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Schluss mit Rechtfertigungen!

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Nichts wird besser im Leben, wenn man nicht zugibt, dass etwas falsch läuft. Leider wollen wir Menschen nur in den seltensten Fällen zugeben, dass etwas falsch läuft. Und wenn wir es schon zugeben, dann haben wir zumindest eine verdammt gute Erklärung dafür, warum es falsch läuft. Wir erzählen uns selbst Geschichten und rechtfertigen mit diesen unser Verhalten. Diese Rechtfertigungen erkennt man oft an einem großen ABER:


Ich würde ja kalorienärmer essen,

ABER mir fehlt die Zeit, um zu kochen,

ABER meine Kinder mögen keine kalorienarme Küche,

ABER ich bin abends immer zu müde zum Kochen,

ABER in der Arbeit gibt es nur deftiges Essen usw.,


um nur wenige Beispiele zu nennen.

Ich habe keine Zeit

Eine der häufigsten Rechtfertigungen, die mir in meiner Praxis zu Ohren kommt, lautet: „Ich habe keine Zeit.“ Dabei ist Zeit das Einzige, das allen Menschen in gleichem Maße zur Verfügung steht. Menschen haben unterschiedlichen Zugang zu Nahrung und Bildung, sie sind unterschiedlich intelligent oder körperlich stark. Chancengleichheit ist in den meisten Fällen mehr eine romantische Vorstellung als Realität. Aber eines haben alle Menschen gemeinsam: Jeder Mensch hat am Tag 24 Stunden zur Verfügung – egal, ob er Farmer in Australien ist, Hedgefonds-Manager in Zürich oder Filmstar in Hollywood. Du hast also nicht einfach keine Zeit, weil du mit weniger Zeit geboren wurdest. In Wahrheit bestimmst allein du selbst, was du mit deiner Zeit anfängst. Du organisierst die 24 Stunden, die dir pro Tag zur Verfügung stehen. Es ist also eine Frage der Priorität und der Kreativität, wie du dir den Tag einteilst. Wenn du einen sehr zeitintensiven Job hast, der dir mindestens genauso wichtig ist wie deine Figur und Gesundheit, ist das natürlich okay. Dann gibt es bestimmt andere Möglichkeiten, Zeit einzusparen, um Sport zu machen, kalorienarm zu kochen oder einzukaufen. Du könntest beispielsweise morgens 30 Minuten früher aufstehen, und schon hättest du 30 Minuten mehr Zeit in deinem Leben zur Verfügung. Du könntest auch darüber nachdenken, welche anderen zeitintensiven Gewohnheiten du pflegst, und abwägen, ob du bei diesen nicht jeden Tag ein paar Minuten einsparen könntest. Viele Menschen verbringen viel Zeit mit den sozialen Netzwerken, sehen fern, lesen Zeitschriften oder gehen Kaffeetrinken. Das heißt nicht, dass du diesen Aktivitäten in Zukunft nicht mehr nachgehen sollst. Aber vielleicht könntest du überall ein paar Minuten kürzen, und schon stünde dir mehr Zeit zur Verfügung. Und noch viel wichtiger: Du hättest eine Rechtfertigung weniger, aus diesem Grund nicht schlank zu sein.

Ich fange nächste Woche an

Folgenden Satz höre ich in meiner Praxis ebenfalls sehr häufig: „Ich fange nächste Woche an.“ Kommt dir das vielleicht bekannt vor? Ja? Dann hast du bestimmt auch schon einmal die Erfahrung gemacht, dass bis zur nächsten Woche erneut unendlich viele weitere Gründe zum Vorschein kommen können, die dich dein Vorhaben nochmals um eine Woche verschieben lassen. Und so geht das immer weiter ...

Verharmlosungen und Vergleiche in die falsche Richtung

Das Einzige, was dich von deinem Ziel, einen schlanken Lifestyle zu etablieren, abhält, sind die Geschichten, die du dir selbst erzählst. Zu den Rechtfertigungen gehören nicht nur die offensichtlichen Geschichten wie beispielsweise: „Ich habe keine Zeit, kein Geld, keine Disziplin usw.“, sondern auch Verharmlosungen und Vergleiche. Vielleicht hast du dir selbst schon einmal einen der folgenden Sätze gesagt:


Immerhin habe ich seit einem Jahr nicht mehr zugenommen.

Mein Freund/meine Freundin isst viel mehr als ich.

Früher war ich noch viel dicker.

Na ja, so dick bin ich gar nicht.

Es gibt viel dickere Menschen als mich.

Ich fühle mich wohl mit meinem Übergewicht.


Stell dir vor, du würdest dir dieselben Geschichten andersrum erzählen:


Ich bin viel dicker als die meisten meiner Freunde und Bekannten.

Früher war es Babyspeck, heute ist es Fett.

Die meisten meiner Freunde essen weniger und kalorienärmer als ich.

Ich habe seit einem Jahr kein Kilogramm abgenommen.

Ich fühle mich schlecht mit meinem Übergewicht.

Es gibt wirklich wenige Menschen, die noch dicker sind als ich.


Wie würdest du dich fühlen, wenn du dich mit denen vergleichen würdest, die schlanker sind als du, anstelle mit denen, die noch ein paar Kilogramm mehr auf die Waage bringen? Und wie würdest du dich fühlen, wenn du die Tatsachen in Zukunft nicht mehr verharmlosen würdest, sondern ihnen in die Augen schauen würdest? Vermutlich würdest du dich ganz schön schlecht fühlen. Genau aus diesem Grund neigen wir Menschen eben auch zu Rechtfertigungen. Eigentlich eine schöne Eigenschaft. Denn wer möchte sich schon schlecht fühlen?

Das Fatale daran ist nur, dass wir keinen Drang verspüren, uns zu ändern, wenn wir uns nicht zuerst wirklich schlecht fühlen. Wenn du, anstatt den Tatsachen ins Auge zu schauen, ständig versuchst, dich selbst durch deine Geschichten besser zu fühlen, bleibst du für immer in deinem Zustand gefangen. Das bedeutet auch, dass du dich mit weniger zufrieden gibst, als du eigentlich verdient hast.

Der erste Schritt, aus diesem Teufelskreis auszubrechen, ist also, herauszufinden, was für Geschichten du dir selbst erzählst. Auch wenn die Wahrheit wehtut, ist sie deine einzige Möglichkeit, dich zu befreien. Denn sobald du ehrlich zu dir selbst bist, kannst du anfangen, dich zu verändern, anstatt dein Vorhaben weiter vor dir herzuschieben.


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