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Kapitel 21
ОглавлениеKriemhild
Es war ein ziemlich warmer Tag für Anfang September. Sara und Kriemhild waren auf dem Weg Richtung Norden, vielleicht nach Cuxhaven, jedenfalls an irgendeinen schönen Strand. Kriemhild saß in dem blauen Ford Ka und schaute aus dem Fenster in die ländliche Gegend hinaus. Grasende Kühe wechselten sich mit Landmaschinen ab, die die Äcker für die Aussaat des Winterweizens vorbereiteten.
Das Streitgespräch mit ihrer Mutter ging ihr einfach nicht aus dem Kopf. Sara schaute zu ihr herüber und hatte ihr Schweigen offenbar längst bemerkt.
„Alles klar, Süße?“, fragte sie. „Blöd, dass Ebbe ist. Da müssen wir ein ganzes Stück weit laufen, damit du mir deine Schwimmkünste vorführen kannst.“
„Um ehrlich zu sein, habe ich das Watt ziemlich vermisst! Sowas gibt’s in Falmouth leider nicht.“
„Und wieso schaust du dann so bedröppelt?“
„Wegen Ma.“ Kriemhild gab einen resignierten Ton von sich. „Sie weiß es, das mit der Hochzeit. Eigentlich hatte ich ja vorher gewusst, dass sie ausflippen wird … Hoffentlich beruhigt sie sich wieder.“
„Echt? Du hast es ihr erzählt?“
„Ja. Wie lange hätte ich es noch verschweigen sollen?“
„Keine Sorge, die beruhigt sich schon wieder“, sagte Sara. „Ich hab den Schock schließlich auch überlebt. Obwohl ich noch immer fest davon überzeugt bin, dass das mit deiner Ehe nicht lange gutgehen wird. Und jetzt freu dich auf den Strand, wer weiß, wie lange das Megawetter noch andauert? Außerdem kenne ich da einen Geheimtipp, eine ziemlich schöne Ecke, vertrau mir!“
„Und von wem, wenn ich fragen darf? Seit wann kennst du dich mit Geheimtipps aus?“ „Tja, da staunst du, was?“ Sara grinste. „Ich hab mal zufällig ein Gespräch zwischen Frankie und seinen Jungs mitbekommen. Offenbar surfen die da manchmal.“ Kriemhild zog ein langes Gesicht. „Ach, nein! Hoffentlich haben die heute schon was besseres vor …“
„Bestimmt! Oder meinst du, die schleppen ihre Boards da raus, durchs halbe Watt?“
„Man kann nie wissen …“, sagte Kriemhild.
Kurz darauf parkte ihre Freundin den Wagen am Straßenrand und stellte den Motor ab. Einige Meter weiter lag ein unscheinbares, reetgedecktes Häuschen am Weg. Ein sandiger Pfad führte über den Deich, hinter dem man die Möwen auf- und absteigen sah. Kriemhild und Sara stiegen aus und liefen mit einer Strandtasche bepackt Richtung Haus. Über dem Eingang hing ein kleines Holzschild mit der Aufschrift: Fietes Paddelbude
„Hey, sieh mal, Kriemhild. Da kann man auch duschen, worum ich dich später bitten werde, um meinen wunderhübschen Designer-Wagen nicht zu versanden.“
„Den du wo geparkt hast?“ „Sehr witzig! Na los, komm. Ich kann’s kaum erwarten dich schwimmen zu sehen!“ Als sie über die Spitze des Deichs hinwegschauten, blieb Kriemhild einen Moment lang wehmütig stehen. Das letzte Mal war sie in Falmouth an einem Strand gewesen – an Sams Seite. Sie schloss die Augen und nahm das Kreischen der Seevögel in sich auf. Es ähnelte dem der Lummen unterhalb der Klippe. Der Strand war recht leer, hier und dort ließen Kinder einen Drachen steigen und weiter draußen stapften ein paar Gestalten durch das Watt.
„Wo bleibst du denn?“ Sara war längst unten angekommen und winkte ihr zu. Langsam setzte Kriemhild sich in Bewegung. Der Geruch von Salz und Tang erfüllte ihre Sinne.
Ich wünschte, du wärest hier, flüsterte sie Sam in Gedanken zu.
Als ob er sie gehört hätte, meldete er sich per Kurzmitteilung auf ihrem Handy. Sie überflog die Zeilen und lächelte. Jedes Lebenszeichen von ihm half ihr über den inneren Schmerz der Trennung hinweg. Vor zwei Tagen hatte Sam ihr gesagt, dass er und Lynn bei Amy gewesen waren. Es war eine große Erleichterung, zu wissen, dass es Malahan und ihr gutging.
„Hallo? Erde an Krimhild!“, rief Sara ungeduldig.
