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Kapitel 7: Einfach nur Tag zwei

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Man war das ein Festessen gestern. Na gut, wir haben viel, viel Geld ausgegeben. Ich hatte auch nichts anderes erwartet, wenn wir in einer Touristenhochburg in eines der wenigen verfügbaren und dann auch noch so gut bewerteten kanarischen Lokale gehen. Aber das Essen war wirklich phänomenal. Wir saßen ewig und meine Freundin erzählte zum Schluss noch mit dem Besitzer des Restaurants und es gab ein paar Honigrum aufs Haus. Ein paar ist leicht untertrieben, denn zu Dritt haben wir die ganze Flasche geleert. Ab und zu kam nämlich noch sein Frauchen zu uns dazu und mein Frauchen ließ abwechselnd eine Runde aus, also waren wir mehr oder weniger wirklich zu Dritt. Ron Miel heißt das Zeug hier und es ist einfach nur umwerfend, im wahrsten Sinne des Wortes. Ich weiß nicht, ob ich heute noch mal aus den Federn hoch komme. Ich möchte trotzdem ein bis zwei Flaschen davon mit nach Hause nehmen. Anfangs tranken wir es mit Sahne und Zimt, später einfach nur noch so, ohne den ganzen Schnickschnack. Und wenn ihr mich jetzt fragt, ich weiß nicht mal mehr, wie wir nach Hause gekommen sind. Sind wir mit dem Taxi gefahren, oder mit dem Bus, oder hat Corinna mich getragen? Ich kann mir schlecht vorstellen, dass ich noch in der Lage war zu laufen. Hab ja zusätzlich auch jede Menge Bier getrunken. Das schmeckt immer besonders gut im Urlaub, so frisch gekühlt. Da bekam ich gleich wieder Durst. Ich beschloss meinen Schatz zu wecken und einen Schlachtplan für den heutigen Tag aufzustellen. Als ich mich umdrehte, bemerkte ich dass meine Cori gar nicht mehr neben mir lag. Dafür lag da ein Zettel auf ihrem Kopfkissen. Ich versuchte danach zu greifen und beim dritten Mal gelang es mir sogar, den kleinen Post-it zu erwischen. „Guten Morgen mein kleiner Trunkenbold, ich bin schon unterwegs. Wollte dich nicht wecken und dachte, ich fahre in die Siam Mall zum Shoppen.“ Ich ließ mich wieder ins Bett fallen und atmete langsam ein und aus. Stimmt, von dem riesigen Einkaufszentrum hatte sie gesprochen. Das sollte hier irgendwo in der Nähe sein. Na man gut, dass ich da nicht mit hin musste. Das ist bestimmt die Hölle auf Erden. Von einem Geschäft ins Nächste und kein Bier in Sicht. Apropos Bier. Dann konnte ich mich ja gemütlich irgendwohin setzen. Wie spät war es eigentlich? Auch nach intensivem Nachdenken konnte ich mich nicht erinnern, wo ich mein Handy gelassen hatte. Und darin versteckte sich die Uhr. Die einzige, die es hier gab. Dann musste ich wohl doch aufstehen. Ok ok, umwerfend. Ich wiederhole mich nur ungern, aber das Teufelszeug haute mich wirklich um. Den zweiten Versuch ging ich ruhiger an und schaffte es auf beiden Füßen zum Stehen zu kommen. Fabelhaft Ulf, jetzt noch die Beine koordinieren, Handy finden und versuchen, die Gliedmaßen in Kleidungsstücke zu stecken. Der Kühlschrank war nämlich leer. Blöd und wahrscheinlich machte es auch in Spanien keinen guten Eindruck, nackig in den Supermarkt zu gehen. Vermutlich dauerte es Lichtjahre, bis die Jogginghose sich über meine Beine streifen ließ und das T-Shirt Platz an meinem Oberkörper gefunden hatte. Glücklicherweise lag das Handy einfach ganz entspannt auf dem Esstisch neben ein paar Kopfschmerztabletten. Hervorragend, zwei Fliegen mit einem Streich, meine Freundin kennt mich eben! Die Tablette spülte ich mit Wasser runter und das Handy steckte ich in die Hosentasche. Moment, ich holte es wieder raus. Es war 12:36 Uhr. Perfekte Zeit für das erste Bier. Ich liebe Urlaub!

Leitungswasser auf Teneriffa

Achtung! Aufgrund der alten Leitungen, die in den meisten Häusern vorhanden sind und des hohen Flour-Gehalts, ist es nicht ratsam das Leitungswasser auf Teneriffa zu trinken. Außerdem ist es unheimlich stark gechlort. Zum Kochen und Trinken seid ihr mit Wasserkanistern aus dem Supermarkt am besten ausgestattet. Zum Abwaschen, Duschen und Zähneputzen könnt ihr es aber mit ruhigem Gewissen nehmen.

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