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Prolog

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Acht Tage nach meiner Geburt gaben mir meine Eltern einen neuen Namen. Für ihre erste Tochter hatten sie Elizabeth Alexandra ausgewählt, doch nun lag Mommy im Krankenhaus der Amerikanischen Streitkräfte in München mit ihrem Baby im Arm und dachte: Sie sieht nicht aus wie eine Elizabeth! Meine Eltern sind gebürtige Amerikaner. Nachdem mein Vater den Metropolitan Award gewonnen hatte, den renommierten Nachwuchspreis der New Yorker Metropolitan Opera, haben sie sich Deutschland als neue Heimat ausgesucht. Hier gehörte Elisabeth seit vielen Jahren zu den beliebtesten Mädchennamen – doch auf einmal glaubte Mommy nicht mehr, dass er der Richtige für mich sei. Sie wusste nicht, wie sie das heikle Thema zur Sprache bringen sollte, als mein Vater zu Besuch kam. Noch war sein Stern als künftiger Opernstar nicht aufgegangen, trotzdem ließ seine Bassstimme bereits Wände erzittern und Fensterscheiben vibrieren. Er nahm mich liebevoll in den Arm und sah mich lange an. Dann wandte er sich an seine Frau. »Gaye«, dröhnte es durch die Geburtsstation, »sie sieht nicht aus wie eine Elizabeth!«

Später berichtete mir Mommy, wie ihr in diesem Augenblick ein Stein vom Herzen fiel. Und sie einmal mehr darüber staunte, wie gut sie sich mit ihrem Mann verstand.

»Wie sollen wir unsere kleine Schönheit dann nennen?«, fragte sie.

Daddy ist jemand, der nie um eine Antwort verlegen ist. »Das ist doch klar«, sagte er. »Hier haben wir eine Judith. Judith Alexis Williams, willkommen auf dieser Welt!«

Was meine Eltern dazu brachte, meinen Namen zu ändern, war ihr Bauchgefühl – heute passt er perfekt zu mir. Gleich zu Beginn zeigte sich, was sich wie ein roter Faden durch mein Leben ziehen sollte: Kehrtwendungen, Widerstände, Hindernisse und Stolpersteine säumten meinen Weg zum Glück.

Stolpersteine ins Glück

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