„Was? Ich komme ja schon.“ Sie ließ ihr Telefon in den Shorts verschwinden und lief zu ihrer Freundin hinüber, die sich bereits aus den Klamotten gepellt hatte.
„Wer war es denn?“, fragte Sara neugierig. „Etwa dein Typ?“
„Ja, stell dir vor, er war’s.“
„Hier“, ihre Freundin warf ihr die Kleider zu, „pack das mal bitte ein. Übrigens, heißer Bikini, den du da trägst! Aus Amiland?“
„Schau mich nicht so an, Sara! Ich wurde von Brooke gezwungen, ihn zu kaufen.“
„Kann ich mir lebhaft vorstellen. Diese Brooke hat Geschmack und offenbar ein Händchen dafür, wie man Leute zu ihrem Glück zwingt. Wer ist sie?“
Kriemhild lachte. „Jemand, der noch mehr quatschen kann als du! Irgendwie seid ihr beiden euch doch viel ähnlicher, als ich zuvor angenommen hatte.“
„Ich hoffe, du meinst das im Guten!“ Sara stapfte in den Schlick.
Kriemhild folgte und genoss die Sonne auf ihrer Haut. Sie liefen eine halbe Ewigkeit durch das Wattenmeer, bis sie eine Stelle erreichten, die tief genug war, um darin zu schwimmen. Es war ein Priel, der dort mündete, wo die flachen Wellen über den gerippten Grund rollten. Die Flut kehrte bereits zurück, sie sollten den Pegel im Auge behalten. Kriemhild besah sich das Wasser und spürte den schlammigen Untergrund, der ihre Füße gleichzeitig gierig und liebkosend verschlang. Die salzige Luft belebte ihre Lungen und ein angenehmes Kribbeln rieselte durch ihren Körper. Sie fühlte sich auf sonderbare Weise daheim. Das lag zweifellos daran, dass das Meer ihr durch Sam zu einer Art zweitem Zuhause geworden war. Sara weigerte sich ins Wasser zu kommen, während Kriemhild sich nicht von ihr abhalten ließ.
„Du Feigling!“, rief sie lachend und spritzte ihrer Freundin eine Handvoll Meerwasser entgegen. „Erst die dicke Backe markieren und dann kneifen!“
„Das ist viel zu kalt!“, konterte Sara. „Außerdem kriechen da Millionen von ekligen Krebsen drin rum … Ich kann’s immer noch nicht fassen, dass du im Meer schwimmst! Dieser Sam muss echt ein Held sein, dass er’s dir beigebracht hat.“
„Ja, das ist er auch!“
Wenn Sara nur geahnt hätte, um wie viel näher sie sich ihm fühlte, wenn sie im Wasser war. Doch die kramte derweil in der Tasche herum. Sie zog ihre Schachtel Zigaretten hervor, zündete sich eine an und setzte sich in den Schlick.
„Das ist nicht dein Ernst!“ Kriemhild schüttelte sich. „Wie kannst du hier rauchen?“
„Na, hör mal, bei der vielen frischen Luft kann einem ja ganz schwindlig werden.“ Ihre Freundin blies den Rauch durch die schmalen Lippen und wandte ihr Gesicht der Sonne zu. „Was ist mit Hamburg? Hast du nochmal über die Wohnungen nachgedacht?“
„Nein, hab ich nicht. Aber die letzte hat mir am besten gefallen – für dich, versteht sich.“
Hamburg. Kaum zu glauben, dass Tom einmal ganz in ihrer Nähe gelebt hatte …
„Was sagt denn deine Ma dazu, dass du plötzlich diese merkwürdigen Pläne hast?“, rief Sara kopfschüttelnd.
„Was soll Ma schon sagen? Sie hat dieselben Zweifel wie du. Hey, Sara, ich denke, wir sollten langsam zurückgehen. Bis zum Strand ist es noch ein ganzes Stück und das Wasser kommt ziemlich schnell zurück.“
Kriemhild schwamm zum Rand und kletterte aus der Strömung. Sie fühlte sich ungewohnt erfrischt nach dem Bad im Meer. Sara lachte. „Mann, du bist zur echten Wasserratte geworden. Bist du sicher, dass du dieselbe Kriemhild bist, die ich mal kannte?“
„Ich denke, ich werde täglich mehr zu dem, was ich sein sollte“, sagte sie und wrang ihre nassen Haare aus.
Sie liefen zum Strand zurück, der als schmaler Streifen am Horizont zu sehen war. Die kleinen Rinnsale im Sand hatten sich mittlerweile in strömende Bäche verwandelt und die See leckte mit gierigen Zungen am Meeresgrund, um ihn Stück für Stück zurückzuerobern. Seit Kriemhild Samuel kannte, sah sie das Meer mit ganz anderen Augen; mit seinen Augen, um genau zu sein. Sie fürchtete sich nicht mehr vor dem Wasser und fragte sich, ob Sams Volk auch in der Nordsee lebte. Wie gern hätte sie das herausgefunden. Wie gern hätte sie so viel mehr über das Meer herausgefunden! Sie hatte das Gefühl, eine Welt zu entdecken, die ihr bis dahin völlig verschlossen und unbekannt geblieben war. Wie hatte sie das Meer nur hassen können? Eine beinahe beängstigende Sehnsucht und eine Gier nach Wissen und Erfahrung überkamen sie.
