. Bei einer Muskeldystrophie werden die Eiweiße der Muskeln immer weiter abgebaut, sodass die Muskeln immer schwächer werden. Diese Krankheit beginnt im Kindesalter und führt in der Regel zu einem relativ frühen Tod der Betroffenen – eben weil auch die Muskulatur des Herzens und der Lunge sowie die Schluckmuskulatur geschwächt werden, bis sie ganz aussetzen. Menschen mit einer Muskeldystrophie haben Schluckstörungen, bei denen die Therapeuten den Verlauf lediglich verzögern können.

Schluckstörungen können also Symptome bei zahlreichen, meist neurologisch bedingten Erkrankungen sein. Sollte sich also bei einem Menschen im Laufe seines Lebens eine Schluckstörung zeigen, stellt sich folgende Frage:

Psychodysphagiologie

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