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Aber wie können Hautfarben »sozial konstruiert« sein?

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Eine Antwort gab die schwarze Autorin Alice Hasters neulich auf Twitter: Nachdem ihr der Comedian Dieter Nuhr vorwarf, dass sie in ihrem Buch alle Weißen als Rassisten bezeichnet, antwortete sie, dass das nicht stimme. Vielmehr seien alle Menschen »rassistisch sozialisiert«13, so erzählt sie. Denn »weiß« sei kein »biologischer Fakt«, sondern ein »soziales Konstrukt«14. Auch sie selbst könne in gewissen Kontexten »weiß« sein, schrieb sie. Aber Dieter Nuhr sei »in jedem Kontext weiß«.

Alice Hasters löst also die Kategorien »schwarz« (Ausgebeuteter) und »weiß« (Kolonialist) von der Biologie los und will sie als Verhaltensweisen verstanden wissen, die jeder – unabhängig der Hautfarbe – annehmen kann. Ergo: Nicht jeder, der weiß ist, macht sich des Rassismus schuldig, sondern jeder, der sich weiß verhält. Zudem behauptet Hasters in ihrem Tweet auch Folgendes: dass weiße Menschen durch »Rassismus privilegiert«15 seien.

Die Autorin bezieht sich hier auf die Theoretikerin Peggy McIntosh, die die Social-Justice-Bewegung nachhaltig mit dem Konzept der »Weißen Privilegien« beeinflusste. Weiße hätten aufgrund ihrer Hautfarbe nicht nur »unverdiente Privilegien«, so heißt es in ihrem berühmten Essay »Unpacking the Invisible Knapsack«16. Sie bereicherten sich auch auf Kosten von Randgruppen, weil sie im Alltag keinen Rassismus erführen. Die Theoretikerin sieht Weiße per se als Unterdrücker und als »unfair begünstigte Personen«, die an einer »beschädigten Kultur« mitwirkten. Auch stellt sie in Frage, ob Weiße überhaupt eine eigene Moral haben. Denn: Weiße seien unterbewusste Rassisten, erzählt sie, die von Geburt an »von weißer Dominanz« beeinflusst seien.17

Schäm dich!

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