„Vielleicht sollte ich einfach mit denen da drüben reden? Die sind ganz bestimmt unterhaltsamer als du, Süße“, sagte Sara resigniert.
Ihre Worte rissen Kriemhild aus den Gedanken und sie schaute auf.
„Was meinst du?“
„Da.“ Ihre Freundin deutete auf zwei Jungs, die nicht weit von ihnen entfernt ebenfalls Richtung Strand zurückliefen. „Du bist so still, dass ich die Wattwürmer husten höre!“
„Tut mir leid, Sara, ich war ganz in Gedanken versunken.“
„Ich weiß. Das ist ja das Schlimme, du denkst nur noch nach.“
Die Jungs schauten in ihre Richtung herüber und Kriemhild verzog unwillkürlich das Gesicht. „Oh nein!“, rief sie genervt. „Das glaub ich jetzt nicht! Der ist aber auch überall!“
„Hallo!“ Sara winkte den beiden zu und dafür hätte Kriemhild sie am liebsten in den Schlamm geschubst. „Hey, Frankie! Du solltest dich beeilen, bevor die Flut zurück ist und die Küstenwache deinetwegen rausfliegen muss!“
Einer der beiden stieß den anderen an, bevor sie auf Sara und Kriemhild zukamen. Sie wäre am liebsten augenblicklich im Erdboden versunken! Frank straffte seine muskulöse Brust, als könnte er damit punkten. Schon aus der Ferne spürte Kriemhild seine Blicke auf sich ruhen.
„Hey, Mädels, was für ein Zufall!“ Er grinste und sie fragte sich, mit einem Seitenblick auf ihre Freundin, ob das wohl wirklich ein Zufall war. „Das mit der Flut gilt aber auch für euch, oder nicht?“
Als sie herangekommen waren, blieben alle vier stehen und Frank griff nach einer von Kriemhilds roten Haarsträhnen, um eine Alge herauszuziehen. Dann sagte er schmunzelnd:
„Du bist mutig, dich so weit raus zu wagen, wo du doch nicht schwimmen kannst.“
„Ha!“, lachte Sara. „Du bist nicht auf dem neuesten Stand, Frankie. Ob du es glaubst, oder nicht, unsere Kriemhild hat es in den Staaten gelernt. Wieso sonst hat sie wohl nasse Haare? Schade, oder? Und du hattest schon gehofft, sie retten zu können.“
„Wie, echt jetzt?“, rief er ungläubig. „Respekt! Wer hätte das gedacht? Ach, übrigens, Mädels“, Frank drehte sich zu seinem Kumpel um, „das ist Mats, er spielt in meinem Fußballteam. Mats, das sind Kriemhild und Sara.“
„Hi, nett euch kennenzulernen.“ Mats nickte in die Runde.
„Wir sollten gehen“, sagte Kriemhild teilnahmslos. „Vor uns liegen noch zwei Priele.“
Sie löste sich von der Gruppe und lief einige Schritte voraus, ohne irgendein weiteres Interesse an einem Smalltalk mit den Typen zu haben. Sara folgte ihr und wollte sie zurückholen, während Kriemhild das Flüstern der Jungs in ihrem Rücken aufschnappte.
„Woher kennst du die beiden?“ Es war Mats’ Stimme. „Also, die mit den roten Haaren …“
„Ist schon mal nichts für dich. Du kannst die andere haben“, stellte Frank klar.
„Hey, jetzt warte mal, Süße!“ Sara zerrte an Kriemhilds Arm. „Lass uns doch zusammen gehen, die müssen schließlich in die gleiche Richtung wie wir.“
Kriemhild riss sich los und sah sie böse an. „Hör schon auf damit, Sara! Von wegen Geheimtipp! Ich würde wetten, du hast ihm gesteckt, dass wir heute hier sind.“ „Und wenn schon? Ich dachte, ein bisschen Spaß und Abwechslung …“ „Spaß und Abwechslung? Gerne! Mit dir! Aber nicht mit diesem Vogel! Du weißt doch, worauf der aus ist. Mann, das ist nicht lustig, Sara.“
„Jetzt komm mal runter. Du musst ihn nicht gleich heiraten … wär ja eh zu spät.“
Kriemhild schüttelte wütend den Kopf und lief weiter vor. Sara blieb zurück und folgte mit den Jungs.
