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»DU HAST MULTIPLE SKLEROSE? DAS SIEHT MAN DIR ABER GAR NICHT AN.«

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Diesen Satz habe ich schon oft gehört – und nahezu alle MS-Patienten, die ich kenne, ebenfalls. Es stimmt: Man sieht mir die MS nicht an. Noch nicht. Vielleicht auch nie. Es gibt viele Menschen, die von der Erkrankung stärker gezeichnet sind als ich, aber es gibt genauso viele, denen es besser geht als mir. Trotzdem ist die MS da. Und sie wird, Stand heute, auch nie wieder verschwinden, denn leider gibt es noch keine Medikamente, die diese Krankheit heilen.

Kurz nach der Diagnose drohte ich, in ein Loch zu fallen. Die MS machte mir große Angst. Ich hatte den Rollstuhl, Inkontinenz und alles, was da so kommen kann, vor Augen. Heute weiß ich, dass diese Einschränkungen nicht zwangsläufig auftreten müssen. Und ich habe erkannt: Wenn ich meine Zeit damit verbringe, darüber nachzudenken, welche Einschränkungen ich vielleicht irgendwann einmal haben werde, verliere ich wertvolle Stunden an die MS. Zu dieser Erkenntnis bin ich zugegebenermaßen nicht ganz alleine gekommen. Jeden Tag unterstützt mich mein Mann aufs Neue darin, zuversichtlich zu bleiben. Daneben lenken meine Kinder meinen Blick immer wieder weg von der Krankheit auf wichtigere Sachen wie Blumen, Bonbons und Brei. Und dafür bin ich unendlich dankbar.

Ich habe in den vergangenen Jahren, seit Erhalt der Diagnose, erlebt, wie wichtig und hilfreich die Unterstützung von Angehörigen ist, aber auch, wie verunsichernd und verletzend manch unbedachte Äußerung sein kann. Davon, und wie ich gelernt habe, mit der MS zu leben, möchte ich im Folgenden erzählen.

Alles wie immer, nichts wie sonst

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