Der erste Priel, den sie auf dem Weg zum Ufer durchqueren mussten, war um ein gutes Stück angeschwollen. Kriemhild erreichte ihn zuerst und ohne auf die anderen zu warten, tauchte sie hinein. Zum ersten Mal – ohne, dass Sam an ihrer Seite war – verschwand sie kopfüber unter der Oberfläche. Die Strömung zerrte an ihr und die Sicht war durch Schlamm und Sand getrübt, doch das störte sie nicht weiter. Sie war noch immer wütend auf Sara! Kriemhild bemühte sich, die Richtung beizubehalten, obwohl sie nicht wirklich sagen konnte, ob sie geradeaus schwamm. Wenig später spürte sie Boden unter den Füßen und hatte das andere Ufer erreicht. Ihre Tasche – die sie zuvor über das Wasser geworfen hatte – war heil und trocken gelandet.
Auf der anderen Seite des Priels blieb sie stehen und wartete auf ihre Freundin, die sich mal wieder anstellte, in die Wellen zu steigen.
„Bah, das ist kalt! Dabei ist es heute doch eigentlich warm genug“, motzte Sara.
Die Jungs packten sie unter die Arme und warfen sie rein. Sie kreischte und zeterte wie ein pubertierendes Gör. Nach einigem Gespritze und Gekicher kroch Frank als erster aus den Wellen. Er nickte Kriemhild anerkennend zu. „Hey, nicht schlecht. Für ‘ne Sekunde hatte ich gedacht, du säufst ab, weil du getaucht bist. Du und Wasser … das passt irgendwie nicht zusammen.“
„Tja, es gibt so einiges, von dem du denken würdest, dass es nicht zu mir passt.“
„Wirklich? Wie gern würde ich das herausfinden.“
Sie lachte leise und hielt ihre Kette fest umschlungen. Dann gab Mats Sara einen Schubs, dass sie gackernd in den Schlick fiel.
„Oh, Mann, ich freu mich auf die Dusche bei Fiete!“, rief ihre Freundin.
Der letzte Priel war nicht allzu tief. Sie konnten hindurch laufen und erreichten wenig später den Strand. Kriemhild war erleichtert und wollte so schnell wie möglich heimfahren. Dann zeigte Frank auf die andere Straßenseite hinüber und hatte eine Idee, die Sara ganz sicher nicht ausschlagen würde.
„Hey, Mädels, was haltet ihr davon, wenn wir uns nachher auf ‘ne Currywurst treffen? Dahinten ist ‘ne Bude. Wir warten dann auf euch.“
„Endlich mal ‘ne vernünftige Ansage aus deinem Mund!“, rief Sara und stieß Kriemhild an. „Du hast doch sicher auch Hunger, oder?“
„Klar doch.“ Sie rollte genervt mit den Augen und verschwand in dem reetgedeckten Haus, in das Sara ihr folgte.
Die Dusche hatte was von einer Schwimmbaddusche. Auf den weißen Bodenkacheln klebte Sand. Kriemhild stand schon längst unter der Brause, als Sara noch nach ihrem Shampoo kramte.
„War doch lustig, oder?“, rief ihre Freundin grinsend. „Ach, komm schon, gönn wenigstens mir den Spaß, Kriemhild! Verdirb mir bitte nicht den Tag mit deiner Laune!“
„Du hättest mich vorwarnen sollen. Der Letzte, auf den ich momentan Lust habe, ist Frank! So wie der mich ansieht, mutiert er zu einem zweiten Justus.“
„Quatsch!“ Sara lief an ihr vorbei unter die andere Brause, während sie einige Wasserspritzer von Kriemhilds Dusche abbekam.
„Autsch! Bist du wahnsinnig?“ Ihre Freundin sprang zurück und kreischte.
„Was ist denn mit dir los?“
„Mit mir?“ Sara riss die Augen auf. „Dein Wasser ist eiskalt, Süße! Oder kochst du so vor Wut, dass du es nicht mal bemerkst? Nach dem Meerwasser brauche ich jetzt jedenfalls ‘ne heiße Dusche.“ Kriemhild fühlte die Temperatur des Wasserstrahls auf ihrer Haut und bemerkte, dass er tatsächlich nicht besonders warm war, was ihr allerdings bei dem Wetter draußen nichts ausmachte.
„Ich find’s gut“, sagte sie und zuckte mit der Schulter. „Schließlich haben wir noch Sommer.“
Nachdem sie in ihren Rock und das Top geschlüpft war, wartete sie draußen vor der Tür auf Sara, die noch immer unter der Dusche stand. Kriemhild lehnte sich an die Hauswand und genoss die wärmenden Sonnenstrahlen des Spätsommers auf ihrem Gesicht. Sie hatte nicht die Absicht, eine Currywurst mit Frank zu essen. Doch in der Gewissheit, dass Sara ihr keine Wahl lassen würde, seufzte sie.
„Hey, wo steckt deine Freundin?“
Kriemhild blinzelte im Sonnenlicht und entdeckte Mats, der grinsend vor ihr stand.
„Noch duschen.“
„Du bist schnell.“
„Nein, Sara ist langsam.“
Sie musterte ihn, Mats war ein hübscher Kerl. Größer als Frank, und das dunkle Haar, das noch immer vom Meerwasser verklebt war, fiel ihm frech in die Stirn. Er machte eine Kopfbewegung in Richtung der Pommesbude. „Frank wartet da drüben, wenn du willst, geh doch schon zu ihm. Ich bleib hier und komme mit Sara nach.“
„Nein, schon okay. Ich warte auf meine Freundin. Wenn du willst, geh du doch vor.“
Er lachte und seine strahlend weißen Zähne blitzten auf.
„Was ist so witzig?“, wollte Kriemhild wissen.
„Ach, nichts. Nur, dass ich ihn vorhin schon gewarnt habe. Weißt du – ich will nicht prahlen – aber in Sachen Menschenkenntnis bin ich unschlagbar.“
„Und wovor hast du ihn gewarnt, wenn ich fragen darf?“
„Dass er bei dir kein leichtes Spiel haben wird“, sagte er und schaute ihr tief in die Augen.
Kriemhild staunte nicht schlecht über Mats’ rasche Auffassungsgabe und nickte anerkennend.
„Du hast ein gutes Recht, mit deiner Menschenkenntnis zu prahlen. Wo hast du das gelernt?“
„Es wurde mir sozusagen in die Wiege gelegt.“ Er versprühte eine mehr als gesunde Form von Charme.
„Du solltest sowas mal beruflich machen“, scherzte Kriemhild.
„Danke. Das tu ich bereits.“
„Echt? In wie fern? Bist du Schülersprecher für die Oberstufe?“
Mats ließ wieder ein lautes Lachen hören.
„Sehr gut gekontert! Ich weiß ja, dass ich jünger aussehe, als ich bin, aber dass du mich für einen Abiturienten hältst?“ Er wischte sich die sandige Hand an den Shorts ab und streckte sie Kriemhild entgegen. „Darf ich mich vorstellen? Mats Bellenbrink. Angehender Facharzt für Psychiatrie und Neurologie.“ Kriemhild blieb die Spucke weg. Ganze fünf Sekunden lang starrte sie in seine grünen Augen. Der feste Händedruck verlieh seinen Worten Glaubhaftigkeit.
„Das … das war ein Scherz, oder? Du bist doch nicht älter als fünfundzwanzig. Und willst mir erzählen, schon ein komplettes Medizinstudium hinter dich gebracht zu haben?“
Sie lachte ungläubig. Mats hatte sichtlich seinen Spaß an ihrer Verwirrung.
„Du bist umwerfend, Kriemhild! Ich bin neunundzwanzig, um genau zu sein. Das Medizinstudium habe ich mit fünfundzwanzig abgeschlossen. Für den Facharzt brauche ich noch etwas mehr als ein Jahr.“
Sie spürte, wie sie erblasste.
„Geht es dir gut?“, fragte er. „Sag mir früh genug Bescheid, wenn du ohnmächtig wirst.“ Sein Grinsen war unwiderstehlich. Nach Sam und Tom war er der dritte Mann, bei dem sie mit der Altersschätzung völlig danebengelegen hatte. Vorsichtig schaute sie sich um, ob jemand in der Nähe war, bevor sie die vermutlich dümmste aller Fragen stellte, die ihr in dem Augenblick einfach nicht aus dem Kopf gehen wollte.
„Sag mal, Mats, sagt dir der Begriff ‚Phenoren‘ etwas?“
„Phenoren?“ Er legte die Stirn in Falten und überlegte, dann schüttelte er den Kopf. „Nein, nie gehört. Was soll das sein? Ein Inselstaat in der Südsee?“ Kriemhild hätte schwören können, dass er einer von ihnen war. Seine überdurchschnittliche Attraktivität, die ungewöhnlich grünen Augen … Vermutlich war sie völlig durch den Wind, was das anging. „Ach … keine Ahnung. Vergiss es“, sagte sie. „Nur so ein Gedanke. Aber, hey! Ein angehender Psychiater! Wer hätte das gedacht?“ Im selben Moment trat Sara aus Fietes Paddelbude heraus. Frisch gestylt kam sie auf die beiden zugelaufen. Kriemhild und Mats bemerkten sie kaum.
„Ja, ich arbeite im Sigmund-Freud-Institut. Dort mache ich meinen Facharzt. Ab nächster Woche bin ich auf der Geschlossenen, wenn du es genau wissen willst.“
Anscheinend hatte Sara ein Wort aufgeschnappt und klinkte sich sofort in das Gespräch ein. „Sigmund-Freud-Institut? Ist das nicht die Klapse, in die Justus eingeliefert worden ist, Kriemhild?“
„Es handelt sich um eine psychiatrische Klinik“, erklärte Mats und sein Gesichtsausdruck verriet, dass Sara mit ihrer Bemerkung nicht gerade gepunktet hatte. „Das Wort Klapse finde ich ziemlich unangebracht.“
„Oh … tut mir leid“, sagte Sara und ruderte zurück. „Sollten wir nicht zu Frank rübergehen?“
Ihre Frage blieb unbeantwortet. Mats hatte sich längst wieder Kriemhild zugewandt und offenbar bemerkt, dass etwas mit ihr geschehen war, als Sara Justus’ Namen erwähnt hatte.
„Justus?“, fragte er behutsam. „Jemand aus deinem Freundeskreis?“
All die schrecklichen Bilder kamen in ihr hoch, während sie nickte. Langsam setzten sie sich in Bewegung, um Sara zu folgen, die nach einem Schulterzucken allein losgelaufen war.
„Willst du drüber reden?“
„Nein. Ich bin sicher, dass du ihn längst kennst. Oder, dass du ihn kennenlernen wirst, wenn du auf die Geschlossene kommst. Ach, bitte“, sie hielt ihn am Arm zurück, „erwähne in seiner Gegenwart nicht, dass du mir begegnet bist, einverstanden?“
„Einverstanden“, versprach er lächelnd. „Privates trenne ich grundsätzlich von beruflichem.“
„Danke.“
Sie überquerten die Straße und Kriemhild hatte das seltsame Gefühl, in Mats einen vertrauten Freund gefunden zu haben. Die Sache mit Justus hatte ihr augenblicklich Magenschmerzen bereitet und ein inneres Zittern verunsicherte sie. Das Atmen fiel ihr schwer und sie hoffte, er würde es nicht bemerken. Doch das hatte er längst; Mats hatte ohne Zweifel den richtigen Beruf gewählt. Er blieb stehen und hielt sie zurück, bevor sie Frank und Sara erreicht hatten.
„Allein seinen Namen zu hören, hat dich ziemlich getroffen, oder täusche ich mich?“
„Ich glaube, ich kann jetzt nichts essen. Tut mir leid, Mats.“
„So schlimm?“
„Vielleicht …“, sie schaute auf, „vielleicht haben wir irgendwann mal die Gelegenheit, ungestört zu plaudern. Würdest du mich bitte bei den anderen entschuldigen? Ich fahre mit dem Bus heim.“
Bisher hatte sie es geschafft, die Gedanken an Justus zu verdrängen. Aber die Tatsache, dass er in einem Jahr wieder auf freiem Fuß sein könnte, bereitete ihr Panikattacken. Sie drehte sich um und wollte an der Straße entlang zur Bushaltestelle gehen, als Mats sie erneut zurückhielt.
„Warte“, sagte er. „Ich fahre dich.“
Frank und Sara zogen ziemlich finstere Gesichter, als Kriemhild ihnen verkündete, dass Mats sie heimfahren würde.
„Sag mal, was soll das?“, motzte Sara eifersüchtig. „Du hast wohl ein Faible für Männer, die du kaum kennst. Ich meine, wieso fährt er dich heim? Du bist mit mir gekommen und außerdem … weiß er von Sam?“
„Wieso muss er von Sam wissen, Sara? Ich will nichts von ihm. Du kannst ihn haben, wenn es das ist! Er hat sich eben angeboten, mich heimzufahren. Ich will ihm ein bisschen von Justus erzählen. Vielleicht kann er mich beruhigen, was seine Störungen angeht. Ich will ganz sichergehen, dass der Typ in der Klinik geheilt wird und ich nicht damit rechnen muss, dass er nach seiner Rückkehr wieder Terror schiebt!“
„Wieso sollte Mats dich da beruhigen können?“
Kriemhild schaute verwundert. „Dann weißt du gar nicht, dass er seinen Facharzt für Psychiatrie macht? Ich dachte, du kennst ihn. Hat Frank es dir nicht erzählt?“
„Nein, ich hatte keinen Schimmer“, gab Sara zu und musterte Mats aus der Ferne. „Hab ihn heute auch zum ersten Mal gesehen. Das mit dem Doc würde jedenfalls erklären, wieso er eben bei dem Wort Klapse so ausgetickt ist.“
„Sei mir nicht böse, okay, Süße?“ Kriemhild umarmte ihre Freundin.
„Schon gut, viel Spaß bei der Autobahntherapie. Ich bin dir nicht böse, aber der da bestimmt.“ Sara deutete auf Frank, der mit Mats an der Pommesbude stand. „Irgendwie tut er mir leid. Ich glaub, er hat sich von diesem Tag was anderes erhofft.“
„Kann ich auch nicht ändern. Sag ihm einfach, dass ich verheiratet bin, dann muss er nicht länger leiden.“
„Mein Wagen steht dort drüben.“ Mats zeigte auf den Parkplatz.
Die Dämmerung brach herein. Kriemhilds Blick ging über die Autos, die dort standen und suchte vermutlich nach einem Pontiac oder ähnlichem. Schließlich war Mats Arzt und das sah man den meisten, die seinen Job teilten, eben am Wagen an. Spätestens jedoch, als Kriemhilds Begleiter auf den roten Seat Marbella zuging, blieb sie stehen und konnte ein Lachen nicht zurückhalten. Er schaute sich fragend um. „Was?“
„Das ist nicht wahr, oder? Ich dachte immer, Ärzte fahren Porsche oder BMW?“
„Dann bin ich wohl die Ausnahme unter den Kollegen.“ Er öffnete ihr die Tür und verbeugte sich lächelnd. „Darf ich bitten? Dieses liebreizende Fahrzeug hat mir während des gesamten Studiums stets beigestanden. Bis auf einige wenige Auseinandersetzungen – zwischen dem Choke und mir im tiefsten Winter – haben wir uns prächtig verstanden. Ich neige dazu, altmodisch und treu zu sein – bis zum bitteren Ende.“
Kriemhild nahm lachend Platz. „Zwei sehr selten gewordene Eigenschaften, die ich nicht nur teile, sondern auch zu schätzen weiß.“
„Bitte lehnen Sie Sich zurück und genießen Sie die Fahrt“, sagte Mats, stieg ein und startete den hustenden Motor.
„Das tu ich, wenn wir dann mal hier wegkommen und der Wagen nicht an einem ausgespuckten Kaugummi festgeklebt ist“, scherzte sie.
„Schau mal, da drüben kommt der Bus. Wenn du dich beeilst, dann schaffst du es noch.“
„Entschuldige, Mats. Ich wollte weder dir, noch deinem Auto zu nahe treten.“
Sie verließen den Parkplatz und fuhren auf der Bundesstraße Richtung Bremerhaven.
Das Meer lag rechts von ihnen. Kriemhild sah die glitzernden Wellen, die in der untergehenden Sonne an den Strand spülten. Die Flut war beinahe zurückgekehrt. Ein Schmerz durchdrang ihr Herz und ihre Fröhlichkeit wich der Sehnsucht nach Sam. Wann immer sie auf das Wasser schaute, sah sie ihn ganz deutlich vor Augen. Wo er wohl steckte?
„Wie kann ich dir helfen, was diesen Justus angeht?“, riss Mats sie aus den Gedanken. Kriemhild spürte wieder das Unbehagen in ihrem Magen.
„Ich habe keine Ahnung. Dies ist meine erste Sitzung bei einem Psychiater. Vielleicht wäre es besser, wenn ich mich auf die Rückbank lege.“
„Ich mag deinen Humor! Aber es wird schon ohne Couch gehen. Ich bin schließlich kein Psychoanalytiker.“
Kriemhild lehnte sich zurück und dachte daran, wie alles begonnen hatte.
„Justus hat mich fast drei Jahre lang gestalkt, nachdem er in unsere Klasse gekommen war. Er ist total irre, aber frag mich bitte nicht, woran genau er erkrankt ist. Davon habe ich keine Ahnung. Ich hab den Sommer in den Staaten verbracht, um Abstand zu bekommen, aber stell dir vor, er ist mir nachgereist! Nach einer Sachbeschädigung und …“, sie stockte und atmete tief durch, „und versuchter Vergewaltigung haben sie ihn verurteilt und eingewiesen.“
„Ein nettes Repertoire“, sagte Mats. „Er hat dich also gestalkt.“
„Ja, er ist der festen Überzeugung, dass ich ihn liebe.“
„Was du nicht tust.“
„Um Gottes willen!“, rief sie und schaute ihn entsetzt an. „Selbst, wenn er der einzige Mann auf Erden wäre, würde ich einen riesigen Bogen um ihn machen!“
„Was das vollständige Aussterben unserer Rasse nach sich ziehen würde.“
Kriemhild zuckte mit der Schulter. „Wie traurig. Aber die Evolution würde vermutlich schon eine Lösung finden, um Justus’ Genpool zu umgehen. Im Ernst, Mats. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass er da rauskommt und mich nicht länger als Objekt seiner Begierde ansieht?“
Er kratzte sich nachdenklich am Hinterkopf. „Hm, schwer zu sagen, ohne seine Anamnese zu kennen. Aber für gewöhnlich … mit einer angemessenen Therapie und eventuell medikamentöser Einstellung, ziemlich hoch. Vielleicht solltest du ihm vorerst aus dem Weg gehen, wenn er aus der Geschlossenen raus ist. Andrerseits – Konfrontation kann auch ein Therapieansatz sein.“
„Ach, lass mal, da verzichte ich dann doch lieber drauf.“
Ihr Handy piepte. Sie nahm es aus der Tasche hervor und eine angenehme Wärme durchströmte sie, als sie Sams Nachricht lächelnd überflog. Jedes einzelne Wort erinnerte sie daran, wie sehr er ihr fehlte. Trotz der Ablenkung des Tages verschwand der unterschwellige Schmerz nie vollständig. Die vergangenen Stunden im Watt und am Wasser hatten ihr gezeigt, wie verbunden sie sich durch das Meer mit ihm fühlte.
„Gute Nachrichten?“
„Wie bitte?“ Sie erschrak. Für den Moment hatte sie Mats ganz vergessen.
Er grinste und deutete auf das Handy.
„Naja, dieser Glanz in deinen Augen, dein Lächeln. Ein Freund?“
„Mein Mann“, gab sie zurück und spürte die Röte auf ihren Wangen.
„Dein … Mann?“, rief Mats überrascht. „Du bist verheiratet?“
An der Art, wie er es sagte, erkannte sie, dass es gut gewesen war, offen zu ihm zu sein.
„Ja, ich bin verheiratet. Ist das ein Problem für dich?“
Er bemühte sich, seinen Blick auf die Straße zu richten. „Nein … Wieso sollte es? Nur, du trägst keinen Ring und ich dachte, du wärest in Franks Alter. Er hat mir gar nichts davon erzählt, dass du …“
„Ich bin in Franks Alter. Neunzehn, um genau zu sein. Und er weiß nicht, dass ich geheiratet habe, weil es noch recht frisch ist; heute genau eine Woche.“
„Oh, dann darf man ja noch gratulieren“, sagte Mats, der aus dem Staunen nicht heraus kam.
„Ja, darf man, danke.“
„Weißt du, es kommt nicht oft vor, dass ich Leute treffe, die so jung heiraten. Vielleicht habe ich deswegen etwas überrascht reagiert.“
„Schon okay“, sagte sie lächelnd. „Ich kenne sonst auch niemanden, der das tut. Aber bis jetzt habe ich noch nichts Schlechtes daran gefunden. Du kannst übrigens da drüben die Ausfahrt nehmen. Wir sind fast da.“
Mats nickte und schwieg für eine lange Zeit, bis sie schließlich in die Sackgasse bogen und er den Wagen stoppte. Kriemhild wollte sich verabschieden und bedankte sich für die Heimfahrt.
„Hey, warte mal“, sagte er. „Es war nett, dich kennenzulernen und danke, dass du es mir gesagt hast.“
„Dass ich dir was gesagt habe? Das mit Justus? In dem Fall müsste ich dir danken, für deine ärztliche …“
„Nein“, unterbrach er sie. „Dass du verheiratet bist. Weißt du, Kriemhild, du bist irgendwie außergewöhnlich. Und Mädchen wie dich könnten wir viel mehr gebrauchen. Ich, zum Beispiel, könnte jemanden wie dich gebrauchen. Aber da komme ich wohl genau eine Woche zu spät. Tut mir leid, wenn ich dir das nach der kurzen Zeit – den paar Stunden, die wir uns kennen – so platt sage. Aber ich habe gleich gespürt, dass du jemand bist, der mir gefährlich werden könnte. Daher danke, dass du mir von vorn herein klare Grenzen setzt, bevor … ich mich in dich verliebt hätte. Darf ich dir trotzdem meine Handynummer geben? Wenn du nichts dagegen hast, würde ich dich gern zu meinen Freunden zählen. Du wärest eine Bereicherung für mich. Und solltest du irgendwann mal einen Arzt brauchen, in Sachen Justus oder …“ „Gern“, antwortete sie beschämt. „Du darfst mir gern deine Nummer geben. Ich bin sicher, ich werde irgendwann bei dir anrufen.“ Bevor sie ausstieg, lächelte er ihr ein letztes Mal zu. „Es wäre mir eine Ehre, den Glückspilz von Mann einmal kennenzulernen, der sich deiner rühmen darf. Ich hoffe, er nimmt es mir nicht übel, dass ich dich hergefahren habe.“
„Nein, keine Sorge, das ist schon okay“, gab sie zurück und spürte wieder den sehnsüchtigen Schmerz in ihrem Herzen. „Was das Kennenlernen angeht, musst du dich allerdings noch etwas gedulden. Sam lebt in den Staaten und ich habe keine Ahnung, ob er noch herkommt, bevor ich wieder hinfliege.“
„Oh.“ Er machte ein langes Gesicht. „Das tut mir leid. Ist sicher schwer, so eine Fernbeziehung.“
„Ja, kann man so sagen. Naja, danke nochmal, Mats. Auch für die Justusinfo. Bist ein toller Kerl. Wir hören voneinander!“